Gestern veröffentlichte die SNB (Schweizerische Nationalbank) den Libor für die nächsten drei Monate und eine geldpolitische Lagebeurteilung. Darin bekräftigt die SNB den Mindestkurs des EURCHF bei 1.20 weiterhin vehement und mit allen Konsequenzen zu verteidigen. Die SNB ist immer noch der Auffassung, dass eine Aufwertung des Schweizer Frankens die Preisstabilität gefährden würde und schwerwiegende Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft hätte. Die Beibehaltung des Mindestkurses wurde von allen Analysten einer Befragung von Bloomberg auch so vorhergesagt. Im Internet kursierte im Vorfeld der Veröffentlichung jedoch schon wieder das Gerücht, dass eine Heraufsetzung des Mindestkurses von 1.20 auf 1.25 geplant sei.
Um den Mindestkurs von 1.20 zu verteidigen, musste die SNB letztes Jahr massiv Fremdwährungen kaufen.Die Fremdwährungsreserven stiegen um gewaltige 70% auf 424.8 Mrd. Franken. Damit besitzt die SNB eine der grössten Fremdwährungsreserven der Welt. Um die grossen Reserven besser zu kontrollieren, setzt die SNB auf Diversifikation, und wird so zu einem der grössten Akteure im Forexhandel.
Die SNB belässt zudem den Dreimonats-Libor bei 0%-0.25%. Wenn nötig steht die SNB jederzeit bereit, weitere Massnahmen zu ergreifen (direkte Wortwahl im Report der SNB). Als Notenbankchef Jordan gefragt wurde, ob die SNB Negativzinsen in Erwägung ziehe, antworte dieser, dass die SNB immer klar gesagt hat, dass sie keine Massnahmen und Instrumente ausschliessen würde.
Die grösste Schweizer Bank UBS wird schon ab nächster Woche Gebühren auf Frankenkonten institutioneller Kunden verlangen. Sie begründet diesen Schritt mit dem Interesse, die Frankenguthaben der Kunden möglichst niedrig zu halten. Die UBS folgt dabei der Bank Credit Suisse, die Negativzinsen schon vorher für Cash-Clearing Konten eingeführt haben.
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