Griechenland
Die Griechen haben mit grosser Mehrheit gegen die Sparvorhaben der EU gestimmt. Damit geht nun die griechische Regierung gestärkt in die nächste Verhandlungsrunde, während das Wahlergebnis die Gläubiger (EZB, EU und IWF) erheblich schwächt. Ein Schuldenschnitt wird nun wahrscheinlich, bei dem vor allem der europäische Steuerzahler (und allen voran der deutsche Steuerzahler) das Nachsehen haben.
Noch vor vier Jahren wäre bei einem Staatsbankrott Griechenlands die Situation ganz anders gewesen: Hätte damals Griechenland den bankrott erklärt, währen private Anleger (vor allem europäische Banken) die Leidtragenden gewesen, wie ein Artikel von David Stockmann eindrücklich zeigt. Durch die Umverteilung der Risiken wurde das Finanzsystem gestärkt und das Risiko einer neuen Finanzkrise erheblich geschmälert. Damit ist auch das Risiko für einen Börsencrash viel geringer, als noch vor vier Jahren. Trotzdem ist zu erwarten, dass nun in den nächsten Tagen die Volatilität auf den Märkten ansteigt – das gilt auch für den Euro.
Neuseeland
Der neuseeländische Dollar ist die schwächste Währung der Hauptwährungspaare dieses Jahres und verlor die elfte Woche in Folge gegenüber dem US Dollar an Wert. Seit dem 29. April fiel der Kiwi (Spitzname für den NZDUSD) über 13%. Der Preisverfall ist der Grösste seit 1985. Dies ist einerseits auf die Leitzinssenkung im Juni zurückzuführen, und andererseits auf den dramatischen Preisverfall von Milchprodukten, dem wichtigsten Exportgut Neuseelands. Einige Analysten glauben, dass eine weitere Leitzinssenkung in diesem Jahr wahrscheinlich wird, eventuell im viertel Quartal.
Wirtschaftsnachrichten der nächsten Woche
Die folgende Liste der Wirtschaftsnachrichten ist nicht vollständig, und hat nicht das Ziel vollständig zu sein. Die Liste soll auf wesentliche Nachrichten in Bezug auf Devisen aufmerksam machen, wobei besonderer Wert auf inflationsbezogene Nachrichten gelegt wird. Die Inflation hat langfristig einen grossen Einfluss auf den Wert von Devisen. Vollständigere Kalender für Wirtschaftsnachrichten findet man entweder bei Forexfactory.com und Finanznachrichten.de. Es ist wichtig anzumerken, dass die Zukunft ungewiss ist, und dass die wirklich grossen Ereignisse als Überraschungen kommen, wie zum Beispiel politische Ereignisse oder Naturkatastrophen.
USA Wirtschaftsnachrichten
Montag 16:00 – ISM Einkaufsmanagerindex für das dienstleistende Gewerbe
Dienstag 14:30 – Handelsbilanz
Mittwoch 20:00 – Protokoll der letzten FOMC-Sitzung
Freitag 18:30 – Fed Notenbankenpräsidenting Janet Yellen spricht
Europa Wirtschaftsnachrichten – Griechenland-Krise
Griechenlandkrise (ganze Woche)
Montag 8:00 – Deutsche Industrieaufträge
China Wirtschaftsnachrichten – Inflation
Donnerstag 3:30 – Konsumentenpreisindex und Produktionspreisindex (Inflationsdaten)
Japan Wirtschaftsnachrichten
Mittwoch 1:50 – Leistungsbilanz
Donnerstag 1:50 – Maschinenaufträge
England Wirtschaftsnachrichten – Leitzinsentscheidung
Dienstag 10:30 – Industrieproduktion
Mittwoch 13:30 – Jährliches Budget-Veröffentlichung
Donnerstag 13:00 – Leitzinsentscheidung, Erklärung zur Leitzinsentscheidung und mögliche Pressekonferenz
Freitag 10:30 – Handelsbilanz
Kanada Wirtschaftsnachrichten
Montag 16:00 – Ivey Einkaufsmanagerindex
Montag 16:30 – Geschäftserwartungsumfrage der kanadischen Notenbank
Dienstag 14:30 – Handelsbilanz
Mittwoch 14:30 – Baubewilligungen
Freitag 14:30 – Arbeitsmarktreport
Australien Wirtschaftsnachrichten – Leitzinsentscheidung
Dienstag 6:30 – Leitzinsentscheidung und Erklärung der australischen Notenbank
Donnerstag 3:30 – Arbeitsmarktreport
Freitag 3:30 – Hypotheken
Neuseeland Wirtschaftsnachrichten
Dienstag 0:00 – NZIER Geschäftsvertrauen
Schweiz Wirtschaftsnachrichten
Montag 9:15 – Konsumentenpreisindex
Dienstag 9:00 – Fremdwährungsreserven der schweizerischen Notenbank
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