Fundamentalanalyse
Eurozone
Die Europäische Zentralbank lässt die Leitzinsen unverändert. Mario Draghi, der Notenbankpräsident nennt zwei Gründe für den EZB-Entscheid, die Leitzinsen unverändert zu lassen: Erstens ist eine erhöhte Wirtschaftsaktivität in der Eurozone zu verzeichnen, und zweitens sei die Inflation zwar auf mickrige 0.5% gefallen (aufs Jahr gerechnet), aber das hat zu 70% mit den niedrigen Energie- und Lebensmittelpreisen zu tun, und ist daher kein lokales Problem, sondern ein Globales.
In der Pressekonferenz nach der Leitzinsveröffentlichung erklärt Draghi, dass die EZB weiterhin bereit sei, unkonventionelle Maßnahmen zu ergreifen, wenn die Inflation weiter sinken würde, oder wenn die Niedriginflation über eine zu lange Zeit niedrig bleiben würde. Er wies darauf hin, dass die niedrige Inflation kurzfristig kein Problem sei, aber über eine längere Zeitperiode sehr wohl ein Problem darstellen könnte. Der größte Risikofaktor der Eurozone sieht Mario Draghi jedoch in der hohen Arbeitslosigkeit. Dieser Zustand könnte, wenn sich die Zahlen nicht verbessern, chronisch werden.
Die FAZ berichtete am Freitag, ohne jedoch Quellen zu nennen, dass die EZB die Auswirkungen eines gewaltigen Anleiheprogramms von 1 Billion Euro simuliert hätte. Ein solches Anleiheprogramm könnte demnach eine Auswirkung der Inflation von 0.2%-0.8% betragen. Die Bundesbank und andere Kritiker stehen einem solchen Anleiheprogramm kritisch gegenüber, vor allem auch weil die rechtlichen Hürden groß seien, und markttechnisch sehr fraglich ist, ob ein solches Anleiheprogramm überhaupt ausgeführt werden kann.
Im Anschluss der Pressekonferenz stiegen US Aktienindexe auf ein Allzeithoch.
Wochenausblick
Die kommende Woche ist vollgepackt mit fundamentalen Nachrichten und Ereignissen:
Am Donnerstag und Freitag findet das G20 Treffen in Washington DC statt. Unter Anderem wird die Krise in der Ukraine ein Thema sein.
In China ist Bankenfeiertag am Montag. Am Donnerstag wird die Handelsbilanz veröffentlicht und am Freitag um 3:30 morgens werden Zahlen über die Inflation veröffentlicht (Erzeugerpreisindex und Verbraucherpreisindex).
Das FOMC Protokoll der amerikanischen Notenbank am Mittwoch um 20:00 im Fokus der Anleger stehen. Am Freitag um 14:30 wird der Erzeugerpreisindex (Inflation) der USA veröffentlicht.
Die deutsche Industrieproduktion wird am Montagmorgen um 8:00 veröffentlicht, und die französische Industrieproduktion am Donnerstagmorgen um 8:45. Zudem könnte das monatliche Bulletin der EZB am Mittwoch um 10:00 interessant sein.
In Japan wird der Leitzins am Dienstagmorgen veröffentlicht- eventuell wird es im Anschluss eine Pressekonferenz der japanischen Notenbank geben.
Die englische Industrieproduktion wird am Dienstagmorgen um 10:30 veröffentlicht. Am Donnerstagmorgen veröffentlicht die englische Notenbank den Leitzins- Eventuell kommt es im Anschluss zu einer Pressekonferenz.
In Australien werden Arbeitsmarktdaten am Donnerstagmorgen um 3:30 veröffentlicht.
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Technische Analyse
Eine technische Analyse der Märkte folgt am Dienstag.
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