Nach der Pressekonferenz von Fed Präsidentin Janet Yellen am letzten Mittwoch stieg der Goldkurs kräftig an. Der Anstieg war so stark wie seit Jahren nicht mehr, und das wurde von den Medien regelrecht gefeiert. Man sprach von einem klassischen Short-Squeeze und von regelrechten Panikkäufen. Es wird nun von vielen eine Trendwende erwartet. Der folgende Chart sollte dies unterstreichen:
In dieser Marktstudie möchte ich gerne die Gegenposition der allgemeinen Meinung einnehmen, und diese aus meiner Perspektive argumentieren. 1. Der Artikel aus Finanzen100 schreibt Folgendes: „Der aktuelle Commitments of Traders Report der Commodity Future Trading Commission zeigt, wie sich die Extrempositionierung an der New Yorker Commodity Exchange von vor zwei Wochen mit voller Wucht entlädt. Regelrechte Panikkäufe führten zu einem starken Short-Squeeze in Gold- und Silberfutures. Bereits vor dem Zinsentscheid des FED kam es zu großvolumigen Eindeckungen.“ Der COT Report vom letzten Freitag zeigt nichts Aussergewöhnliches in den Goldpositionen und Silberpositionen. Zwar ist es richtig, dass grosse Spekulanten wieder vermehrt Silberkontrakte gekauft haben, aber ähnliche Bewegungen wurden in den letzten Monaten mehrmals beobachtet. Es ist zudem Anzumerken, dass der COT Report, der jeweils am Freitagabend veröffentlicht wird, die Positionen vom Dienstagabend wiederspiegeln, also die Kursbewegungen vom Donnerstag noch nicht berücksichtigen. 2. Am Freitag war der dreifache Hexensabbat. Beim dreifachen Hexensabbat handelt es sich um ein Quartalsereignis, bei dem drei Kategorien von Derivaten gleichzeitig verfallen, auch Future-Kontrakte. In der Woche eines dreifachen Hexensabbats sind grössere Kursbewegungen gang und gäbe. 3. Markttechnisch hat sich im Tageschart nicht verändert. Der Goldkurs befindet sich seit über einem Jahr in einer Seitwärtsbewegung, und das hat sich seit dem letzten Donnerstag auch nicht geändert. Erst wenn der Kurs über die Marke von 1391.97 steigt, könnte man im Tageschart von einem Aufwärtstrend sprechen. Der Bruch der Trendlinie ist eine Interpretationssache – ich könnte genauso gut eine kleine veränderte Trendlinie einzeichnen, die beweisen würde, dass die Trendlinie noch nicht gebrochen ist.
4. Gold und Dollar korrelieren relativ stark miteinander. Generell gilt: Wenn der Dollar stark ist, dann fällt der Goldpreis und umgekehrt. Das ist zwar nicht immer so, aber doch recht oft. Die beiden Charts übereinander zeigen, die umgekehrte Korrelation:
In der Grafik lässt sich erkennen, dass der US Dollar Index sich in der Nähe einer grösseren Unterstützung befindet. Hält die Unterstützung, wäre es wahrscheinlich, dass der US Dollar Index bald wieder steigt, und dementsprechend wären fallende Kurse im Goldpreis zu erwarten. Ich erwarte, dass die Unterstützung hält. Der Grund: Der COT Report vom 20. Juni zeigt, dass grosse Spekulanten massiv Käufe auf den US Dollar vornehmen – diese Käufe sehen für mich sehr viel extremer aus, als die Positionsänderungen bei Gold- und Silberkontrakten. Ich nehme an, dass der US Dollar Index in den nächsten Wochen steigen wird, während der Goldpreis weiter fällt. Wie das bei solchen Studien aber ist, könnte ich auch alles anders kommen.
[…] stark miteinander. Ich habe in den Vorwochen bereits mehrmals geschrieben, dass ich an eine gewisse Dollarstärke im zweiten Halbjahr glaube, und meine Meinung mit verschiedenen Argumenten unterstützt. Dies würde eigentlich auf […]