Fundamentale Analyse
USA
US Budget
Die amerikanische Regierung hat die politische Kraftprobe der vergangenen Woche nicht bestanden. Das Budget der Regierung für das kommende Fiskaljahr, welches am 1. Oktober begann, wurde vom republikanisch dominierten Repräsentantenhaus nicht verabschiedet. Damit stand die Regierung am 1. Oktober ohne Budget da, und musste hunderttausende Staatsangestellte in den Zwangsurlaub senden. Dies ist der Grund, dass der erwartete Arbeitsmarktbericht am letzten Freitag nicht veröffentlicht wurde. Auch der aktuelle COT Report wurde nicht veröffentlicht und die amerikanische Börsenaufsicht operierte mit dezimierter Arbeitskraft.
Zu Beginn der Finanzkrise 2007-2008 zeigte die amerikanische Politik Entschlossenheit und stützte die Wirtschaft auf dramatische Art. Paradoxerweise ist eben diese Regierung heute, während die Wirtschaft wieder anzieht, der Schachpunkt des Aufschwungs und gefährdet die Erholung der Wirtschaft. Zwar meinen die meisten Experten immer noch, dass der sogenannte „Shutdown“ keine langfristigen Auswirkungen auf die Wirtschaft hat. Dementsprechend reagiert auch die Börse: Risiko-Vermögenswerte wie z.B. der AUDUSD und Aktienindexe, stiegen in der vergangen Woche, während die „sichere Hafen“-Vermögenswerte, wie z.B. der Schweizer Franken und Gold, an Wert verloren. Der US Dollar verlor jedoch gegen die meisten Währungen an Wert.
Die Schuldenobergrenze
In den nächsten Tagen erreicht der Schuldenberg der US Regierung die gesetzliche Obergrenze von 16.7 Billionen US Dollar. Wenn die Obergrenze erreicht wird, dürften keine neuen Kredite aufgenommen werden. US Finanzminister Jacob Lew warnte, dass das Finanzministerium am 17. Oktober nur noch über 30 Milliarden $ verfügen würde, und daher die Schuldenobergrenze der Vereinigten Staaten unbedingt angehoben werden müsse. Die Auswirkungen einer Zahlungsunfähigkeit würde schwerwiegende Auswirkungen auf die US Wirtschaft haben. Darum kam es in der vergangen Woche auch zu einem Treffen zwischen US Präsident Barak Obama und 15 führenden Leute aus dem Bankensektor, welche vor einer Zahlungsunfähigkeit warnten.
Trotz der nahenden Schuldenobergrenze wird die amerikanische Regierung von Dienstag bis Donnerstag eine Reihe von neuen Anleihen (3-jährige, 10-jährige und 30-jährige Anleihen) im Wert von 64 Milliarden $ an den Markt bringen.
Wochenausblick
Folgende Ereignisse könnten in der kommenden Woche unter anderem die Märkte bewegen:
Das politische Kräfteziehen um das US Budget und die Schuldenobergrenze werden auch in der kommenden Woche das Hauptthema sein.
Von den grossen Zentralbanken wird nur die englische Notenbank eine Leitzinsentscheidung treffen (am Donnerstag um 13:00).
Am Mittwoch wird das Protokoll der letzten Offenmarktausschuss-Sitzung (FOMC meeting) veröffentlicht. Marktteilnehmer erwarten dieses Protokoll mit grossem Interesse, da man verstehen will, warum die Fed das Anleihekaufprogramm nicht zurückgestuft hat. 2/3 der Marktteilnehmer haben eine leichte Zurückstufung erwartet.
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Zudem sollte beachtet werden, dass weitere wichtige Daten veröffentlicht würden, wenn es zu einer Einigung des US-Budgets kommen würde. Dann nämlich würden hunderttausende Staatsangestellte wieder die Arbeit aufnehmen, und unter anderem den US Arbeitsmarkt-Report veröffentlichen, und natürlich auch den COT-Report.
Technische Analyse
EURUSD
Der EURUSD sieht stark aus. Der Preis brach aus dem langfristigen Kanal heraus und bewegt sich in schönen Wellenbewegungen weiter nach oben. Der Aufwärtstrend ist intakt. Weitere Anstiege sind gemäss dem technischen Bild möglich.
GBPUSD
Das britische Pfund war die schwächste Hauptwährung in der vergangen Woche. Nachdem der Kurs sich der wichtigen Widerstandslinie bei 1.6300 näherte, korrigierte der Preis. Die Widerstandslinie ist extrem signifikant, da der Kurs diesen Widerstand in den letzten 5 Jahren nie nachhaltig überschreiten konnte. Eine Umkehr wäre m. E. für möglich zu halten, obwohl wir uns markttechnisch immer noch im Aufwärtstrend befinden.
USDCHF
Der Swissy konnte die starke Unterstützungsebene auf Wochenbasis nicht nachhaltig nach unten brechen. Auf Wochenbasis entwickelte sich eine wunderschöne Umkehrkerze. Dies könnte nun das Zeichen für eine Umkehr sein.
[…] Ich möchte hiermit betonen, dass ich kein zertifizierter Analyst bin. Daher sollten… […]