Fundamentale Nachrichten
Verbesserte Wirtschaftsdaten der letzten Monate veranlasst die IWF (Internationaler Währungsfond) die Wirtschaftsaussichten nach oben zu korrigieren. Dies kündigte die Chefin des internationalen Währungsfonds Christine Lagarde in der Vorwoche an. Die schneller als erwartete Expansion steht im Gegensatz zur Prognose im Oktober, als der internationale Währungsfond die Erwartungen noch dämpfte.
US Wirtschaft
Nach ersten Schätzungen veröffentlichte das BLS (US Amt für Arbeitsstatistiken), dass die Arbeitslosenquote in den USA im Dezember von 7.0% auf 6.7% gefallen ist. Das scheint eigentlich eine gute Zahl zu sein, ist es aber nicht. Der Grossteil des Rückgangs (0.2%) fällt auf die Tatsache zurück, dass Langzeitarbeitslose die Suche nach einer Arbeitsstelle aufgaben, und diese daher aus der Statistik rausfallen. Das BLS veröffentlicht zudem, dass nur 74´000 neue Stellen in nicht-landwirtschaftlichen Betrieben kreiert worden sind. Die Veröffentlichung steht im krassen Gegensatz zu den erwarteten 200´000 Stellen – Die Enttäuschung war gross. Danach konnte auch die Heraufstufung des Vormonats November von 203´000 neuen Stellen auf 245‘000 neue Stellen nicht mehr die Moral der Anleger anheben.
Das Amt für Arbeitsstatistiken gab als möglichen Grund für die enttäuschenden Zahlen das schlechte Wetter im Dezember an. Dementsprechend könnten auch die Arbeitsmarktzahlen und die Arbeitslosenquote für Januar 2014 nächsten Monat enttäuschend ausfallen. Wegen dem kalten Wetter wurden in den letzten Wochen über 4000 Flüge gestrichen, zudem blieben viele Schulen und Geschäfte geschlossen. Über die Auswirkungen des Wetters auf den Arbeitsreport habe ich Vorfeld der Veröffentlichung bereits hingewiesen.
Trotz des Wetters kommt man nicht umhin, die schwachen Beschäftigungszahlen zu hinterfragen. Vor allem die fantastischen Schätzungen des ADP Beschäftigungsreports (238´000 neue Stellen), welche traditionsgemäss zwei Tage vor den Schätzungen des staatlichen Amtes für Arbeitsstatistiken veröffentlicht werden, lassen viele Fragen offen, die wahrscheinlich in der kommenden Woche noch ausgiebig diskutiert werden.
Europa
Die europäische Zentralbank hat die Zinspolitik am letzten Donnerstag unverändert gelassen. Der Leitzins beträgt damit weiterhin 0.25%. Weiter Sorge bereitet der EZB die niedrige Inflation in der Eurozone. Die Inflation liegt gemäß der Veröffentlichung im Dezember aufs Jahr gerechnet bei 0.8%. Ziel der EZB sind 2%. Die EZB rechnet damit, dass die Inflation über eine längere Phase unter dem angestrebten Niveau verweilen wird, danach aber langsam ansteigen könnte. Würde die Inflation mittelfristig fallen, wäre die EZB bereit, entsprechend mit Maßnahmen dagegen zu wirken. Die niedrige Inflation, die vor allem Folge der Sparmaßnahmen von Südländern ist, ist m.E. unter anderem Grund dafür, dass der Euro seit mehreren Monaten gegenüber dem US Dollar an Wert zunimmt.
Wochenausblick
Am Montag um 20:00 wird der monatliche Bundesetat der USA veröffentlicht. Erwartet wird ein Überschuss von 44 Milliarden Dollar. Am Dienstag um 14:30 stehen die Einzelhandelsumsätze und Kern-Einzelhandelsumsätze an, und am Mittwoch um dieselbe Zeit der Erzeugerpreisindex, sowie der Emire State Herrstellungsindex. Am Donnerstag wird der Verbraucherpreisindex (Inflation) im Interesse der Anleger stehen, sowie die wöchentlichen Anträge für Arbeitslosenhilfe (speziell nach dem enttäuschenden Report der Vorwoche), beide um 14:30. Um 16:00 wird der Philly Fed Herrstellungsindex veröffentlicht, und eine Rede des austretenden Fed Präsidenten Bernanke zum Thema „Die US Notenbanken gestern, heute und in Zukunft“ um 17:30 wird den vollen Tag abrunden. Die Baugenehmigungen am Freitag und die Konjunkturerwartungen in Michigan werden zu den wichtigsten Nachrichten am Freitag gehören.
Aus der Eurozone werden eher wenig Daten erwartet. Am Dienstag um 11:00 wird die europaweite Industrieproduktion veröffentlicht. Am Mittwoch veröffentlicht die EZB das monatliche Bulletin um 10:00, und um 11:00 wird der Verbraucherpreisindex (Inflation) der Eurozone veröffentlicht. Am Freitag wird die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über die Verfassungsmässigkeit des OMT-Programms der EZB im Interesse der Anleger sein.
Der Verbraucherpreisindex (Inflation) von England am Dienstag und die Einzelhandelsverkäufe am Freitag werden in Bezug auf England interessant sein.
Am Montag bleiben die Banken in Japan geschlossen, daher kann man während den ersten Handelsstunden am Montagmorgen mit geringen Handelsvolumen rechnen.
Der Arbeitsmarktreport, der die Arbeitslosigkeit Australiens beinhaltet, welcher am Donnerstag um 1:30 veröffentlicht wird, wird für den Australischen Dollar von grosser Wichtigkeit sein.
Für detaillierte Informationen über alle Wirtschaftsnachrichten empfehle ich Forexfactory.com und Finanznachrichten.de für Quartalsberichte und spezielle Ereignisse.
Technische Analyse
EURUSD
Der EURUSD bleibt auch nach dem Arbeitsmarktreport im Aufwärtstrend (gemäss des Tagescharts). Zwar zeichnet sich ein stärkerer Widerstand in der Region von 1.3820 ab, der beobachtet werden sollte, aber solange keine tieferen Tiefs gemacht werden, ist der Aufwärtstrend nicht gebrochen. Ich bevorzuge daher immer noch Longeinstiege beim EURUSD. Ein S/L kann unter das Tief bei 1.3510 gelegt werden.
GBPUSD
Nachdem ich Ende November/Anfang Oktober dem Ausbruch des GBPUSD nicht richtig getraut hatte, und eher mit einem falschen Breakout gerechnet hatte, gebe ich mich nun dem Markt gebeugt, vor allem auch im Hinblick darauf, dass Kommerzielle und Spekulanten im COT Report weiter auf einen steigenden Kurs setzen, und der Markt weiterhin höhere Hochs und höhere Tiefs generiert.
AUDUSD
Seit Anfang November spreche ich vom Short des AUDUSD – mit guter Berechtigung, wie der Markt zeigt. Nach den US Arbeitsmarktdaten verbesserte sich nun aber der Aussie und erreichte ein Hoch, das 0.5 Pips überhalb des Hochs vom 3. Januar war. Ist damit nun der Abwärtstrend gebrochen? Mitnichten! Das letzte relevante Hoch im Tageschart befindet sich bei 0.9165 vom 10. Dezember und nach dem Tief vom 18. Dezember wurde kein neues Tief mehr generiert. Zudem zeigt der COT Report immer immer noch Woche für Woche extremere Positionen gegen den Australischen Dollar von Kommerziellen und grossen Spekulanten.
Es bieten sich die 61.8er Fibo und die 78.6 Fibo in Kombination mit Umkehrkerzen für neue Shorteinstiege an.
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