US Wirtschaft
Die Daten aus dem US Privatsektor verbessern sich zusehend: Der Immobiliensektor verbessert sich kontinuierlich, die Arbeitslosenquote deutet praktisch auf Vollbeschäftigung (4.9%), der Beschäftigungsreport (Non-Farm Payroll) ist stabil und sogar die Inflation steigt wieder an.Sowohl der Konsumentenpreisindex (CPI) als auch die privaten Konsumausgaben (PCE) steigen in moderaten Tempo, beide Indikatoren deuten aufs Jahr gerechnet auf eine Inflation von über 1%, und wenn man die Kerninflation anschaut, steigt die Inflation aufs Jahr gerechnet um fast 2% – damit wäre eigentlich die Zielinflation der FED erreicht. Wären da nicht die Ängste um die Weltwirtschaft, die erhöhte Volatilität an den Märkten und relativ schwache Zahlen aus dem Geschäftssektor wäre eine Leitzinserhöhung im März nur logisch. Wegen den letztgenannten Problemen ist eine Leitzinserhöhung im März noch nicht zu erwarten.
G20
Am Freitag und Samstag haben sich Finanzminister und Notenbankenchefs aus den G20-Nationen in Shanghai getroffen. In einer Erklärung ruft man die Mitgliederstaaten dazu auf, alle «erdenklichen Werkzeuge» einzusetzen, um die Unruhen an den Finanzmärkten zu beenden. Dabei werden monetäre, fiskale und strukturelle Massnahmen genannt, einzeln und zusammen, um ein langfristiges Wirtschaftswachstum zu erreichen. Zusätzlich versucht das Kommunikee die Märkte zu beruhigen, indem sie schreiben: «die aktuelle Volatilität an den Märkten rechtfertigen die zugrundeliegenden (moderaten) fundamentalen Faktoren nicht».
Immer wieder betonte man, dass eine monetäre Stimulierung der Märkte alleine nicht genügte, um die stotternde Weltwirtschaft wieder ins Rollen zu bringen. Die allgemeine Stimmung und die Aussagen der Notenbänkler zeigten klar, was die Märkte bereits seit Wochen andeuten: Die lockere Notenbankenpolitik hat ihr Limit erreicht, und weitere Lockerungen haben immer weniger Wirkung auf die Märkte. So hatten der Yen und der Euro in den letzten Wochen an Wert zugenommen, obwohl die japanische Notenbank im Januar den Leitzins in den negativen Bereich senkte und die europäische Notenbank weitere stimulierende Massnahmen ankündigte. Die Notenbanken haben alles Mögliche getan, jetzt sind die Politiker an der Reihe! Wie genau die Politik reagieren sollte, und welche Massnahmen sie ergreifen sollten, darüber gab es keine Einigkeit!
Wirtschaftsausblick 29. Februar – 4. März 2016
Folgende Ereignisse der kommenden Woche sollten besonders beobachtet werden:
- Der Leitzinsentscheid Australiens am Dienstagmorgen
- Der US Arbeitsmarktreport am Freitag 14:30
Die Liste der Wirtschaftsnachrichten für die kommende Woche ist nicht vollständig, und hat nicht das Ziel vollständig zu sein. Die Liste soll auf wesentliche Nachrichten in Bezug auf Devisen aufmerksam machen, wobei besonderer Wert auf inflationsbezogene Nachrichten gelegt werden. Die Inflation hat langfristig den grössten Einfluss auf den Wert von Devisen. Vollständigere Kalender für Wirtschaftsnachrichten findet man entweder bei Forexfactory.com (Englisch) und Finanznachrichten.de (Deutsch). Es ist wichtig anzumerken, dass die Zukunft ungewiss ist, und dass die wirklich grossen Ereignisse als Überraschungen kommen, wie zum Beispiel politische Ereignisse oder Naturkatastrophen.
Weltweit
Montag 14:30 – Rohstoffpreisindex
MIttwoch 16:30 – Erdöl-Lagerbestände (in den letzten Wochen führt die Veröffentlichung der Lagerbestände zu sehr hoher Volatilität um den Ölpreis)
USA Wirtschaftsnachrichten – US Arbeitsmarktreport
Montag 16:00 – Ausstehende Hausverkäufe
Dienstag 16:00 – ISM Einkaufsmanagerindex Industrie
Mittwoch 14:15 – ADP Beschäftigungsreport
Donnerstag 14:30 – Revidierte Non-Farm Produktivität
Donnerstag 16:00 – ISM Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen und Industrieaufträge
Freitag 14:30 – US Arbeitsmarktreport, inklusive Arbeitslosenquote, Beschäftigungsreport (Non-Farm Payroll) und Durchschnittsverdienst, Handelsbilanz
Europa Wirtschaftsnachrichten
Montag 8:00 – Einzelhandelsverkäufe Deutschland
Montag 11:00 – Schätzung Konsumentenpreisindex (Inflation) Eurozone
Dienstag 10:00-11:00 – Deutscher Arbeitsmarktbericht
Dienstag 11:00 – Arbeitslosenquote Eurozone
China Wirtschaftsnachrichten
Dienstag 2:00 – Einkaufsmanagerindex Industrie und Dienstleistungen
Dienstag 2:45 – Caixin Einkaufsmanagerindex Industrie
Japan Wirtschaftsnachrichten
Montag 0:50 – Einzelhandelsverkäufe
Dienstag 0:30 – Arbeitslosenquote und Privatausgaben
England Wirtschaftsnachrichten
Montag 10:30 – Kreditaufnahme Privatsektor
Dienstag 10:30 – Einkaufsmanagerindex Industrie
Mittwoch 10:30 – Einkaufsmanagerindex Baugewerbe
Donnerstag 10:30 – Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen
Kanada Wirtschaftsnachrichten
Montag 14:30 – Leistungsbilanz und Rohstoffpreisindex
Dienstag 14:30 – Bruttoinlandprodukt
Freitag 14:30 – Handelsbilanz und Arbeitsmarktreport
Freitag 16:00 – Ivey Einkaufsmanagerindex
Australien Wirtschaftsnachrichten – Leitzinsentscheid
Montag 1:30 – Bruttobetriebsgewinn
Dienstag 1:30 – Baugenehmigungen und Leistungsbilanz
Dienstag 4:30 – Leitzinsentscheid und Presseerklärung
Mittwoch 1:30 – Bruttoinlandprodukt
Donnerstag 1:30 – Handelsbilanz
Freitag 1:30 – Einzelhandelsverkäufe
Neuseeland Wirtschaftsnachrichten
Montag 1:00 – ANZ Geschäftsvertrauen
Dienstag (ohne Zeitangabe) – Milchpreisindex
Schweiz Wirtschaftsnachrichten
Montag 9:00 – KOF Wirtschaftsbarometer
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