Fundamentale Nachrichten
USA
Der amerikanische Arbeitsmarktreport, welcher in der vergangenen Woche ausnahmsweise bereits am Donnerstag veröffentlicht wurde, überraschte die Märkte positiv. In nicht-landwirtschaftlichen Sektoren wurden 288‘000 neue Stellen geschaffen, das sind ungefähr 65‘000 Stellen mehr als erwartet. Zusätzlich wurden die Schätzungen vom Mai und April ebenfalls nach oben korrigiert. Die Arbeitslosenquote sank um 0.2% auf 6.1%.
Zusätzlich positiv zu bewerten ist der Umstand, dass in allen Sektoren Stellen geschaffen wurden.
Trotz den sehr positiven Daten, sorgen weiterhin einige Faktoren: Die Partizipationsrate der Arbeitenden in den USA steigt nicht. Zusätzlich erhoffte man sich, dass mit der fallenden Arbeitslosenquote auch der monatliche Durchschnittslohn steigt, was nur marginal passiert. Im Generellen ist der Arbeitsreport überaus positiv.
Eurozone
Nachdem die europäische Zentralbank im Vormonat den Leitzins gesenkt, Negativzinsen für die Banken eingeführt und das TLTRO-Programm lanciert hat, wurden keine geldpolitischen Veränderungen in der Vorwoche veröffentlicht, was auch nicht erwartet worden war.
Mario Draghi kündigte an, dass die EZB am Januar 2015 nur noch alle sechs Wochen eine Sitzung halten würde. Es wurden zwei Gründe für die Änderungen genannt:
- Die Politik der europäischen Zentralbank ist langfristig ausgerichtet. Mit dem neuen Rhythmus sollen die Erwartungen der Marktteilnehmer aufgrund kurzfristiger Marktinformationen gedämpft werden.
- Ab 2015 möchte die EZB Ratsprotokolle veröffentlichen. Diese sollen nach der eigentlichen Sitzung und der Leitzinsentscheidung aber vor der nächsten Sitzung publik gemacht werden. Dafür braucht die EZB mehr Zeit.
Mario Draghi betonte ein weiteres Mal, das die EZB bereit ist, noch mehr zu tun. Es scheint sogar, dass die EZB nicht nur bereit ist, sondern auch weitere Maßnahmen unternehmen möchte. Gründe für weitere Lockerungen sind:
- Das Wachstum in der Eurozone ist immer noch sehr schwach, und die Erholung erfolgt nur schleppend.
- Die niedrige Inflation dauert zu lange.
- Der Euro ist immer noch zu stark. Der Wechselkurs ist zwar kein direktes Ziel der EZB, aber er beeinflusst die niedrige Inflation negativ, und wird daher von der EZB sehr genau verfolgt.
Experten meinen, dass weitere Maßnahmen erst nach dem Sommer erfolgen werden. Man geht von einem Anleiheprogramm aus, welches jedoch aus gesetzlichen Gründen in der Eurozone nicht einfach in der Umsetzung sein wird.
Wochenausblick
In den USA wird am Mittwoch um 20:00 das Protokoll der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses FOMC veröffentlicht. Das Protokoll hat, wie immer, das Potenzial, die Märkte zu bewegen. Ansonsten ist es relativ ruhig mit Nachrichten aus den Staaten.
Aus der Eurozone sind ebenfalls nicht viele Nachrichten zu erwarten: Am Dienstag um 8:00 wird die deutsche Handelsbilanz veröffentlicht und am Donnerstag um 10:00 das monatliche Bulletin der EZB.
In England wird am Dienstag um 10:30 die Industrieproduktion veröffentlicht. Am Donnerstag um 13:00 veröffentlicht die englische Notenbank ihren Leitzinsentscheid und eine entsprechende Erklärung
Aus China interessieren die Inflationsraten, welche in der Nacht auf Mittwoch um 3:30 veröffentlicht werden (Verbraucherpreisindex und Produktionspreisindex), sowie die Handelsbilanz am Donnerstag (ohne Zeitangabe)
In Australien wird in der Nacht auf Dienstag um 3:30 das Geschäftsvertrauen veröffentlicht, und am Donnerstagmorgen um 3:30 der australische Arbeitsmarktreport.
In Kanada werden am Montag um 14:30 die kanadischen Baugenehmigungen veröffentlicht und um 16:00 der Einkaufsmanagerindex. Der Arbeitsmarktreport wird am Freitag um 14:30 veröffentlicht.
Aus der Schweiz interessieren vor allem die Fremdwährungsreserven am Montagmorgen um 9:00.
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Technische Analyse
Ausführliche technische Analysen erfolgen in einem separaten Beitrag am Dienstagmorgen.
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