Fundamental
USA
Die Arbeitsmarktdaten, die am 6. April veröffentlicht wurden, vor allem die schlechten nicht-landwirtschaftlichen Gehaltsabrechnungen, beeinflussen die amerikanischen Aktien immer noch. Alle amerikanischen Indexe befinden sich nun schon die zweite Woche in einer Korrektur. Ich werde darauf im technischen Teil näher eingehen.
Schweiz
Am 6. September 2011 hat die schweizerische Nationalbank den EUR/CHF an einen Mindestkurs von 1.20 festgelegt. Am Gründonnerstag wurde dieser Kurs das erste Mal erfolgreich angegriffen, und fiel für einige Minuten unter die festgelegte Marke. Dies hat für erhebliche Unruhe auf den Finanzmärkten gesorgt und viel Kritik auf den SNB Interimpräsident Jordan gehagelt. In einer Erklärung gegenüber Nachrichtenagenturen am 10 April hat der Interimpräsident diesen Mindestkurs bekräftigt und mitgeteilt, dass dieser „ohne Wenn und Aber“ verteidigt wird. Das ein Kurs unter 1.20 möglich war, erklärte Jordan mit dem dezentralen Handelssystem von Devisen. Devisen werden nicht an einem Markt gehandelt, sondern in einem Netzwerk von vielen Banken, die dezentralisiert miteindander Verbunden sind. Die SNB habe mit etwa 100 Banken einen unlimitierten Kaufauftrag bei 1.20. Wenn bei einigen Banken ein Kurs von unter 1.20 gehandelt worden seinen, dann hätten diese nicht den bessten Kurs seinen Kunden angeboten, so die SNB. Anhand Jordan wurde der Mindestkurs im relevanten Interbankensystem nicht unterschritten. Einen ausführlichen Artikel zur Veröffentlichung finden Sie in der NZZ.
Europa/Spanien
Spanien kommt immer mehr ins Rampenlicht der Eurokrise. Die Finanzpolitik, der Finanzsektor und die wirtschaftlichen Fundamentaldaten zeigen ein bedrückendes Bild. Die Arbeitslosenquote ist mit 23% schwindelerregend (50% unter den jungen Erwachsenen) und der Herstellerpreisindex (PMI) fällt mit 44.5 auf ein 11 Monate-Tief (jede Zahl unter 50 wird als Abschwächung der Wirtschaft gewertet). Der Immobilienmarkt fällt weiter und die rigorosen staatlichen Sparmassnahmen helfen kurzfristig niemandem. Die Chancen, das Haushaltsdefizit Spaniens für das Jahr 2012 auf 5.3% des BIP zu bringen ist klein.
Die Regierung Spaniens veröffentlichte am 9. April wieder einmal eine Staatshaushaltskürzung von 10 Milliarden Euro, nur wenige Tage nachdem die Regierung Sparmassnahmen von 27 Milliarden Euro angekündigt hat. Den Anlegern imponierten diese Massnahmen nicht. Staatsanleihen Spaniens begannen Anfang April wieder zu steigen. Wird Spanien in den Staatsbankrott gleiten? Megan Greene, eine Wirtschaftsexpertin für die Eurokrise meint, dass der Staatsbankrott Spaniens dieses Jahr nicht bevorsteht, aber mittelfristig unausweichlich sein wird. Haben wird die Eurokrise überstanden? Mit Sicherheit noch nicht!
Am 30 April wird das BIP Spaniens fürs ersten Quartals veröffenlticht. Dieses wird mit grossem Interesse und Besorgnis erwartet.
Vorschau auf die nächste Woche
Besonderes Augmenmerk sollte man auf das am Dienstag veröffentliche Besprechnungsprotokoll der Bank von Australien werfen. Zusätzlich am Dienstag wird auch der ZEW Konjukutrbarometer für Deutschland veröffentlicht (11:00), die Baugenehmigungen der USA (14:30), der Leitzins der kanadischen Nationalbank (15:00) und Herr Draghi hält eine Rede (15:30).
Alle wichtigen Wirtschaftsnachrichten für die kommende Woche finden Sie wie immer bei Forexfactory und bei Finanznachrichten.de für Quartalsberichte und spezielle Ereignisse.
Technische Analyse
EURUSD
Der Abwärtskanal hat sich auch letzte Woche bewährt. Der Kurs bewegt sich nun aber seit dem Februar in einem Seitwärtstrend. Sollte der Kurs jedoch unter die 1.3000 fallen, würde ich von einer weiteren Abwertung unter die 1.2600 ausgehen. Ansonsten sind kurzfristigere Shorts am oberen Trendkanal eventuell ein günstiger Einstiegspunkt (mit relativ engen S/L).
Silber/Gold
Eine Kaufmöglichkeit für einen kurzfristigen Trade sehe ich im Silber. Der Silberpreis prallt immer wieder an der 31.30 Unterstützngsebene ab. Dies ist auch am Freitag wieder geschehen. Da der Silberpreis stark mit dem Goldpreis korreliert, sollte man diesen immer in der Silberanalyse einbeziehen. Der Goldpreis befinden sich nahe der Aufwärtslinie, was auch ein bullisches Zeichen für den Goldpreis ist. Da der Goldpreis aber schon mehrere Male den Aufwärtstrend nach unten durchbrochen hat (sogenannte Fakeouts), bevorzuge ich die den stärkeren Widerstand vom Silber. T/P setze ich bei 32.10, S/L bei 31.11.
S&P500/Nasdaq
Der S&P500 befindet sich seit zwei Wochen in einer Korrekturphase und schliesst genau auf der wichtigen Unterstützungsebene von 1365 (1370 im Kassamarkt). Sollte man nun einsteigen? Solange keine klares Umkehrzeichen vorherrscht, würde ich keine Longposition beim S&P500 wagen. Bis wohin könnte dieser korrigieren? Dazu beobachte ich den Nasdaq, der sich ebenfalls in einer Korrektur befindet und noch etwas von seiner wichtigen Unterstütung bei 1645 entfernt ist. Eventuell lohnt es sich dann ein Einstieg, wenn der Nasdaq die Unterstützungslinie erreicht.
Der Wochenausblick sollte nicht als eine Aufforderung zum Handel dienen, sondern ausschliesslich als Marktstudie.
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