Fundamentale Analyse
Europa
Diese Woche war Spanien wieder im Rampenlicht, und leider wieder mit negativen Nachrichten. Die spanische Regierung verkündigte, dass die Rezession in Spanien wahrscheinlich auch 2013 anhalten wird. Als Gründe wurden die langsam wachsende Weltwirtschaft und die Erhöhung der Mehrwertsteuer im September auf 21% dargelegt. Nachdem Spanien 2011 noch 0.7% gewachsen war, wird nun für 2012 ein negatives Wachstum von 1.5% erwartet und 2013 eine weitere Verringerung von 0.7%.
Die Renditen von zehnjährigen Staatsanleihen Spaniens stiegen daher diese Woche auf ein Allzeithoch auf 7.28% und schlossen die Woche nur kurz darunter bei 7.26%. 7% wird als kritische Marke angesehen, da viele Ökonomen der Meinung sind, das ein Land mit Zinsen über 7% über kurz oder lang die Zinsen nicht bezahlen können.
USA
Die Makrodaten, die wir aus der USA erhalten sind unterschiedlich. Im Immobilienmarkt scheint es, dass der Boden gefunden wurde, und dass sich dieser Markt wieder in einem klaren Aufwärtstrend bewegt, diese Annahmen unterstützten auch die Makrodaten der letzte Woche aus dem Immobilienmarkt. Negativ herausgestochen sind jedoch die Zahlen der Einzelhandelsumsätze: Zum dritten Mal in Folge sind diese negativ ausgefallen. Interessant dazu ist die Aussage von Gary Schilling, ein anerkannter Analyst der amerikanischen Wirtschaft. Er erklärt, dass die amerikanische Wirtschaft 25 Mal von 27 Fällen, in denen die Einzelhandelsumsätze der USA dreimal nacheinander negativ waren, sich in einer Rezession befand oder in eine Rezession innert drei Monaten geriet. Er nimmt an, dass sich die amerikanische Wirtschaft schon heute in einer erneuten Rezession befindet.
Vorschau auf die nächste Woche
Nächste Woche werden neben wichtigen Makrodaten (Herstellerpreisindexe Europas, deutscher ifo-Geschäftsklimaindex, BIP von England und der USA) auch wieder die Quartalsberichte von Firmen im Fokus stehen. Speziell hervorheben möchte ich den Quartalsbericht von McDonalds am Montag. Durch die weltweite Verteilung von McDonalds-Filialen kann der Quartalsbericht auch als Wirtschaftsindikator gemessen werden. Zusätzlich wird Apple am Dienstag seine Quartalszahlen veröffentlichen. Apple ist bekannt, dass Sie die Erwartungen tief halten, um dann mit positiven Überraschungen zu punkten.
Alle wichtigen Wirtschaftsnachrichten für die kommende Woche finden Sie wie immer bei Forexfactory und bei Finanznachrichten.de für Quartalsberichte und spezielle Ereignisse.
Technische Analyse
EURUSD
Der Tageschart ist immer noch klar im Abwärtskanal, den ich schon im November 2011 eingezeichnet habe. Zwar hat der EURUSD auf Wochenkurs genau wieder am Wochentief der Vorwoche geschlossen, was als eventuelle Unterstützung gelten könnte. Nun hat aber der Kurs mit einem klaren Gap nach unten wieder die Woche begonnen, womit dieser Widerstand eigentlich gebrochen ist. Nächste Ziele ist das Mehrjahrestief von 2010 bei 1.1876. COT Report unterstützen den Abwärtstrend ebenso, obwohl in den letzten Wochen ein kleiner Rückgang bei den „Open Interest“ zu verzeichnen ist. Ich nehme daher an, dass der Trend nicht mehr so stark sein wird wie in den Vorwochen.
S&P500 (Future Sept.12)
Der S&P500 befindet sich auf Tagesbasis in den letzten zwei Monaten im Aufstiegstrend. Dieser Trend könnte aber im Wochenchart auch als Flagge bewertet werden. Solange der Trend jedoch bestehen bleibt, sind Longs im S&P500 zu bevorzugen, wobei gesagt werden muss, dass ich kurzfristig erwarte, dass der Kurs auf die Unterstützungslinie fällt, also eher Short. An der Unterstützungslinie wären neue Longtrades möglich (bei etwa 1340-1345, je nachdem wie schnell der Kurs diese Levels erreicht), jedoch mit konsequenten Stopp bei 1339.39. Bei einem Durchbruch wären danach zu bevorzugen.
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