Fundamental
Mit Spannung erwarteten die Märkte die Entscheidungen der Europa-Krisenkonferenz am letzen Donnerstag und Freitag. Die Spannung spiegelte sich vor allem in der tief gehandelten Volatilität im EURUSD, dem GBPUSD und dem DAX von Montag bis Mittwoch wieder. Das Vertrauen einer neuen Krisen-Gipfelkonfernz war schon relativ niedrig, nachdem dies schon die 5. Europa-Krisenkonferenz „der letzten Chance“ dieses Jahres sein würde. Folgende Entscheidungen wurden an der Krisenkonferenz gefällt:
- Alle Euro Länder sollen zukünftig Ihre Ausgaben dem BIP anpassen. Nur noch in Ausnähmefällen, z.B. bei einer Naturkatastrophe, sollen deutlich höhere Ausgaben bewilligt werden. Wer sich nicht an die Regelungen halten wird, wird mit Sanktionen rechnen müssen.
- Der neue Rettungsschirm ESM soll schneller erstellt werden als geplant- bis Mitte 2012. Zudem wird schon jetzt eine Erhöhung des Rettungsschirms offen gehalten.
- Es wird verstärkt versucht werden, den internationalen Währungsfond mit der Krisenbewältigung einzubeziehen.
Einzig England hat sich gegen die Reformen des kontrollierten Haushaltssystem gewehrt. Wie sich dieser Entscheid einer weiteren Sonderstellung im Euroraum herausstellt, werden die Kurse in den nächsten Wochen zeigen.
Ausblick
Für die kommende Woche wird zudem entscheidend sein, wie Experten die Europa-Krisenkonferenz auswertet. Auch werden die Ratingsagenturen, wie z.B. die S&P, die eine Herabstufung aller Europaländer angedeutet haben, an der Kursentwicklung von Devisen und Indizes beitragen können.
Wie ich schon in der vorigen Woche geschrieben habe, verhärten sich die Gerüchte, dass die schweizerische Nationalbank den Mindestkurs von 1.20 gegenüber dem Euro ein weiteres Mal anheben könnte. Diese Gerüchte werden von den Positionen der Profis auf dem Futures Markt gedeckt (Siehe aktuellen COT Report). Die Leitzinsveröffentlichung der SNB und die anschliessende Pressekonferenz könnten daher extrem interessant werden.
Weitere Wirschaftsveröffentlichungen sollten täglich vor dem Handel berücksichtigt werden. Eine der bessten Webseiten dafür ist forexfactory.com (in Englisch).
Ich möchte möchte zudem einen interessanten Artikel zur Eurpakrise aus der Neuen Zürcher Zeitung empfehlen.
Technisch
EURUSD
Die Volatiliät des EURUSD war die letzte Woche extrem schwach, und daher war das Paar letzte Woche auch schwer zu handeln. Jedoch war zu beobachten, dass der Tages-Schlusskurs die 23.6 Fibo nicht überschritten hat . Meines Erachtens bleiben Short Trades im EURUSD immer noch die Profitableren. Schliesst der Tageschlusskurs jedoch über 1.3521 wird eine Erholung an die obere Widerstandslinie bis Jahresende (z.B. der Schnittpunkt der 61.8 Fibo mit dem grünen Widerstand) warscheinlicher.
USDCHF
Wie viel Vertrauen die schweizerische Nationalbank auf den Finanzmarkt hat, zeigt der folgende Chart.
Momentan scheitert der CHF auf der 0.9300 Ebene. Sollte diese jedoch durchrochen werden, sind weitere Aufstiege möglich (weitere Schwächungen des CHF).
AUDUSD
Der starke Aufwärtstrend im Wochenchart hat sich in den letzten Monaten abgeschwächt. Zwei Mal wurde der Trend im Wochenchart (violette Aufwärtslinie) schon durchrochen, und die letzte Woche hat der Chart (Siehe 4 Stunden Chart) diese Linie immer wieder getestet. Mittelfristig sehe ich eindeutig einen Abwärtstrend.
Der Wochenausblick sollte nicht als eine Aufforderung zum Handel dienen, sondern ausschliesslich als Marktstudie.
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