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Meine Einschätzung zur aktuellen Lage der Märkte

24. August 2015 Von: Pipsologe1 Kommentar

Die letzte Woche auf den Märkten war wüst. Der S&P500 bewegte sich in eine Spanne von über 130 Punkten zwischen Hoch und Tief, und schloss praktisch beim Wochentief – Sucht man auf einen stärkeren Wochenabschlag muss man fast sieben Jahre zurückschauen – Im Oktober 2008 fielen die Märkte über 215 Pips, aber das war mitten im Sturm der Finanzkrise, zwei Wochen nach der Insolvenzerklärung von Lehman Brothers.

Wer mich und meinen Blog kennt (den ich seit 2011 führe), weiss, dass ich bei jeder Korrektur die Longseite des Marktes bevorzugte. Diesmal jedoch ist die Situation anders und die Korrektur fühlt sich auch anders an. Dementsprechend kann ich Longtrades von Aktienmärkten zum ersten Mal seit der Gründung von Pipsologie.com nicht bevorzugen.

Die Ursachen für eine mögliche Krise

In der Vergangenheit wurden Krisen, zum Beispiel während der letzten grösseren Korrektur im August 2011 mit den Ängsten um Griechenland erklärt. Diesmal geht es um die Schwellenländer und China – das sind grössere Sorgen, viel grössere Sorgen. In vielen aktuellen Beiträgen wird auch die mögliche Leitzinserhöhung der Amerikaner als Grund für den momentanen Abverkauf erwähnt, das ist aber meines Erachtens sehr unwahrscheinlich. Die Leitzinserhöhung ist längst in den Märkten eingespeist, und eine mögliche Erhöhung von 0.25% auf vielleicht 0.35% verändert nicht wirklich die Situation an den Finanzmärkten. Die Sorgen um die Schwellenländer und China sind jedoch nur ein möglicher Trigger für das Platzen der Finanzblase, die sich in den letzten Jahren durch die Geldvermehrung  der Notenbanken ergeben hat.

Die violette Linie zeigt die Geldmengeausweitung der Fed, die blaue Linie die öffentlichen Schulden, gemessen in Prozente am BIP

Nach dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahre 2007/2008 begannen die Notenbanken durch das Drucken von Geld (QE 1, QE 2 und QE „unendlich“) die Banken und Finanzinstitute zu stützen. Die Märkte erwarteten eine Inflation der Konsumgüterpreise. Diese Erwartung führte zum Anstieg im Goldpreis, welche ihren Höhepunkt am 4. September 2011 erreichte – 1920.86$ / Unze. Gegen aller Erwartung stieg die Inflation der Konsumgüter nicht an – woraufhin auch die Goldpreise wieder fielen. Die Frage ist jedoch, wohin floss das Geld der Notenbanken, und wo fand die Inflation statt? Die Antwort ist einfach: Die geschaffenen Gelder flossen in Finanzprodukte und führten zu einer „Inflation“ an den Finanzmärkten, vor allem in den Anleihemärkten. Weil aber Finanzprodukte nicht zu Konsumgütern gezählt werden, wurde keine Inflation verzeichnet. Allan Greenspan, der frühere Fed-Vorsitzende übergeht keine Möglichkeit, vor dieser Anleiheblase zu warnen, z.B. in der Vorwoche auf Fox Business.

Interessant ist zusätzlich, dass Firmen in den letzten Jahren das günstige Geld auf den Märkten nicht in Forschung und neue Geschäfte investierten, sondern vermehrt in Aktienrückkaufprogramme, also nicht in die Wirtschaft direkt, sondern in die Finanzmärkte, und damit zusätzlich die Finanzmärkte aufblähten.

Dass die Geldmengenvermehrung der Notenbanken und die Aktienrückkäufe der Firmen zu Verzerrungen und zum Platzen der Finanzblase führen wird ist nur natürlich, ob es jetzt soweit ist, weiss ich nicht, aber der Markt liebt den Sieben-Jahre-Zyklus, und es sind nun sieben Jahre seit der Finanzkrise und der Insolvenz von Lehman Brothers vergangen. (Über den Sieben-Jahres-Zyklus wurde letzten Jahr sogar ein Buch von Jonathan Cahn geschrieben, dass zum Bestseller an der Wall Street wurde: Das Geheimnis der Schmitta: Ein 3000 Jahre altes Geheimnis verbirgt verbirgt die Zukunft Amerikas und der Welt. Und Deine!)

Wo sollte man bei einem möglichen Crash investieren?

Traditionsweise steigen „Sichere Hafen“-Währungen in Krisenzeiten, während „Risiko“-Währungen an Wert abnehmen. „Sichere Hafen“- Währungen sind der US Dollar, der Schweizer Franken und der japanische Yen, aber ich würde definitiv auch Gold dazu zählen, auch wenn das Edelmetall momentan sehr unpopulär ist (oder vielleicht gerade darum ist es extrem interessant). Zu den „Risiko“-Währungen gehören vor allem die Rohstoffwährungen: Australischer Dollar, Neuseeländischer Dollar und Kanadischer Dollar.

Spezifischere Marktstudien veröffentliche ich in den nächsten Tagen.

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Dieser Beitrag wurde unter Analyse, Fundamental veröffentlicht,

Trackbacks

  1. Goldpreis-Marktstudie | Pipsologie sagt:
    2. September 2015 um 10:11 AM Uhr

    […] Geld­aus­wei­tung der Ame­ri­ka­ner zwi­schen 2009–2012  nicht anstieg, habe ich in einem Bei­trag der Vor­wo­che […]

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Über mich

Gil Paz (Jahrgang 1975) - Seit 1999 Börsianer, seit 2012 Vollzeittrader. Studierter Historiker und Politologe.
Liebt und lebt die Märkte und denkt in diesem Augenblick wahrscheinlich über die nächste Handelsidee nach. Weiterlesen…

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