Fundamentale Analyse
Europa
Griechenland bereitet sich auf einen neuen Wahlgang am 17. Juni vor. Neueste Umfragen sprechen dafür, dass die Sparkurskritiker die Wahlen gewinnen werden. Partner der europäischen Union und internationale Geldgeber befürchten, dass dies Griechenland in die Staatspleite und zum Euro Austritt führen wird.
Die Kritiker der Sparauflagen und mehr und mehr Bürger Griechenlands sehen sich in ihrer Haltung gegen Sparprogramme bestätigt, da auch im letzten G-8 Treffen und an der Sondersitzung der EU- Kommission am letzten Mittwoch stimmen gegen Sparauflagen lauter werden, und Proteste in anderen Ländern gegen die Sparpolitik in deren Ländern stattfinden.
Vor allem deutsche Zeitungen und Politiker sprechen von einer Schicksalswahl, aber sind es wirklich die Griechen, die den Austritt aus der Eurozone am meissten befürchten müssen? Der Euro ist eine starke Währung, dessen Stärke sich vor allem an die deutsche Wirtschaft anpasst. Schwächere Wirtschaftsplätze wie Griechenland, Spanien, Italien, Irland, Portugal und Frankreich leiden jedoch unter dem Euro. Eventuell ist gerade der 17. Juni für Deutschland eine Schicksalswahl… Ein gutes drei minütiges Statement von Mister Dax, aka Dirk Müller, über Griechenland, Deutschland und den Euro finden Sie bei Youtube:
5 Jahre Finanzkrise
Wir nähern uns dem unrühmlichen 5-Jahresjubiläum der Finanzkrise, die mit der Subprime-Krise begonnen hat. „The Economist“ hat eine kleine Zusammenfassung der Auswirkungen dieser Krise zusammengestellt. Zwei Indikatoren, die Arbeitslosigkeit und die Inflation stelle ich Ihnen hier auf Deutsch vor:
Land | Arbeitslosigkeit in % | Inflation in % | ||
---|---|---|---|---|
2007 | 2012 | 2007 | 2012 | |
USA | 4.5 | 8.1 | 2.7 | 2.3 |
England | 5.4 | 8.2 | 2.4 | 3 |
Euro Zone | 6.9 | 10.9 | 1.8 | 2.6 |
Frankreich | 8 | 10 | 1.2 | 2.3 |
Deutschland | 9 | 6.8 | 1.9 | 2.1 |
Griechenland | 8.4 | 21.7 | 2.6 | 1.9 |
Italien | 6.2 | 9.8 | 1.6 | 3.3 |
Spanien | 8 | 24.1 | 2.4 | 2.1 |
Japan | 3.7 | 4.5 | -0.2 | 0.5 |
Vorschau auf die nächste Woche
Der Pfingstmontag beginnt ruhig, da folgende Banken (und Börsen) geschlossen bleiben: Schweiz, Österreich, Frankreich, Deutschland, USA.
Italien wird versuchen einige Anleihen per Auktion zu verkaufen, darunter 10-Jahres Anleihen voraussichtlich am Mittwoch um 11:30.
Auch am Mittwoch veröffentlicht die EU-Kommission Haushaltsempfehlungen für jedes der 27 EU-Länder und den Euro-Raum (12:00). Zusätzlich wird der KOF Barometer für die Schweizer Wirtschaft veröffentlicht.
Am Freitag veröffentlicht die USA wieder die extrem wichtigen Arbeitslosenquote und die Nicht-landwirtschaftlichen Gehaltsabrechnungen.
Alle wichtigen Wirtschaftsnachrichten für die kommende Woche finden Sie wie immer bei Forexfactory und bei Finanznachrichten.de für Quartalsberichte und spezielle Ereignisse.
Technische Analyse
EURUSD
Ich kann mir zwei Varianten vorstellen:
- Mit dem Wochentief von 1.2496 hat der EURUSD mein T/P von letzter Woche (1.2517) erreicht. Das nächste T/P, das ich in den nächsten Wochen erwarte liegt bei 1.2150, also nochmals etwa 350 Pips weiter unten. Bis es jedoch nochmals nach unten geht, könnte ich mir ein erneutes Testens der Widerstandslinie bei 1.2622 vorstellen, was ein neuer guter Einstieg wäre, um „Short zu gehen.
- Im COT Report habe ich angedeutet, dass auch ein „Squeeze out“ (ausquetschen) immer möglicher wird. Durch die extremen „Short“ Positionen im Futuremarkt verstärkt sich die Gefahr, dass es zu einer Gegenbewegung kommen könnte, die dann Teilnehmer am Markt zwingen würde, ihre Short Positionen zu decken, was zu einem zusätzlichen Anstieg im Euro führen würde. Bei einem „Squeeze out“ versuchen starke Marktteilnehmer die schwachen zu zwingen, Ihre Positionen zu verkaufen, um mehr Marktanteile zu gewinnen.
EURCHF
Nach mehreren Wochen, wo es schien, dass der EURCHF zum Handeln unattraktiv geworden ist, kam endlich wieder Bewegung in das Währungspaar. Verschiedene Gründe für den Preisanstieg waren im Web zu finden, von bewusster Manipulation der SNB, über Gerüchte eines Negativzinssatzes für Ausländer auf Schweizer Konten bis zur Fehleingabe von einem Order bei der Credit Suisse war alles dabei. Wichtig dabei ist, dass es Gerüchte gab, und dass der Kurs anstieg. M.E. werden weitere Gerüchte kommen, spätestens vor der nächsten Leitzinsveröffentlichung der SNB am 14. Juni. Daher kann man getrost einen Long Einstieg bei einem Niveau unter 1.2010 wagen. Wenn es zu keinen Gerüchten kommt, verdient man an den Swap Kosten, da der Leitzins des Euros bei 1% liegt und die des CHF bei 0%. Wenn man also eine Order mit einem Hebel von 20 eröffnet ergibt sich daraus einen Jahreszins von 20%- fast ohne Risiko. Die Aufhebung des Mindestkurses der SNB sehe ich momentan als unwahrscheinlich.
GBPUSD
Der GBPUSD fällt seit Monatsbeginn fast ohne Unterbruch. Der Kurs bewegt sich jedoch immer noch schön in der langfristigen Dreiecksformation, die ich schon vor einigen Monaten entdeckt habe. Ich nehme daher an, dass der Cable weiter fallen wird. Erstes T/P liegt bei 1.5600. Mittelfristig sehe ich einen weiteren T/P bei 1.5470.
Ich möchte hiermit betonen, dass ich kein zertifizierter Analyst bin. Daher sollten meine Analysen nur als Marktstudien verwendet werden, und auf keinem Fall als Aufforderung zum Handel dienen.
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