Der Jahresauftakt begann mit zu vielen negativen Schlagzeilen: der Vertrauensverlust der der Märkte an die chinesische Regierung, Finanzprobleme in China effektiv zu lösen; die Herunterstufung des Weltwirtschaftsausblicks durch den internationalen Währungsfond, geopolitische Spannungen im Nahen Osten und Nord-Korea,und natürlich die weiter sinkenden Ölpreise. Die Folgen: Die amerikanischen Märkte haben mit fünf verlustreichen Tagen die schlechteste Performance in der Geschichte des S&P500 und des Dow-Jones-Indexes hinterlegt. Auch der Verlust des DAX-Indexes mit 8.3% ist ein negativer Rekord in der DAX-Geschichte.
In diesem Bezug stellt sich die Frage, ob die fallenden Kurse an der chinesischen Börse (und nachfolgend an vielen anderen Börsen weltweit) wirklich etwas mit der Realwirtschaft zu tun haben, oder ob es sich einfach um Panik handelt? Es gibt dazu leider noch keine klare Antwort.
Hier einige genannte Themen, die in Bezug auf die fallenden Kurse genannt werden:
Zur Wirtschaft Chinas
Viele internationale Firmen, bestätigten in den letzten Quartalsberichten, dass sich der Wettbewerb in China verstärkt hat, was die Profit-Margin der Firmen verkleinert hat.
Die Exporte nach China verringerten sich in den USA, Europa, Japan und Süd-Korea – das sind vertrauenswürdige Daten aus den genannten Ländern, nicht aus China.
Das Vertrauen gegenüber der chinesischen Regierung, dass sie wirtschaftliche Probleme effektiv lösen kann, ist in den letzten Monaten durch problematische Entscheidungen und widersprüchlichen Massnahmen stark angeknackt worden.
Der Wert des Yuan hat sich gegenüber dem US Dollar seit August um 6% verringert. Dies könnte ein Zeichen der chinesischen Regierung sein, dass ich das Wirtschaftswachstum in China stark verlangsamt hat, und die chinesische Regierung nun versucht, den Export durch eine Abschwächung der Währung anzukurbeln.
Zur Wirtschaft in den USA
Rückgängige Zahlen beim US-Einkaufsmanagerindex der Industrie, rückgängige Auftragseingänge und rückgängige Exporte in den USA deuten auf eine deutliche Verlangsamung des amerikanischen Industriesektors, auch wenn sich das noch nicht im aktuellen US Arbeitsmarktreport vom letzten Freitag ausgewirkt hat. die Arbeitslosenquote liegt nämlich, gemäss dem Report, unverändert bei 5.0%, während 292’000 neue Stellen geschaffen worden sind. Was jedoch grosse Sorgen bereitet ist der Durchschnittslohn, der nicht steigen will. Bei normalen Verhältnissen sollte der Durchschnittslohn bei maximaler Auslastung (und die ist mit 5.0% Arbeitslosigkeit erreicht), gemäss dem Gesetz von Angebot und Nachfrage, deutlich ansteigen. Dies geschieht momentan jedoch nicht, was die aktuellen Arbeitsmarktzahlen der Amerikaner sehr in Frage stellt.
Wochenausblick 11. – 15. Januar 2016
Die Liste der Wirtschaftsnachrichten für die kommende Woche ist nicht vollständig, und hat nicht das Ziel vollständig zu sein. Die Liste soll auf wesentliche Nachrichten in Bezug auf Devisen aufmerksam machen, wobei besonderer Wert auf inflationsbezogene Nachrichten gelegt werden. Die Inflation hat langfristig den grössten Einfluss auf den Wert von Devisen. Vollständigere Kalender für Wirtschaftsnachrichten findet man entweder bei Forexfactory.com (Englisch) und Finanznachrichten.de (Deutsch). Es ist wichtig anzumerken, dass die Zukunft ungewiss ist, und dass die wirklich grossen Ereignisse als Überraschungen kommen, wie zum Beispiel politische Ereignisse oder Naturkatastrophen.
Weltweit
Mittwoch 16:30 – Erdöl-Lagerbestände
USA Wirtschaftsnachrichten
Dienstag 11:15 – Fed-Vizepräsident Stanley Fischer nimmt an einem Symposium zum Thema «Geldpolitik, Finanzstabilität und die Nullzinsgrenze» teil in Paris
Donnerstag 14:30 – Importpreise
Freitag 14:30 – (Kern)- Einzelhandelsverkäufe, (Kern)-Produktionspreisindex, Empire State Produktionsindex
Freitag 16:00 – Inflationserwartungen der Universität of Michigan
Europa Wirtschaftsnachrichten
Donnerstag – Eurogruppen-Treffen. Themen sind u.a. Griechenland und Zypern, sowie die wirtschaftliche Lage der Eurozone nach den Börsenturbulenzen
Donnerstag 13:30 – Protokoll der letzten EZB-Sitzung
Freitag – Ecofin-Treffen, u.a. über die europäische Bankenunion
China Wirtschaftsnachrichten
Alle Daten ohne Zeit – und Datumsangabe – Geldmenge M2, ausländische Direktinvestitionen und Neukreditvergabe
Mittwoch (ohne Zeitangabe) – Handelsbilanz
Japan Wirtschaftsnachrichten
Montag – Bankenfeiertag
Dienstag 0:50 – Leistungsbilanz
Dienstag 11:30 – Der japanische Notenbankenchefs Kuroda nimmt an einem Symposium zum Thema «Geldpolitik, Finanzstabilität und die Nullzinsgrenze» teil in Paris (demselben Symposium, an dem auch Stanley Fischer teilnimmt).
England Wirtschaftsnachrichten – Leitzinsentscheid
Dienstag 10:30 – Industrieproduktion
Dienstag 15:15 – Der englische Notenbankenchef Mark Carney nimmt am Schluss-Symposium in Paris teil, zum Thema «Vermächtnis für Geschäftsmodelle und Finanzstabilität»
Donnerstag 13:00 – Leitzinsentscheid und Presseerklärung und eventuell eine Pressekonferenz
Kanada Wirtschaftsnachrichten
Montag 16:30 – Geschäftsausblick-Umfrage der kanadischen Notenbank
Australien Wirtschaftsnachrichten
Donnerstag 1:30 – Australischer Arbeitsmarktreport, inklusive australische Arbeitslosenquote und Beschäftigungsreport
Freitag 1:30 – Hypotheken
Neuseeland Wirtschaftsnachrichten
Keine wichtigen Ereignisse geplant
Schweiz Wirtschaftsnachrichten
Keine wichtigen Ereignisse geplant
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