Fundamentale Analyse
G20 Treffen und das halbjährliche Treffen der Weltbank und des IWF‘s
Im halbjährigen Treffen der Weltbank und des IWF`s wurde die aggressive Notenbankpolitik Japans unterstützt, um die 15 jährige Deflation in Japan zu stoppen. Der neue japanische Notenbankpräsident Kuroda freut sich:
„Die internationale Unterstützung gibt mir das Vertrauen die Geldpolitik weiter zu forcieren. Wir werden unsere qualitativen und quantitativen Geldlockerungen fortsetzen, um das Ziel von 2% Inflation zu erreichen“.
Das Hauptthema der halbjährlichen Sitzung war jedoch die Eurokrise. EZB Präsident Mario Draghi gab zu Protokoll, dass es keine wirtschaftliche Verbesserung in Europa gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen gibt. G-20 Politiker fordern eine weitere Stärkung und Sicherung des Finanzsektors in Europa. Eine ähnliche Aussage kam aus dem vierteljährlichen Protokoll des IWF’s einige Tage zuvor.
Am 18. Und 19. April fand in Washington ein G-20 Treffen der Finanzminister und Zentralbankenchefs statt. Neben den regulären Themen über das globale Wachstum war auch die Implementierung des automatischen Informationsaustauschs in Steuerfragen (Doppelsteuerabkommen AIA). Der Trend zum „gläsernen Kunden“ in Bezug auf Steuerfragen wird dabei stark forciert. Wer bei diesem Trend nicht kooperiert wird bestraft- Siehe Zypern. Daher war es nicht verwunderlich, dass sich die Schweiz, die durch Bundesrätin Widmer-Schlumpf vertreten wurde, relativ kooperativ gab.
Wochenausblick
Folgende Ereignisse könnten unter anderem die Märkte bewegen:
- Die Quartalsbericht-Saison Q1 ist in vollem Gange. Bis jetzt haben 103 Firmen aus dem S&P500 ihre Zahlen veröffentlicht, davon haben nur 36% die Erwartungen übertroffen, im letzten Quartal waren es noch 61%. Dabei ist anzumerken, dass die Erwartungen in beiden Quartalen sehr niedrig gesetzt wurden.
- 33`000 Beschäftigte sind zum Warnstreik bei der Lufthansa aufgerufen worden, der am Montag um 05:00 in Kraft tritt.
- Die Unterstützung der japanischen Notenbankpolitik durch die G-20 (oben erwähnt) und die Leitzinsentscheidung der japanischen Notenbank am Freitag, wird den japanischen Yen weiter bewegen.
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Technische Analyse
EURUSD
Am vorletzten Wochenende hat sich der EURUSD markttechnisch noch im Abwärtstrend befunden. Dies hat sich jedoch schon am 9. April geändert. Der Kurs durchbrach die blaue Widerstandslinie. Damit wurde der Abwärtstrend eindeutig gebrochen. Ein Aufwärtstrend bestand letzte Woche jedoch noch nicht, da noch kein höheres Tief generiert wurde. Am letzten Mittwoch wurde auch dieses generiert (auf kleinerer Zeitebene). Damit bevorzuge ich nun Long Positionen im EURUSD. Der aktuelle COT Report bestärkt mich in meiner Annahme, da Kommerzielle und nicht Kommerzielle stark die Positionen ihrer gegenwärtigen Richtung verringern. Eventuell bewegen wir uns noch etwas seitwärts, bevor es weiter nach oben geht, aber meine Spekulation, dass wir durch den gegenwärtigen Impuls den Anfang für ein neues Jahreshoch begonnen haben, bleibt intakt.
Ein Argument gegen eine weitere Steigerung im EURUSD liefert uns der US Dollar Index. Dieser durchbrach am 16. April eine starke Unterstützungzone (grüner Bereich), nur um aber schon am Tag danach wieder über diese Zone zu steigen. Auch der „Trade Weighted US Dollar Index“ zeigt sich sehr stark.
GBPUSD
Der GBPUSD hat im Februar mehrere sehr wichtige Unterstützungen nach unten gebrochen und fand am 12. März ein momentaner Tiefpunkt. Auf Tagesbasis und Wochenbasis sieht der GBPUSD immer noch sehr schwach aus, obwohl sich das Währungspaar seitdem in einem schönen Kanal wieder nach oben arbeitet. Dieser Kanal könnte sich m.E. aber leicht als Flagge entpuppen. Daher würde ich einen Ausbruch aus dem Kanal abwarten, bevor ich eine Entscheidung über die Richtung treffen möchte. Der GBPUSD ist auch im COT Report schwächer zu bewerten als der EURUSD, obwohl sich auch da eine Trendwende abzeichnen könnte. Die Signale sind jedoch nicht klar.
USDCAD
Der USDCAD befindet sich auf Wochenbasis in mehrjährigen Seitwärtstrend (blaue Linien), genauer gesagt, seit 2010. Dieser könnte jedoch m.E. bald ein Ende haben. Ich könnte mir ein Ausbruch nach oben vorstellen. Der CAD entwickelte sich gegenüber dem USD in den letzten Monaten sehr schwach. Der COT Report zeigt, dass sich Kommerzielle stärker den je, gegen eine Schwächung gegenüber dem USD schützen, während Nicht-Kommerzielle (grosse Spekulanten auf eine weitere Abschwächung spekulieren). Ein Einstieg über der 1.0341 währe dementsprechend interessant.
Ich möchte hiermit betonen, dass ich kein zertifizierter Analyst bin. Daher sollten meine Analysen nur für Studienzwecke verwendet werden. Die Analysen sind weder eine Aufforderung noch eine Empfehlung zum Handel. Ich persönlich besitze zurzeit offene Positionen im EURUSD.
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