Fundamentale Nachrichten
USA
Seit Anfang des Monats entsprachen 70% der Wirtschaftsdaten den Erwartungen oder fielen sogar besser aus. Überrascht haben in der Vorwoche vor allem drei Nachrichten:
- Der Immobilienmarkt scheint sich endlich deutlich zu erholen. Die neuen Baugenehmigungen übertrafen praktisch alle Erwartungen und auch die Baubeginne überraschten positiv.
- Die Indikatoren zur Inflation, also der Erzeugerpreisindex (PPI) und der Verbraucherpreisindex (CPI) signalisieren auf eine höhere Inflation als erwartet. Gemäss den aktuellen Zahlen steigt die Kerninflation 2014 in den USA um 1.8%. Im März schätzte die Fed die Inflation für das laufende Jahr auf 1.4%-1.6%.
- Die Anträge auf Arbeitslosenhilfe, die wöchentlich jeweils am Donnerstag um 14:30 veröffentlicht werden, fallen weiterhin. Der 4-wöchige gleitende Durchschnitt fällt auf das niedrigste Niveau seit Dezember 2007. Bereits die Arbeitsmarktdaten am Anfang des Monats signalisierten eine Verbesserung des Arbeitsmarktumfeldes.
Das Versprechen einer niedrigen Zinspolitik der amerikanischen Notenbank kann nur eingehalten werden, wenn die Inflation weiter deutlich unterhalb der 2% Marke liegt.
Europa
In Europa schwächelt die Wirtschaft weiter. Das europäische BIP des ersten Quartals stieg lediglich um 0.2%, erwartet wurden 0.4%. Wäre das BIP Deutschlands nicht überraschend um 0.8% gestiegen, wäre das europäische BIP gar negativ ausgefallen. In 8 Ländern stagnierte oder schrumpfte gar die Wirtschaft: Tschechien ( BIP 0.0%), Estland (BIP -1.2%), Italien (BIP -0.1%), Zypern (BIP -0.7%), Frankreich (BIP 0.0%), Niederlande (BIP -1.4%), Portugal (BIP -0.7%) und Finnland (-0.4%). Aus Dänemark, Irland, Griechenland, Kroatien, Luxemburg, Malta, Slowenien und Schweden liegen noch keine Daten vor.
Wochenausblick
Am Mittwoch um 20:00 wird das Protokoll der letzten Sitzung des US Offenmarktausschusses (FOMC) veröffentlicht. Dieses Protokoll hat in der Vergangenheit mehrmals für Überraschungen gesorgt. Zudem werden Verkäufe der existierenden Immobilien (Donnerstag um 16:00) und die Verkäufe von neuen Immobilien (Freitag um 16:00) von grossem Interesse sein. In der Vorwoche haben die Zahlen der neuen Baugenehmigungen und die Beginne von Immobilienbauten die Erwartungen positiv übertroffen.
Am Montagmorgen um 9:00 spricht der Bundesbankpräsident Jens Weidmann auf einem Symposium, welches von der Bundesbank in Frankfurt organisiert wird. Ebenfalls am Montag wird der monatliche Report der Bundesbank veröffentlicht. Am Donnerstagmorgen werden die Einkaufsmanagerindexe der verschiedenen europäischen Länder und der Eurozone im gesamten veröffentlicht. Am Freitag um 10:00 wird der deutsche Geschäftsklimaindex der ifo von Interesse sein. Aber das wichtigste Ereignis ereignet sich am Wochenende, wenn die europäischen Parlamentswahlen stattfinden. Dies könnte zu grösseren Gaps am Montagmorgen führen.
Am Dienstag um 10:30 wird der Verbraucherpreisindex (Inflation) Englands veröffentlicht. Am Mittwoch um 10:30 die Einzelhandelsumsätze und um 11:00 das Versammlungsprotokoll der Englischen Notenbank. Am Donnerstag um 10:00 wird die zweite Schätzung des BIP veröffentlicht.
Die japanische Notenbank wird am Mittwoch den Leitzins veröffentlichen und hält danach wahrscheinlich eine Pressekonferenz.
Der Einkaufsmanagerindex Chinas wird am Donnerstag um 3:45 veröffentlicht.
In Kanada beginnt die Woche mit einem Bankenfeiertag (Victoria Day). Die Kern-Einzelhandelsumsätze am Mittwoch um 14:30 und der Kern-Verbraucherpreisindex (Inflation) am Freitag um 14:30 werden wahrscheinlich die Höhepunkte aus der kanadischen Wirtschaft darstellen.
In Australien wird am Dienstagmorgen um 3:30 das Versammlungsprotokoll der australischen Notenbanksitzung veröffentlicht.
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Technische Analyse
EURUSD/USDCHF
Am 15. Mai fiel der Preis des EURUSD unter das letzte Tief vom 3. April und hat damit den Aufwärtstrend gestoppt. Damit fällt der EURUSD seit der letzten EZB Pressekonferenz am 8. Mai um mehr als 300 Pips, und unterstreicht die Wichtigkeit der Worte von Mario Draghi während der Konferenz. Trendlose Märke sind zum Handeln eher nicht geeignet.
Während sich im EURUSD im Moment nur ein Trendstopp abzeichnet, zeigt der USDCHF bereits erste Zeichen einer Trendwende. Der USDCHF generierte ein doppeltes Tief und stieg danach (ebenfalls am 15. Mai) über die Nackenlinie dieser Formation. Diese Nackenlinie wurde jedoch noch nicht mit einem Tageschlusskurs über der 0.8952 bestätigt. Würde der Kurs tatsächlich mit einem Schlusskurs über der Nackenlinie schliessen, würden sich eventuell erste Longtrade-Möglichkeiten im Swissy auftun. Im COT Report sind grössere Umwälzungen in den Positionen (vor allem bei den Kommerziellen) im Euro als auch im Schweizer Franken ersichtlich, was eine weitere Andeutung für eine Trendwende sein könnte. Es ist hier jedoch anzumerken, dass die Kommerziellen in den letzten Wochen/Monaten nie extrem positioniert waren, was ein Trendwendesignal im COT Report eher schwach ausfallen lässt.
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