Fundamentale Analyse
Europa
Die Erwartungen waren hoch gesetzt, nachdem Draghi in der Vorwoche in einer Konferenz in London versichert, dass die EZB innerhalb Ihres Mandats alles Erforderliche tun wird, um den Euro zu erhalten…“ Viele haben konkrete Schritte/Aussagen erwartet während der letzten EZB Konferenz- und wurden enttäuscht. Zwar hat Draghi nochmals bekräftigt, dass der Euro „unumkehrbar“ sei, und dass nächste Woche Pläne für weitere unkonventionelle Schritte der EZB geplant werden – aber wie gesagt, ohne konkrete Vorschläge.
Die EZB hat den Leitzins bei 0.75% belassen.
USA
Die Fed veröffentlichte einen Tag vor der EZB den Leitzins, den sie wie erwartet bei 0-0.25% belassen hat. Auch bei der Pressekonferenz hielt sich die Fed mit neuen Schritten zurück. Einige Anleger zeigten sich durch die vorsichtige Pressekonferenz enttäuscht, da man Anzeichen für eine weitere Runde der Geldlockerungspolitik der Fed erwartet hatte.
Erfreut hatten dann am Freitag die Zahlen aus dem US Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote stieg zwar wieder von 8.2% auf 8.3%, aber es wurden 163`000 neue Arbeitsplätze in nicht-landwirtschaflichen Sektoren geschaffen, erwartet wurden nur 100`000. Sekunden nach der Veröffentlichung twittert eine Forex Expertin „Wow, Gute Zahlen: Wie wird der USD reagieren- Fundamental (also einen stärkeren USD) oder Risiko orientiert (also einen schwächeren USD). Mit dieser Frage stellt die Forexexpertin die Fragen aller Fragen im Forex: Normalerweise widerspiegelt nämlich die Währung die Landeswirtschaft, und nach dieser Logik sollte eigentlich der USD stärker werden (fundamental). In einer Krise jedoch verlagern sich die Gelder in sichere Häfen, und als ein solcher wird die amerikanische Währung angesehen. Durch gute Zahlen werden die Risiken auf eine neue Weltkrise verkleinert, und daher fliessen die Gelder von den sicheren „Häfen“ wieder weg, also eine Schwächung der Währung (Risiko orientiert).
Vorschau auf die nächste Woche
Am Dienstag morgen veröffentlicht die Australische Notenbank ihren Leitzins. Die Australische Notenbank senkte im Mai und Juni den Leitzins zweimal um 0.75% auf 3.5%. Diesen Monat erwarten nur wenige Analysten eine weitere Zinssenkung.
Am Donnerstag morgen veröffentlicht die japanische Notenbank ihren Leitzins – auch hier ist keine Veränderung vorzusehen. Eventuell könnte die japanische Notenbank jedoch mit einer Intervenierung wegen des starken japanischen Yens überraschen.
Alle wichtigen Wirtschaftsnachrichten für die kommende Woche finden Sie wie immer bei Forexfactory und bei Finanznachrichten.de für Quartalsberichte und spezielle Ereignisse.
Technische Analyse
EURUSD
Der EURUSD hat am 24/7 ein Tief von 1.2067 erreicht. Danach erholte sich der Kurs und testete die letzten zwei Wochen schon 3 mal die 1.2400 Grenze. Im Tageschart befinden wir uns immer noch eindeutig im Abwärtskanal, und daher sind mittelfristig Shorts immer noch zu bevorzugen. Jedoch muss auch gesagt werden, dass sich das Bild kurzfristig aufgehellt hat für den EURUSD. Wenn ein Tagesendkurs klar über 1.2400 enden würde (am besten über 1.2417- diese Marke war ein seriöser Widerstand noch vor einigen Wochen), könnte ich mir Kursziele auf der Longseite bei 1.2512 und vor allem bei 1.2660 vorstellen. Auch der COT Report verbessert sich zugunsten des EURUSD.
Gold
Der Goldpreis bewegt sich nach Fahrplan. Nachdem es wie erwartet zu einem Pullback kam, erwarte ich nun neue Hochs.
AUDUSD
Auch der AUDUSD bewegt sich in die erwartete Richtung. Mein Kursziel bei 1.0650 bleibt bestehen. Danach ist abzuwarten, ob der Kurs die grüne Abwärtslinie durchbricht oder abprallt.
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