wirtschaftlicher Wochenrückblick
USA
Der Arbeitsmarktreport wurde mit 18 Tagen Verspätung veröffentlicht. Die Arbeitslosenquote sank leicht von 7.3% auf 7.2%. Der Beschäftigungsbericht (Non-Farm Payroll) enttäuschte mit nur 148´000 neugeschaffenen Stellen, erwartet wurden nämlich 182´000 Stellen. Die neugeschaffenen Stellen im Juli wurden zudem von 109´000 Stellen auf 89´000 korrigiert und im August von 169´000 auf 193´000 heraufgestuft. Die Aktienmärkte und vor allem der Dollar gaben nach der Veröffentlichung stark nach – als Erklärung wurde ein schwacher Arbeitsmarktreport genannt. In diesem Zusammenhang nehmen nun viele Marktteilnehmer an, dass die Fed erst im Frühjahr damit beginnen würde, das Anleihekaufprogramm der Fed zurückzustufen. Ist der Arbeitsmarktreport jedoch wirklich so schlecht ausgefallen, wie viele annehmen?
Die Pessimisten unter den Analysten argumentierten in der Vergangenheit, dass die Erholung auf dem Arbeitsmarkt nur durch billige und unproduktive Arbeitskräfte geschaffen wird, und dass Viele nur Teilzeit arbeiten. Wenn wir jedoch die Arbeitsmarktdaten ein wenig unter die Lupe nehmen, dann sehen wir, dass im Bauwesen, im Grosshandel, im Transportwesen und in den Lagerhäusern Geschäftsstellen geschaffen worden sind – alles Arbeitsstellen in produktiven Sektoren. Zudem fiel die Anzahl der Teilzeitbeschäftigen um 594´000, während 691´000 neue Vollzeitstellen im September geschaffen wurden.
Weiterhin negativ, und das wird sich wohl nicht so schnell ändern, ist die sinkende Beteiligungsrate der Bevölkerung am Arbeitsmarkt. Dies ist jedoch eine langfristige Entwicklung und sollte als Konjunkturparameter nicht überbewertet werden. Die Kurve begann sich schon lange vor der Finanzkrise zu beugen.
Europa
Die EZB veröffentlichte am vergangenen Mittwoch erste Einzelheiten zu dem „Asset Quality Review“, der eine intensive Prüfung der Bilanzen und ein Stresstest umfasst, mit welcher 128 europäische Banken überprüft werden sollen. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt der europäischen Zentralbank in Richtung Bankenunion. Der Aufbau einer Bankenunion wurde während dem Höhepunkt der Eurokrise beschlossen, und sollte Anlegern helfen, neues Vertrauen in europäische Märkte zu schaffen.
Wirtschaftlicher Wochenausblick
Wir befinden uns immer noch in der Geschäfts-Berichtssaison. In der kommenden Woche berichten unter anderem Facebook, Apple, Mastercard, UBS, Deutsche Bank und Nokia. 180 Unternehmen aus dem S&P500 haben ihren Bericht bereits offengelegt, wobei fast 70% die Gewinnerwartungen der Analysten übertrafen.
In den USA erwarten uns immer noch eine Menge Wirtschaftsdaten, welche durch den „Shutdown“ der amerikanischen Regierung verspätet veröffentlicht werden. Die Industrieproduktion und die Kapazitätsauslastung am Montag und die Auftragseingänge am Dienstag Informationen zur US Industrie liefern. Da die Autoverkäufe im September schlecht ausgefallen sind, wird erwartet, dass die Einzelhandelsumsätze am Dienstag eher schwach ausfallen werden. Die FOMC-Sitzung am Mittwoch mit folgender Veröffentlichung des Leitzinses und die schriftliche Erklärung bilden wahrscheinlich der Höhepunkt der Nachrichten aus den Staaten. Eine Pressekonferenz mit Fed Präsident Bernanke ist für Oktober und November nicht geplant.
In Europa könnte die deutsche Arbeitslosenquote am Mittwoch und die Arbeitslosenquote am Donnerstag von Interesse sein.
Am Donnerstag veröffentlicht die japanische Notenbank den Leitzins, den monatlichen Ausblick, und wird wahrscheinlich per Pressekonferenz Stellung zur Wirtschaftsentwicklung in Japan nehmen.
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Technische Analyse
EURUSD
Der EURUSD befindet sich nach dem Durchbruch wichtiger Widerstandslinien immer noch eindeutig im Aufwärtstrend. Leider fehlen uns immer noch die neusten COT-Report Daten wegen dem „Shutdown“, aber der veröffentlichte Report am letzten Freitag vom 1. Oktober zeigt, dass grosse Spekulanten (Nicht-Kommerzielle) wieder vermehrt auf den Euro setzen. Im Moment gibt es keine Indikation, dass ein Hoch bei dem Währungspaar erreicht wurde. Ich tendiere daher, Longeinstiege weiterhin zu bevorzugen. Ein Pullback bei 1.3700 würde m.E. einen optimalen Neueinstieg in das Währungspaar darstellen.
GBPUSD
Der Cable (GBPUSD befindet sich auf dem Wochenchart sehr nahe an der wichtigen Widerstandslinie bei 1.6300. Solange diese Linie nicht gebrochen wird, tendiere ich wegen dem Chancen-Risikoverhältnis Shorttrades zu bevorzugen. Erst wenn die Linie bei 1.6300 signifikant gebrochen würde, wären neue Longtrades zu bevorzugen. Wenn man das Bild auf Tagesbasis betrachtet befinden wir uns bei dem Währungspaar eindeutig in einem steigenden Trend mit aufeinanderfolgenden höheren Hochs und höheren Tiefs. Daher muss man sich bewusst sein, dass man mit Shorttrades eindeutig gegen den Trend handelt!
XAUUSD (Gold)
Die Anstiege seit Anfang Oktober konnten den wichtigen Widerstandsbereich bei 1450 nicht signifikant nach oben brechen. Damit schätze ich weitere Longeinstiege als eher gefährlich ein. Erst wenn die Zone um 1450klar gebrochen würde, wären m.E. Longeinstiege wieder interessant. Solange dies nicht geschieht, bevorzuge ich wegen einem guten Chancen-Risikoverhältnis Shorts beim Gold. Aktueller Preis liegt bei 1447, S/L bei über 1450, während m.E. ein T/P unterhalb des Monattiefs bei 1250 liegen würde.
S&P 500
Wie erwartet brach der Kurs aus dem steigenden endenden Dreieck nach oben aus. Jetzt wird es meines Erachtens gefährlich! Diese Formation entpuppt sich oft als Fehlausbruch. Eine grössere Korrektur halte ich daher im Moment absolut für möglich. Für einen Shorteinstieg würde ich jedoch gerne eine Kerzenumkehrformation sehen. Ein Shorteinstieg im jetzigen Bild wäre eindeutig gegen den Trend, und daher mit Vorsicht zu geniessen.
[…] habe schon in der Vorwoche auf dieses Szenario aufmerksam gemacht: Der Cable (GBPUSD) befindet sich auf dem […]