Im Folgenden möchte ich drei Handelsideen vorstellen, in denen ich in selber investiert bin, nämlich im Gold (XAUUSD, Long), im S&P500 (Short). Die Chartanalysen sind über Tageschart, 4-Stundenchart und Stundenchart getätigt worden, und daher auf einige Tage bis zu einigen Wochen geplant, was ich als mittelfristig definiere.
Die Marktstudien ist keine Aufforderung zum Handel oder in irgendwelcher Form eine Empfehlung, sondern dienen ausschliesslich zum Studium der Märkte.
S&P500 Short
Allgemeine Analyse
Nach den gewaltigen Anstiegen in den letzten drei Wochen sind auf den Märkten viele Sorgen, die man noch zu Beginn des Jahres hatte verflogen. Um sich ein allgemeines Bild zu machen, ist es aber wichtig, sich das grosse Bild anzuschauen, in diesem Fall der Wochenchart, und da sieht die Lage nicht ganz so rosig aus. Nachdem der Markt von 2009-2015 kontinuierlich gestiegen ist, bildete er am 17. Juli 2015 ein Allzeithoch, das bis heute nicht mehr erreicht wurde. Zwei grosse Korrekturen, eine im September 2015 und eine am Anfang dieses Jahres führten dazu, dass der Markt gemäss zwei Indikatoren eine Trendwende vollführte. Der klassische Bärenmarktindikator ist ein 20% Rückgang seit dem Hoch. Dieser wurde zwar im S&P500 knapp nicht erreicht (-19%), aber im DAX, SMI, Nikkei und Dow Jones schon. Der zweite Indikator ist markttechnisch, und für mich wegweisend. Markttechnisch hat der Markt zwei aufeinanderfolgende tiefere Hochs und tiefere Tiefs generiert und befindet sich daher, gemäss der Dow Theorie, im Abwärtstrend.
Markttechnische Analyse
Der Markt hat sich seit dem letzten Tief am 7. Februar kräftig erholt und befindet sich nun auf dem 61.8% Retracement des Fibonacci. Vom Chancen/Risikoverhältnis her macht nun ein Shorteinstieg definitiv Sinn
Im Stundenchart zeichnet sich zudem eine Trendwende ab. Der Preis generiert seit heute Morgen zwei aufeinanderfolgende tiefere Hochs und tiefere Tiefs. Der Abwärtstrend ist somit auch im kurzfristigen Bereich gegeben.
Dies sind meine Gründe für meine Short-Position im S&P500
Alternative Analyse
Da die Märkte nie eindeutig sind, und es immer Gegenargumente in der Betrachtung der Charts gibt, versuche ich immer, die Märkte aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Dies hilft mir, mich nicht allzu stark auf meine Meinung zu verbeissen, und den S/L richtig zu setzen.
Wenn man den Wochenchart betrachtet, sieht man, dass das Marktmuster vom seit Juli relativ ähnlich wie die Marktkorrektur im Jahre 2011 aussieht. Würde sich das Marktmuster von 2011 wiederholen, könnte sich eine Riesen-Rally abzeichnen. Zusätzlich befinden wir uns in einem Wahljahr in der USA, welche traditionell gut für die Märkte sind.
Weil die Marktkorrektur heute jedoch nach einem siebenjährigen Bullenmarkt stattfindet, während die Marktkorrektur im Jahre 2011 in einem viel jüngeren Bullenmarkt stattfand, entschied ich mich für einen Shorttrade.
Gold Long
Der Goldpreis hat seit Anfang des Jahres eine fulminante Rally hinterlegt. Diese Rally führte dazu das der langfristige Abwärtstrend seit 2011 gestoppt wurde und sich im Tageschart sogar ein steigender Trend entwickelt hat. Dementsprechend bin ich Long im Markt. Nach Bruch des Abwärtstrends generierte der Preis ein klassisches Pullback und danach ein neues Hoch, was den Aufwärtstrend bestätigt.
Der Goldpreis befindet sich sehr nahe am Jahreshoch, daher würde ich eine Korrektur im Goldpreis befürworten, bevor ich eine weitere Position eröffnen würde, da ich generell nur in Korrekturen eines geltenden Trends einsteige. Nichtdestotrotz glaube ich das sich der Aufwärtstrend fortsetzen wird, vor allem auch, weil sich der COT Report immer noch sehr bullisch zeigt.
Alternative Analyse
Um ehrlich zu sein, tue ich mich schwer, fundamentale Gründe für den Aufstieg zu nennen. Gold hat nach meinem Verständnis drei Aufgaben.
Absicherung gegen Inflation. Inflation ist weit und breit nicht zu sehen. Konsumentenpreisindexe befinden sich in Japan, Europa und den USA nahe der Nullgrenze oder sogar darunter, und wenn man Staatsanleihen als Marktindikator für Inflation anschaut, dann muss man davon ausgehen, dass auch der Markt nicht mit Inflation rechnet. Das kann also nicht der Grund für den Goldpreisanstieg sein.
Absicherung gegen einen grossen Crash. Die Aktienpreise befinden sich auf sehr hohem Niveau und Aktienpreise, als auch Goldpreise steigen in den letzten Wochen. Die umgekehrte Korrelation, die man sich normalerweise gewöhnt ist, findet jetzt nicht statt. Daher fällt auch dieser Punkt zur Erklärung des Goldpreises aus.
Da bleibt nur noch der dritte Punkt:
Währungsprodukt. Gold ist auch eine Währung, und weil die ersten zwei Aufgaben den steigenden Goldpreis nicht erklären, könnte man davon ausgehen, dass das Vertrauen in andere Währungen schwinden, vielleicht, weil die Notenbankenpolitik der führenden Notenbanken in den letzten Jahren nur bedingt Resultate hervorholte. Es könnte aber auch einfach damit zusammenhängen, dass der Dollar seit Anfang des Jahres an Stärke einbüsste. Ein Trend, der sich gemäss dem folgenden Chart des Dollarindexes fortsetzen könnte.
Kommentar verfassen