Fundamentale Analyse
USA
Die Schuldenobergrenze und der „Shutdown“ der amerikanischen Regierung waren die Markttreiber der letzten Woche, und werden uns auch in der kommenden Woche begleiten, da es weder bei der Schuldenobergrenze noch beim Staatsbudget zu einer Einigung in der Regierung gekommen ist. Zwar wird von den meisten erwartet, dass die Schuldenobergrenze in letzter Minute heraufgesetzt wird, aber es könnte auch ganz schön in die Verlängerung gehen, bevor sich die Demokraten und die Republikaner einigen werden. Starke Nerven sind daher für die kommende Woche unabdingbar.
Wie stark die Märkte auf jede noch so kleine Nachricht reagierten, war in der vergangenen Woche erkennbar. Die Märkte korrigierten bis Mittwoch, und dann schossen sie nach oben, als bekannt wurde, dass es erste Annäherungen zwischen den zerstrittenen amerikanischen Parteien gab, was zu Hoffnungen einer politischen Lösung führte.
Was passiert, wenn es am 17. Oktober nicht zu einer Heraufsetzung der Schuldenobergrenze kommen würde? Wahrscheinlich nicht allzu viel. Das Finanzministerium hat noch kleine Reserven von 30 Milliarden $ welche für Notfälle aufbewahrt werden, und die ersten grossen Zahlungen sind erst am 1. November fällig. Das wahrscheinlichste Szenario ist jedoch eine kurzfristige Heraufsetzung der Schuldenobergrenze, spekuliert wird über eine sechswöchige Lösung, um Zeit zu gewinnen.
Vor zwei Jahren, am 1. August 2011 wurde die Schuldenobergrenze in letzter Minute nach oben gesetzt, danach kam es jedoch nicht zu der erhofften Rally, sondern zu einem Mini-Crash, welche die Enttäuschung der Märkte gegenüber der Regierung widerspiegelte. Ende Januar dieses Jahres wurde die Schuldenobergrenze nochmals erreicht, und eine kurzfristige Heraufsetzung bis Mai wurde vereinbart. Die Märkte reagierten gleichgültig darauf, ebenso bei der Heraufsetzung im Mai. Haben sich die Märkte also daran gewöhnt, dass die Schuldenobergrenze in letzter Minute heraufgesetzt wird? Ich bin mir da nicht so sicher…
Janet Yellen
Der US Präsident Barak Obama hat die Vize-Vorsitzende der amerikanischen Notebank für das nächste Präsidentenamt vorgeschlagen. Janet Yellen wird damit wahrscheinlich die erste Präsidentin der Fed. Yellen ist eine Befürworterin des Anleihekaufprogramms der Fed und gilt als Expertin in den Studien über den Arbeitsmarkt. Es wird erwartet, dass mit Yellen, die Anleihekäufe fortgesetzt werden, was sich in der Vergangenheit positiv auf risikoreiche Anlagen, wie zum Beispiel Aktien, ausgewirkt hat.
Wochenausblick
Wegen dem Shutdown wurden wichtige Wirtschaftsdaten aus den Vereinigten Staaten in der vergangenen Woche nicht veröffentlicht. Unter anderem fehlen uns die COT-Reporte der letzten zwei Wochen, der Arbeitsmarktreport vom September, die Einzelhandelsverkäufe, Erzeugerpreise und das Geschäftsinventar. Bis ein Budget unterzeichnet wird, müssen sich die Märkte auf andere Marktdaten konzentrieren. So können Wirtschaftsnachrichten aus China in der kommenden Woche für stärkere Bewegungen sorgen.
- in Japan, den USA und Kanada bleiben die Banken am Montag geschlossen. Die Daten über die Inflation Chinas in der Nacht auf Montag könnte daher zum grössten Treiber der Märkte werden (die Diskussion um die Schuldenobergrenze und den Shutdown natürlich ausgenommen).
- Neben dem Protokoll der letzten australischen Notenbanksitzung und den Inflationsdaten aus England findet auch ein Treffen der EU-Wirtschaftsminister am Dienstag in Luxemburg statt. Die ZEW Konjunkturerwartungen aus Deutschland führen normalerweise zu erhöhter Volatilität an den Märkten, was für Intraday Tradern interessant sein könnte.
- Der Donnerstag ist der magische 17. Oktober. Wenn es noch zu keinem Abkommen gekommen ist, wird dies alle anderen Wirtschaftsdaten überschatten. Gerade aber weil auch viele Wirtschaftsdaten fehlen könnte der Philly-Fed-Herstellungsindex stärker gewichtet werden als sonst.
- Um 4:00 in der Nacht auf Freitag werden eine Menge Daten aus China veröffentlicht. Darunter die chinesischen Bauausgaben, das BIP von China aufs Quartal und aufs Jahr gerechnet, sowie die Industrieproduktion.
Alle Wirtschaftsnachrichten für die kommende Woche finden Sie auf Forexfactory.com und bei Finanznachrichten.de für Quartalsberichte und spezielle Ereignisse.
Technische Analyse
GBPUSD
Der Cable hat Nahe der wichtigen Widerstandslinie bei 1.6300 eine Umkehrformation mit doppeltem Hoch und einer Art Schulter-Kopf-Schulter Formation generiert, die vor allem im 4-Stundenchart gut ersichtlich ist. Auch im Tageschart hat der Preis den Aufwärtstrend gebrochen. Ich spekuliere daher auf weiter fallende Preise im Cable.
XAUUSD (Gold)
Nach dem starken Abverkauf von April bis Juni begann sich der Goldpreis wieder zu erholen. Es scheint nun aber, dass sich diese Erholung nur als eine Korrektur herausstellte. Nachdem der Preis die wichtige Widerstandsmarke bei 1422.00$ pro Unze nicht durchbrechen konnte (ich wies auf dieses Niveau in der Vergangenheit mehrmals hin), setzte die Preisbewegung den früheren Abwärtstrend wieder fort. Mit dem Tief am letzten Freitag wurde ein neues Tief, und damit den Bruch des Aufwärtstrends eingeläutet. Ich spekuliere daher auf weiter sinkende Preise- eventuell sogar in Richtung Jahrestief.
S&P 500
Der S&P 500 bewegt sich wunderschön aufwärts. Im letzten Jahr bewegte sich der Preis in einem steigenden endenden Dreieck. Ich spekuliere momentan auf steigende Kurse, eventuell sogar über die obere Widerstandslinie. Wenn der Kurs jedoch über die Widerstandsebene steigt, werde ich vorsichtig, denn ein Ausbruch aus einem steigenden endenden Dreiecks entpuppt sich, gemäss meiner Erfahrung, oft als Fehlsignal.
Ich möchte hiermit betonen, dass ich kein zertifizierter Analyst bin. Daher sollten meine Analysen nur als Marktstudien verwendet werden, und auf keinem Fall als Aufforderung zum Handel dienen.
[…] Marktstudie der Vorwoche ist schön aufgegangen. Der Markt stieg wie erwartet an. Bricht der Kurs jedoch das […]