Fundamentale Analyse
USA
Es ist vollbracht – zumindest vorübergehend. Am 16. Oktober einigten sich Demokraten und Republikaner auf eine Anhebung des Schuldenlimits und ein Übergangsbudget. Hier die vier wichtigsten Punkte der Vereinbarung:
- Ein Übergangsbudget bis zum 15. Januar wurde verabschiedet. Bis dann soll das endgültige Haushaltsbudget verabschiedet werden.
- Die Schuldenobergrenze wird soweit erhöht, dass die Ausgaben der Regierung bis zum 7. Februar gewährleistet sind.
- Die Vereinbarung verpflichtet beide Seiten (Demokraten und Republikaner) bis zum 13. Dezember eine detaillierte Vereinbarung über einen längerfristigen Defizitabbau zu treffen.
- Der Sequester wird weiter fortgeführt.
Die Beendigung der momentanen Krise ist jedoch an keine tiefgreifenden Bedingungen geknüpft. Damit scheiterten die Bemühungen der Republikaner, die Gesundheitsreform von US Präsident Obama zu torpedieren. Der Verlierer des politischen Tauziehens ist deshalb vor allem der rechte Flügel der Republikaner, die sogenannte „Tea Party“.
Wie aus den obengenannten Punkten ersichtlich wird, wurden keine langfristigen politischen Lösungen gefunden. Es wurde lediglich eine hausgemachte Krise abgewendet und Zeit gewonnen. Eine neue Runde des Kräftemessens wird deshalb Anfang 2014 eingeläutet. Es wird jedoch erwartet, dass die nächste Verhandlungsrunde weniger zäh verlaufen wird, da die moderaten Republikaner politisch gestärkt aus der Krise hervorgingen. Harry Reid, der Sprecher des Senats (Demokrat) sprach daher von einer „Zeit der Versöhnung“.
Im Anschluss der Vereinbarung stiegen Aktienindexe. Der Russel 2000 (Small Caps), der S&P400 (Mid Caps) und der S&P500 (Large Caps) stiegen auf Allzeithochs, während der US Dollar gegenüber fast allen Währungen an Wert verlor. Der „Fed Weighted US Dollar Index“ fiel auf den tiefsten Stand seit dem 1. April. Hintergrund der Dollarschwäche könnte die Erkenntnis sein, dass die Fed, nach den jüngsten politischen Entwicklungen, das Anleihekaufprogramm von 85 Milliarden $ pro Monat voraussichtlich auf längere Zeit weiterführen werden.
Wochenausblick
Wegen dem „Shutdown“ wurden staatliche Wirtschaftsdaten aus den USA in den vergangenen 16 Tagen nicht veröffentlicht. Unter anderem fehlen immer noch die letzten zwei COT-Reporte, welche ich normalerweise in meine Analysen einbeziehe. In der kommenden Woche werden suggestive die fehlenden Daten veröffentlicht.
In den USA dürfte die Industrieproduktion am Montag, der Arbeitsmarktbericht (Arbeitslosenqutoe und die nicht-landwirtschaftlichen Gehaltsabrechungen) am Dienstag und die Auftragseingänge am Freitag von grossem Interesse sein. Zudem ist zu vermerken, dass wir uns inmitten der Firmenberichtssaison befinden. 99 Firmen des S&P500 haben bereits die Geschäftsberichte veröffentlicht, wobei über 62% die Gewinnerwartungen übertroffen haben. In der kommenden Woche berichten unter anderem: McDonalds, Caterpillar, Microsoft und Amazon.
In Europa werden die Einkaufsmanagerindexe der EU Länder und der Eurozone am Donnerstag interessant sein. Der ifo-Geschäftsklimaindex am Freitag wird ebenfalls im Fokus der Anleger stehen. Es wird erwartet, dass die Verbesserung der Daten in Europa bestätigt werden. Zudem findet am Donnerstag ein EU-Gipfel statt.
Aus Asien wird die Handelsbilanz Japans (Montag), sowie die Inflationsrate am Freitag, von Interesse sein. In China dürfte der HSBC Einkaufsmanagerindex am Donnerstag im Fokus stehen.
Alle Wirtschaftsnachrichten für die kommende Woche finden Sie auf Forexfactory.com und bei Finanznachrichten.de für Quartalsberichte und spezielle Ereignisse.
Technische Analyse
GBPUSD
Meine Short-Marktstudie ist bis Donnerstag aufgegangen, dann aber stieg der Preis wieder stark an. Damit sieht das Währungspaar im Tageschart, markttechnisch gesehen, eher wieder bullisch aus. Als Einstieg würde ich einen Schlusskurs über der wichtigen Widerstandslinie bei 1.6300 interessant finden. Sollte die 1.6300 jedoch nicht signifikant gebrochen werden, ist m.E. Vorsicht geboten.
XAUUSD (Gold)
Gold hat am Donnerstag nach dem Deal der Schuldenobergrenze stark an Wert zugesetzt. Markttechnisch befindet sich der Kurs immer noch im Abwärtstrend. Daher sind m.E. Shorts immer noch zu bevorzugen. Ein Kurs über die Marke von 1347 würde das Bild für Gold wieder aufhellen.
S&P 500
Die Marktstudie der Vorwoche ist schön aufgegangen. Der Markt stieg wie erwartet an. Bricht der Kurs jedoch das Dreieck nach oben, würde ich gerne auf einen Fehlausbruch spekulieren (Siehe nochmals Erklärung aus der Vorwoche).
Der S&P 500 bewegt sich wunderschön aufwärts. Im letzten Jahr bewegte sich der Preis in einem steigenden endenden Dreieck. Ich spekuliere momentan auf steigende Kurse, eventuell sogar über die obere Widerstandslinie. Wenn der Kurs jedoch über die Widerstandsebene steigt, werde ich vorsichtig, denn ein Ausbruch aus einem steigenden endenden Dreiecks entpuppt sich, gemäss meiner Erfahrung, oft als Fehlsignal.
Ich möchte hiermit betonen, dass ich kein zertifizierter Analyst bin. Daher sollten meine Analysen nur für Studienzwecke verwendet werden. Die Analysen sind weder eine Aufforderung noch eine Empfehlung zum Handel.
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