Fundamentale Analyse
USA
Die amerikanische Zentralbank kauft monatlich für 85 Milliarden US Dollars Anleihen, um die amerikanischen Finanzmärkte zu stützen. Seit einigen Monaten kommunizieren die Fed im Generellen und der Offenmarktausschuss (FOMC) im Speziellen eine mögliche stufenweise Drosselung der Anleihekäufe. Klare Andeutungen durch den Fed-Präsidenten Ben Bernanke für eine Drosselung der Anleihekäufe während der vorletzten Sitzung des Offenmarktausschusses liessen die Märkte nervös werden- Aktienmärkte gaben nach und Zinsen für Staatsanleihen stiegen kräftig an.
Im Protokoll des letzten Offenmarktausschusses, das am letzten Mittwoch veröffentlicht wurde, geht nun hervor, dass die Mitglieder sich nicht einig sind, zu welchem Zeitpunkt man mit dem Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik beginnen soll. Etwa die Hälfte möchte gegen Ende des Jahres mit der Zurückstufung beginnen, andere sprachen sich für eine fortführende lockere Geldpolitik bis nächstes Jahr aus und einige Wenige waren dafür, das Programm sofort zu stoppen.
Am Donnerstag, einen Tag nach der Veröffentlichung des FOMC Reports, hielt Ben Bernanke in Boston eine Rede zum 100 jährigen Bestehen der Fed. Am Ende der Rede antwortete Ben Bernanke auch auf aktuelle Fragen. Dabei liess der Fed-Präsident durchblicken, dass er die lockere Geldpolitik in den nächsten Monaten weiterhin für angebracht hält. Zudem spricht Bernanke von einer Diskussion einer Leitzinserhöhung erst nachdem eine Arbeitslosenquote von 6.5% erreicht ist, und er kritisiert auch ein weiteres Mal Entscheidungsträger des Weissen Hauses für die Sparmassnahmen (Steuererhöhungen für Reiche und der Sequester), das die Fed mit einer Beeinträchtigung des Wirtschaftswachstums von 1.5% berechnet. Ben Bernanke sieht jedoch auch einige positive Faktoren in der Wirtschaft:
- Der Immobiliensektor hat sich verbessert
- Der Automobil-Sektor zeigt viele positive Zeichen
- Privathaushalte haben sich entschuldet
- Die Markteinschätzung des Konsumenten sind positiv
- Banken vergeben Kredite.
Wochenausblick
Folgende Ereignisse könnten unter anderem die Märkte bewegen:
- Wir befinden uns in der Quartalsergebnis-Saison des zweiten Quartals. Unerwartete Ergebnisse, vor allem bei Finanzwerten, können die Märkte in beide Richtungen ziehen. Grosse Finanzinstitute, die in der kommenden Woche ihre Ergebnisse vorlegen sind Citigroup (Montag), Goldmann Sachs (Dienstag und Bank of America (Mittwoch).
- Am Montag ist Feiertag in Japan.
- In der Nacht Sonntag auf Montag werden das Bruttoinlandprodukt der chinesischen Wirtschaft, sowie die Industrieproduktion und die Einzelhandelsumsätze veröffentlicht. Im Laufe des Tages (14:30 MEZ) werden auch Einzelhandelsumsätze der USA veröffentlicht.
- Eine Reihe von wichtigen Daten werden am Dienstag veröffentlicht: Um 3:30 wird das Protokoll der australischen Notenbanksitzung veröffentlicht. Informationen über die Inflation aus dem britischen Königreich (10:30) und den USA (14:30) werden veröffentlicht. Am Vormittag werden zudem die deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen veröffentlicht. Diese Zahl kann zu hoher Volatilität im EURUSD und im DAX führen. Auch die europäischen ZEW-Konjunkturerwartungen werden veröffentlicht.
- Am Mittwoch werden die Leitzinsen der kanadischen Zentralbank veröffentlicht- Danach wird eine Pressekonferenz abgehalten.
- Am Mittwoch und Donnerstag spricht Bernanke vor dem Senat.
- Am Freitag und Samstag findet eine G20 Konferenz in Moskau statt. Finanzminister und Notenbankenchefs werden anwesend sein.
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Technische Analyse
EURUSD
Der EURUSD bewegt sich auf Tageschart-Basis immer noch trendlos in einem Seitwärtsmarkt. Diese trendlose Phase dauert nun schon seit September 2012. Vor der Rede von Ben Bernanke am Mittwoch befand sich der Kurs noch am tieferen Ende des Kanals, konnte aber während der Rede wieder stark ansteigen. Meines Erachtens wird erst ein Ausbruch aus der Seitwärtsphase wieder interessant zum Handeln.
AUDUSD
Der Abwärtstrend im AUSUSD ist intakt, tiefere Hochs und tiefere Tiefs wechseln sich schön ab. Einstiege in diesem Währungspaar sind meines Erachtes zu bevorzugen. Eventuell sollte man jedoch zuerst eine Korrektur abwarten. Der COT Report zeigt ebenfalls, dass die Kommerziellen den australischen Dollar stark hedgen.
Das Kursziel des Aussies wurde von der Credit Suisse und der Bank of America Merill Lynch auf 0.75$ per Ende Jahr gesetzt. Mal sehen, ob die Recht haben.
EURAUD
Über den EURAUD habe ich in den letzten Monaten oft gesprochen, da der Trend wunderschön war. In den letzten Wochen geriet der Kurs des EURAUD in eine Konsolidierungsphase. Durch den Bruch der letzten Woche könnte nun aber die Konsolidierung zu Ende sein, und weiter Anstiege wären eventuell möglich.
Ich möchte hiermit betonen, dass ich kein zertifizierter Analyst bin. Daher sollten meine Analysen nur für Studienzwecke verwendet werden. Die Analysen sind weder eine Aufforderung noch eine Empfehlung zum Handel.
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