Fundamentale Nachrichten
USA
Die Korrekturen des Bruttoinlandproduktes der USA sind gravierend. Noch im April war die allgemeine Erwartung, dass die amerikanische Wirtschaft im ersten Quartal um 1.2% gewachsen ist. Die Veröffentlichung am 30 April waren dann ernüchternd. Nach ersten Schätzungen wuchs die Wirtschaft nur 0.1%. Damit war es aber nicht getan. Die zweite Schätzung errechnete ein Wirtschaftsrückgang des ersten Quartals von -1.0%. Zwischen der zweiten Schätzung und dem endgültigen Resultat gibt es normalerweise fast keine Änderungen. Nicht so in diesem Quartal. Das endgültige Bruttoinlandprodukt, das am letzten Mittwoch veröffentlicht wurde, zeigt ein Rückgang von -2.9%. Nur fünfmal seit Anfang der 80er Jahren gab es schlechtere Quartale in den USA. Die Korrekturen sind einmalig. Noch nie in der Geschichte gab es in den USA stärkere Korrekturen wie in den letzten drei Monaten. Janet Yellen begründet die schwachen Wirtschafszahlen, wie bereits bei den schwachen Arbeitsmarktzahlen zu Beginn des Jahres, mit einem außerordentlich schweren Winter. Tatsächlich zeigen Indikatoren, allen vorab die Arbeitsmarktzahlen und die Autoverkäufe der letzten drei Monate, das die Wirtschaft wieder stärker zulegt. Trotzdem ist es wahrscheinlich, in Anbetracht des negativen ersten Quartals, dass die Wirtschaftsprognosen der USA heruntergeschraubt werden müssen. In Bezug auf den Wirtschaftsrückgang im ersten Quartal wird daher die Rede von Janet Yellen an der IWF Konferenz am Mittwoch um 17:00 von großer Bedeutung sein, und natürlich werden die Arbeitsmarktdaten am Donnerstag ein wichtiger Indikator für das Wirtschaftswachstum des zweiten Quartals sein.
Eurozone
Bei der nächsten Sitzung der europäischen Zentralbank in der kommenden Woche werden keine Veränderungen erwartet, nachdem die EZB den Leitzins am 5. Juni auf ein Rekordtief von 0.15% und der Einlagezins von Banken auf -0.1% gesenkt hat. Die Effekte müssen nun studiert werden. Mario Draghi hat zwar Anleihekäufe angetönt – dafür müssen jedoch noch regulatorische Anpassungen getätigt werden. Der Aufwärtstrend des EURUSD konnte durch die Entscheidungen im Juni zwar gestoppt werden, aber nicht zur Trendwende führen. Daher erwarte ich, dass Mario Draghi im Moment nichts übrig bleibt, den Euro schwach zu reden. Der Verbraucherpreisindex, welcher am Montagmorgen veröffentlicht wird, wird diesbezüglich wichtig sein.
Wochenausblick
Die kommenden Tage sind vollgepackt mit wichtigen wirtschaftlichen Informationen. Vor allem der Donnerstag hat es in sich: Die EZB Leitzinsentscheidung und die US Arbeitsmarktdaten (wegen dem US Unabhängigkeitstag einen Tag vorgelegt) werden fast zeitgleich zwischen 13:45 und 14:30 veröffentlicht. In den USA werden die Arbeitsmarktdaten diesen Monat auf den Donnerstag vorverlegt. Am Montag werden jedoch noch die ausstehenden Eigenheimverkäufe um 16:00 im Fokus der Anleger stehen. Am Dienstag wird der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe um 14:30 veröffentlicht. Am Mittwoch um 14:15 wird der ADP Beschäftigungsreport veröffentlicht, und am späten Nachmittag um 17:00 spricht die Notenbankenpräsidentin Janet Yellen vor dem internationalen Währungsfond. Am Donnerstag um 14:30 wird die Handelsbilanz, die Arbeitslosenquote und der Beschäftigungsreport (Non Farm Payroll) veröffentlicht. Am Freitag dem 4. Juli ist Unabhängigkeitstag in den USA und somit auch Bankenfeiertag. Am Montag um 11:00 wird der Eurozonen Verbraucherpreisindex (Inflation) veröffentlicht. Danach werden bis und mit Donnerstag verschiedene Einkaufsmanagerindexe unterschiedlicher europäischer Länder veröffentlicht. Am Donnerstag um 13:45 wird der Leitzins der EZB veröffentlicht und um 14:30 findet die traditionelle Pressekonferenz mit EZB Präsident Mario Draghi statt. Aus England interessieren vor allem der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes am Dienstag um 10.30, der Einkaufsmanagerindex des Bausektors am Mittwoch um 10:30 und der Einkaufsmanagerindex des dienstleistenden Sektors am Donnerstag um 10:30. In Australien wird die Leitzinsentscheidung und die entsprechende Erklärung am Dienstagmorgen um 6:30 wahrscheinlich der wichtigste Event sein. In der Nacht auf Mittwoch um 3:30 wird die Handelsbilanz veröffentlicht. Am Donnerstagmorgen um 3:00 spricht nochmals der australische Notenbankenchef und um 3:30 werden die Einzelhandelsumsätze und die Baubewilligungen veröffentlicht. In Kanada wird das monatliche Bruttoinlandprodukt am Montag um 14:30 veröffentlicht. Am Dienstag ist in Kanada Bankenfeiertag (Kanada Tag) und am Donnerstag um 14:30 wird die Handelsbilanz veröffentlicht. Für detaillierte Informationen über alle Wirtschaftsnachrichten empfehle ich Forexfactory.com und Finanznachrichten.de für Quartalsberichte und spezielle Ereignisse.
Technische Analyse
GBPUSD
Zur Analyse in der Vorwoche hat sich wenig verändert. Der GBPUSD befindet sich generell immer noch im Aufwärtstrend, hängt aber momentan (seit über einer Woche) an einem wichtigen Widerstand bei 1.7042. Bricht der Kurs nach oben aus, wären neue Einstiegsmöglichkeiten gegeben. Der Aufwärtstrend wäre bei einem Kurs unter 1.6692 gebrochen.
NZDUSD
Der Kiwi (NZDUSD) habe ich ebenfalls in der Vorwoche vorgestellt. Ich habe angenommen, dass der Widerstand bei 0.8778 halten würde. Nun ist der Kurs darüber. Das Argument für meine Annahme waren starke Positionsänderungen im COT Report, und einen eher schwach steigenden Kurs, obwohl die neuseeländische Notenbank in den letzten drei Monaten den Zins drei Mal erhöht hat. Trotz des Bruchs der obenerwähnten Marke halte Ich weiterhin an meiner Überzeugung fest, dass der Kurs nicht sehr viel weiter steigen wird, und eine Trendwende bald bevorsteht. Gegen meine Überzeugung spricht, dass der Markt im Wochenchart im Aufwärtstrend ist und ein Ausbruch aus einem langfristigen Dreieck aus dem Wochenchart getätigt wurde. Ich empfehle im Moment nicht, das Währungspaar zu handeln – die weitere Entwicklung bliebt jedoch sehr spannend.
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