Fundamental Analyse
Europa
Bisher hatte die IWF-Chefin Christine Lagarde die Möglichkeit eines Euro-Crashes vermieden. Dies ändert sich jedoch mit einer neu veröffentlichten Prognose für das Jahr 2012. Unter dem Punkt „Tail Risks“ schreiben Analysten des IWF´s: „Die möglichen Auswirkungen einer ungeordneten Staatspleite und dem Austritt eines Mitglieds aus der Eurozone sind unvorhersehbar und können daher nicht in einem speziellen Szenario abgebildet werden. Wenn ein solches Ereignis eintritt, kann es geschehen, dass andere Euro-Staaten, die ähnliche Riskiofaktoren aufweisen, unter ernsten Druck kommen könnten. Dies könnte eine volle Panik an den Finanzmärkten auslösen und zu Kapitalflucht und Bank-Run führen. Unter diesen Umständen kann ein Auseinanderbrechen der Eurozone nicht ausgeschlossen werden. Die Auswirkungen auf andere Regionen, im besonderen auf Ost- und Mitteleuropa, würden vermütlich gravierend sein. Dies könnte größere politische Verwerfungen nach sich ziehen, deren Folgen deutlich über jenen der Lehman-Pleite liegen dürften.” [Deutsche Wirtschafts nachrichten]. Ich möchte in diesem Zusammenhang nochmals auf die Neujahrsrede von Angela Merkel aufmerksam machen, die die Herausforderungen für die Eurozone 2012 und Deutschland „ohne Zweifel“ höher einstufte, als die von 2011.
Vorsorglich sammelte die IWF an einer Konferenz in der vergangenen Woche 430 Milliarden Dollar- für den Fall, dass sich die Eurokrise verschärft. Zusätzlich drängt die IWF die Europäer zu mutigen Reformen und weiteren Zinssenkungen. Eine Forderung die Deutschland (Bundesregierung und Bundesbank) immer noch vehement ablehnen.
Trotz den Problemen gibt es auch positives zu berichten: Verbraucherpreisindex für Europa, Konjukturerwartungen für die Eurozone und Deutschland und der Eurozonen-Verbraucherpreisindex stiegen überraschend und gaben dem Euro letzte Woche nochmals Auftrieb.
USA
Verschiedene Fundamentaldaten, die am letzten Donnerstag veröffentlicht wurden, waren fielen negativ aus. So haben sich Arbeitslosenanträge wieder vergrössert, Secondhand Immobilienverkäufe verkleinert und der Philly Herstellerindex fiel auch viel schwächer aus als erwartet.
Schweiz
Am letzten Mittwoch wurde Thomas Jordan offiziell als neuen Chef der SNB (schweizerischen Nationalbank) gewählt. Damit erhält dieser mehr Handelsmöglichkeiten um eine aktive Finanzpolitik zu führen. Ich nehme an, dass in diesem Zusammenhang sich die Gerüchte um eine weitere Anhebung des Mindestkurses vom EURCHF weiter vermehren werden. Ich habe über dieses Thema schon mehrmals auf meiner Seite berichtet. Wer mehr über den neuen Präsidenten der SNB lesen möchte, kann dies über einen guten Artikel der NZZ tun.
Vorschau auf die nächste Woche
Der Anfang der Veröffentlichungen macht der HSBC Herstellerindex von China am Montag um 4:30. Die Veröffenltichung liegt seit einigen Monaten schon unter der 50er Schwelle. Eine negative Zahl würde sich unter anderem negativ auf den australischen Dollar (AUD) auswirken, da das rohstoffreiche Land stark von der chinesischen Nachfrage lebt. Am Dienstag beginnt eine UNO-Konferenz zur Finanzkrise und zum Klimawandel, die bis zum 27.4 dauern wird, am Mittwoch werden EZB Präsident Draghi und FOMC Vorsitzender Bernanke sprechen. Vor allem das FOMC Protokoll wird starke Auswirkungen auf den Markt haben. Zudem werden vor allem die Quartalszahlen von Apple am Dienstag nach Börsenschluss wichtig sein, da die Apple Aktie im Nasdaq Index sehr stark bemessen ist.
Alle wichtigen Wirtschaftsnachrichten für die kommende Woche finden Sie wie immer bei Forexfactory und bei Finanznachrichten.de für Quartalsberichte von Firmen und spezielle Ereignisse.
Technische Analyse
EURUSD
Langfristige gesehen befindet sich der EURUSD seit letzten August in einem Abwärtstrend. Es hat sich eine Kanal gebildet, der bis heute nicht durchbrochen wurde. Wir befinden uns wieder mal nahe der oberen Widerstandslinie dieses Kanals. Bei Etwa 1.3250 sollte es zur Entscheidung kommen. Anhand des COT Reports sehe ich, dass Kommerzielle und Nicht-Kommerzielle die Risiken des Euros wieder stärken bewerten, und daher erwarte ich, dass der EURUSD am obengenannten Widerstand apprallt. Mittelfristig befinden wir uns seit Februar in einem Seitwärtstrend, daher sehe ich das erste T/P bei 1.2970. Falls diese Unterstützung durchbrochen wird, glaube ich, dass wir danach das Tief bei 1.2622 vom Januar bald testen könnten. Wenn der Kurs jedoch die 1.3250 nach oben durchbricht, werde ich dieses Paar in dieser Woche nicht handeln.
GBPUSD
Der Cable (GBPUSD) konnte die letzte Woche eine starke Aufwertung verbuchen, nachdem er den eingezeichneten Widerstandzone und die 200er MA erfolgreich durchbrochen hat. Auch gegen andere Währungen wie den USD, AUD, CAD und den NZD legte die Währung zu. Viele Trader sind nun überzeugt, dass eine Korrektur bevorsteht, aber davor warne ich im Moment noch- denken Sie daran „The trend is your friend“. Einige interessante Artikel zu Analysen und Meinungen zum britischen Pfund hat eine fantastische Traderin Namens Lydia Idem auf Ihrer Blogseite zusammengestellt: FaithMightFx
Ich persönliche bevorzuge Longpositionen, werde aber vor einem Einstieg eine Korrektur abwarten.
Nasdaq Jun-12
Der Nasdaq befindet sich immer noch auf Korrektur. Wichtig wird der Widerstand bei 2645 sein. Sollte der Kurs an dieser Linie apprallen, würde ich Kaufpositionen wieder wagen, ansonsten verdüstert sich das Bild ziehmlich stark und Short Positionen sind m.E. zu bevorzugen (mit T/P bei 2566).
Der Wochenausblick sollte nicht als eine Aufforderung zum Handel dienen, sondern ausschliesslich als Marktstudie.
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