Das sind die „Finanznachrichten am Morgen“, dem kurzen Überblick über den Handelstag. Heute ist der 28. November.
Zwei Themen beschäftigte die Märkte gestern:
Bemerkung Jerome Powell’s zum neutralen Zins
Wer blinkt zuerst? Das war die Frage, nachdem Donald Trump in den letzten Tagen seinen Unmut über geplante Zinserhöhungen der amerikanischen Notenbank immer wieder freien Lauf gab. Jetzt ist es klar: Jerome Powell blinkte zuerst: Der Fed-Präsident meinte gestern auf einer Rede vor demEconomic Club of New York überraschend, dass sich der aktuelle Zins nur knapp unter dem neutralen Zins befindet. Mit dieser Aussage korrigierte Powell frühere Aussagen der einzelnen Notenbankmitglieder und seine Rede während der letzten Notenbanksitzung, wo er meinte, dass es noch ein weiter Weg zum neutralen Zins sei.
Der neutrale Zins ist ein imaginärer Zins, bei dem die Wirtschaft weder stimuliert, noch gebremst wird. Niemand weiss, wo der genau liegt, momentan wahrscheinlich aber in der Region von 2.5%-3%. Der aktuelle Leitzins befindet sich bei 2%-2.25%. Die Notenbank bemüht sich seit Jahren, sich von einer stimulierenden Geldpolitik zu einer neutralen Geldpolitik zu bewegen.
Die Märkte reagierten positiv auf die Bemerkung Powell’s. Der S&P500 stieg um 2.3%, der Dow um 2.56% und der Nasdaq um 3.22%. Der Dollar schwächte sich gegen alle Hauptwährungen ab, sogar gegen das britische Pfund. Am stärksten stieg der australische Dollar und der japanische Yen.
Übrigens: Heute um 20:00 veröffentlich die amerikanische Notenbank das Protokoll der letzten Sitzung…das könnte erneut für Bewegung sorgen.
Nun zur zweiten wichtigen Nachricht von Gestern:
Auswirkungen eines harten Brexits
Gemäß einer Studie der englischen Regierung und der englischen Notenbank könnte ein harter Brexit, also ein Brexit ohne Einigung mit der EU gravierende Folgen für England haben.Die Studie rechnet bei einem solchen Szenario mit einer Erhöhung der Arbeitslosenquote von 4.5% auf 7.5%, einer Rezession in England, in der das Bruttoinlandsprodukt um 8% in den Folgejahren fallen könnte, einem Einsturz der Immobilienpreise um ein Drittel, einer Schwächung der Englischen Währung um ein Viertel und ein Anstieg der Inflation von 6.5%… Wenn das keine Gründe sind, den auf dem Tisch liegenden Vorschlag von Theresa May anzunehmen…
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