Der neue COT Report Index für Devisen und den S&P 500 ist aktuallisiert. Der Index soll helfen, einen objektiven Überblick auf die kommenden Wochen im Devisen Futures Markt und dem S&P 500 zu erhalten.
Der Index ist mein besster Indikator um allgemeine Trends mittelfristig zu vorherzusehen. Über die letzten Jahre zeigt er sehr deutlich, wenn es zu Trendwenden kam, welche Währungspaare sich im Seitwärtstrend bewegen, und wo sich ein starker Trend abzeichnet.
EURUSD
Die Kommerziellen hedgen den EUR auf extrem starkem Niveau und die Nicht-Kommerziellen (grossen Spekulanten) spekulieren auf sehr hohen Niveau auf einen fallenden Euro. Anhand des COT Report sollten auf jeden Fall Short Positionen auf den EURUSD bevorzugt werden. Der Trend ist sehr ausgeprägt. Zusätzlich ist interessant, dass die Positionen, nicht wie auf andere Währungen und Indizies, sehr hohe Volumen verzeichnen (diese Information ist im Index nicht zu erkennen). Ich habe erwartet, dass die Volumen über Weihnachten und Neujahr zurückgehen, aber dies ist in diesem Future nicht geschehen.
GBPUSD
Das britische Pfund ist schwer zu analysieren. Ich bevorzuge anhand des Indikators jedoch Shortpositionen.
USDCHF
Im COT Report Index kam es zu einem Positionswechsel bei allen drei Gruppen (Kommerzielle, Nicht-Kommerzielle und Nicht-Meldepflichtige) im September. Der Positionswechsel ist darauf zurückzuführen, dass die SNB im September den CHF mit einem Minimumpreis von 1.20 an den Euro gebunden hat. Anhand des COT Report sind also Longpositionen im USDCHF eindeutig zu bevorzugen. Ein Trend ist klar zu erkennen.
USDCAD
Hier spiegelt sich kein klares Bild ab. Das ganze sieht nach Seitwärtskurs aus, eventuell mit leicht steigenden Preisen.
USDJPY
Letzte Woche war eine Veringerung des Trends zu beobachten, und ich habe daher geschrieben, dass in diesem Paar eine eventuelle Trendwende einsetzen könnte. Ich habe geschrieben, dass man den Report von dieser Woche abwarten soll. Meine Idee von der Trendwende wurde diese Woche sehr eindeutig im Index wiedersetzt. Der USDJPY ist, langfristig gesehen, im Abwärtstrend, und zwar wieder ziehmlich deutlich. Trotzdem ist in diesem Währungspaar vorsicht geboten: Die japanische Nationalbank hat in den letzten Monaten immer wieder interveniert, worauf es zu kurzfristigen Gegenreaktionen gekommen ist.
AUDUSD
Anhand des COT Report Indexes sind Longpositionen im AUDUSD zu bevorzugen.
S&P 500
Das Bild im S&P 500 ist nicht eindeutig. Die Nicht-Kommerziellen (grosse Spekulanten) tendieren seit September wieder auf einem Niveau über 0, was m.E. vorsichtig positiv zu bewerten ist. Der wichtigste Punkt ist jedoch, dass offene Positionen nur etwa das Volumen von 2/3 des normalen Volumens haben (ist im Index nicht zu erkennen). Ich nehme an, dass sich dies nächste Woche ändern wird.
Michael R. meint
Hallo Herr Paz,
Ihre Analysen anhand des COT-Reports gefallen mir sehr gut und sind auch gut nachvollziehbar.
Nun ist mir aber dennoch aufgefallen, daß es bei Ihrer Analyse vom 07.01.2012 einen Widerspruch gibt, den ich bis jetzt noch nicht ganz verstehe:
Laut Ihrer Analyse und der Daten des COT-Reports, sollte man im Währungspaar EUR/USD Short-Positionen bevorzugen und beim Währungspaar AUD/USD Long-Positionen.Nun habe ich mir im Internet mal einige Korrelationstabellen für Devisenpaare angesehen.Anhand dieser Tabellen besteht nun aber eine etwa 75%ige positive Korrelation zwischen diesen beiden Währungspaaren im Tageschart..Das heißt wenn der Kurs von EUR/USD fällt, dann müßte doch eigentlich auch AUD/USD fallen.Wie ist das denn nun richtig zu interpretieren?