Vorschau auf den US Arbeitsmarkt-Report

Am Freitag um 14:30 wird der US Beschäftigungs-Report für den Monat Mai veröffentlicht. Analysten erwarten, dass die Arbeitslosenquote unverändert bei 7.5% verharrt, während die Erwartungen für den Beschäftigungsreport bei 167‘000 neue Arbeitsstellen im nicht-landwirtschaftlichen Sektor liegen.

Hier einige Fakten im Vorfeld:

Fed Präsident Ben Bernanke stellte am 22. Mai einen möglichen Austritt der quantitativen Lockerungspolitik vor. Der Plan sieht vor, die quantitative Lockerung (QE) im Falle einer Verbesserung der Arbeitslosenquote zurückzuschrauben. Gemäss Ben Bernanke könnte eine erste Anpassung der quantitativen Lockerung in etwa in 3-4 Monaten vorstellen. Gerade weil die Fed die Anpassung der quantitativen Lockerungspolitik an eine Verbesserung der US Arbeitslosenquote knüpft, erhält der Arbeitsmarkt-Report am Freitag einen noch grösseren Stellenwert als sonst.

Der ADP Beschäftigungsreport, der jeweils zwei Tage vor staatlichen Schätzungen der US Arbeitsmarktdaten veröffentlicht wird, zeigt ein Beschäftigungswachstum von 135‘000 neuen Arbeitsstellen. Im Vormonat wurden nur 113`00 neue Stellen verzeichnet. Das Wachstum fiel jedoch niedriger aus als erwartet, denn es wurden 171`000 neue Stellen erwartet.

Der ISM Beschäftigungsindex im industriellen Sektor fiel im April auf 50.1Punkte von 50.2 im April. Der ISM Beschäftigungsindex im nicht-industriellen Sektor fiel auf 50.1 Punkte von 50.2 im Vormonat. Eine Zahl über 50 weist auf ein Wachstum hin. Beide Zahlen weisen jedoch auf das schwächste Wachstum seit Jahresbeginn hin.

Der Beschäftigungsindex kleiner Firmen der Firma Inuit zeigt eine leichte Verbesserung der Beschäftigungszahlen. Diese stiegen um 0.18% zum Vormonat.

Die wöchentlichen Anträge für Arbeitslosenhilfen stiegen im Mai wieder ein wenig an. Der 4-wöchige Durchschnitt der Arbeitslosenanträge beträgt 352`500 Anträge vor vier Wochen lag der 4-Wöchige Durchschnitt bei 338`000 Anträgen.

Zusammenfassung: Der ADP Beschäftigungsreport und die ISM Beschäftigungsindexe weisen auf eine Verlangsamung des Wachstums im Beschäftigungsbereich auf. Auch die Anträge für Arbeitslosenhilfe stiegen in den letzten vier Wochen wieder leicht an. Ich schätze daher das Potential  einer Enttäuschung der nicht-landwirtschaftlichen Gehaltsabrechungen relativ hoch ein. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass die Arbeitsmarktdaten in den letzten Monaten immer wieder positiv überrascht haben.

Zusätzlich heisst eine Verbesserung/Verschlechterung der Arbeitsmarktdaten nicht, dass der Dollar oder die US Aktienindizes auch in die jeweilige Richtung korrigieren. Eine stark verbesserte Arbeitslosenquote könnte die Sorgen um eine frühzeitige Zurückstufung der lockeren Geldpolitik schüren, und einen umgekehrten Effekt verursachen. Vor allem in den ersten zwanzig Minuten nach der Veröffentlichung könnte es daher zu grossen Schwankungen in beide Richtungen kommen- seien Sie deshalb vorsichtig beim Handeln.