USA
Am Donnerstag sprach die Vorsitzende der Fed, Janet Yellen, vor dem Haushaltausschuss des Senats und beantwortete deren Fragen. Hier die wichtigsten Punkte der Anhörung:
Nach Einschätzungen der Notenbankenpräsidentin werde die Notenbank fünf bis acht Jahre brauchen, um die, während der Finanzkrise massenhaft angekauften Anleihen wieder auf das Vorkrisen-Niveau zu reduzieren. Yellen erklärte, dass die Notenbank noch keine Entscheidung darüber gefällt habe, wann sie mit der Reduzierung der Anleihen beginnen würde, meinte aber, dass dies wahrscheinlich erst mit der Anhebung der Leitzinsen geschehen würde. Die Fed möchte deren Anleihekäufe bis im Herbst 2014 ganz einstellen, und dann frühestens im Frühjahr 2015 eine Zinserhöhung anvisieren. Die Bilanzsumme der Fed beträgt heute ungefähr 4.5 Billionen Dollar. Die Bilanzsumme vor der Krise im Jahre 2007 betrug 800 Milliarden Dollar.
In den letzten Monaten haben zwei FOMC-Mitglieder mit Erfahrungen bei sogenannten Gemeinschaftsbanken das siebenköpfige FOMC-Team verlassen (Elisabeth Duke uns Sarah Bloom Raskin). Janet Yellen befürwortet einen neuen Vertreter der Gemeinschaftsbanken. Gemeinschaftsbanken sind Banken die normalerweise im Besitz von einer Ortsgemeinschaft ist, und sich vor allem auf die Bedürfnisse der örtlichen Familien und Unternehmen konzentriert. Solche Banken haben Gesamtaktiva von maximal 1 Milliarde Dollar. Diese Banken sind relativ populär in den Staaten.
Yellen glaubt, dass die Stagnation der US-Wirtschaft im ersten Quartal nur vorübergehend war, und dass sich die Erholung der Wirtschaft im nächsten Quartal erhöhen wird. Diese Prognose entnimmt die Fed-Präsidentin von zahlreichen Indikatoren der Wirtschaft, wie z.B. die Konsumausgaben und der Anstieg in der Industrieproduktion.
Europa
Der Leitzins der EZB wurde an der letzten Notenbanksitzung unverändert bei 0.25% belassen. Die öffentliche Erklärung der EZB liess sich ohne grosse Veränderungen gegenüber April. In der Fragerunde der Journalisten wurde jedoch klar, dass die langhaltende niedrige Inflation in der Eurozone und der starke Euro der EZB Sorgen bereitet. Gemäss Mario Draghi bestehen sogar erhebliche Abwärtsrisiken in Bezug auf die Inflation. Draghi betonte zwar, dass die EZB keine Währungspolitik betreibe, aber der hohe Eurokurs trage erheblich an den Abwärtsrisiken der Inflation bei. Daher fühle man sich wohl damit im Juni zu handeln.
Von verschiedenen Vertretern der Banken wird nun erwartet, dass die EZB den Leitzins im Juni um 0.25% auf 0% senken könnte und zusätzlich die Depositenrate in den Minusbereich ziehen würde. Das hiesse dann für die Banken, dass Sie für überschüssige Liquidität, welche normalerweise bei der Notenbank deponiert wird, nicht nur keinen Zins mehr erhalten würden, sondern sogar noch draufzahlen müssten. Damit könnte man, gemäss der Meinung von Experten, am effektivsten den starken Euro bekämpfen. Unter den Banken, welche negative Depositzinsen erwarten, sind die UBS, Barclays, Goldman Sachs und BNP Paribas.
Wochenausblick
Am Dienstag um 14:30 werden die Einzelhandelsumsätze und die Kern-Einzelhandelsumsätze der USA veröffentlicht. Am Mittwoch um 14:30 wird der Erzeugerpreisindex (Frühindikator für den Verbraucherpreisindex) veröffentlicht, und am Donnerstag um 14:30 der amerikanische Verbraucherpreisindex (Inflation). Der Philly Fed Produktionsindex wird ebenfalls am Donnerstag um 16:00 veröffentlicht. In der Nacht auf Freitag (1:00) spricht Janet Yellen vor der Handelskammer.
Die ZEW Konjunkturerwartungen für Deutschland und der Eurozone werden am Dienstagmorgen um 11:00 erwartet. Am Donnerstag um 11:00 wird die erste Schätzung des BIP von Frankreich und Deutschland veröffentlicht, sowie der Verbraucherpreisindex der Eurozone (sehr wichtig).
Die Wirtschaftsnachrichten aus England beschränken sich hauptsächlich auf den Mittwoch. Am Mittwoch um 10:30 wird die Arbeitslosenquote veröffentlicht und um 11:30 sprich der Gouverneur der englischen Notenbank Mark Carney über den Inflationsreport, der zeitgleich veröffentlicht wird.
Der japanische Notenbankenchef Kuroda spricht am Donnerstagmorgen um 6:25 an einer Universität in Tokio.
Am Donnerstag um 14:30 werden die Industrieverkäufe Kanadas veröffentlicht.
Die Industrieproduktion Chinas wird am Dienstagmorgen um 7:30 veröffentlicht.
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Technische Analyse
GBPUSD
Der GBPUSD befindet sich seit Monaten im Aufwärtstrend. In der Vorwoche generierte der Preis jedoch eine Umkehrkerze, wobei sich das Hoch der Wochenkerze sehr Nahe dem Höchstpreis der letzten 5 Jahre näherte. Zudem zeigt der COT Report seit Woche extreme Positionen im Währungspaar, welche auf eine baldige Umkehr hinweisen könnte. Für einen Shorttrade ist es jedoch meines Erachtens noch zu früh, da der Aufwärtstrend immer noch aktiv ist. Würde der Aufwärtstrend jedoch gebrochen, wäre meines Erachtens ein Short interessant.
USDCHF
Der Swissy (USDCHF) generierte einen doppelten Boden. Seit der Rede von Mario Draghi (der Schweizer Franken ist an den Euro gekoppelt durch einen Mindestkurspreis) steigt der Preis sehr dynamisch an. Würde das Hoch vom 4. April bei 0.8927 überschritten, dann würde eine Longposition interessant werden – bis dann jedoch befindet sich der USDCHF immer noch im fallenden Trend.
Robert Schönthal meint
Sehr interessant. Ich warte auch noch etwas bis ich dagegen trade. Z.B. GBP/USD ist ja innert einem Jahr 1600 Pips gestiegen, und wenn man den Chart einfach mal so betrachtet ohne Infikatoren, dann sehe ich auch bald eine Trendwende. Aber wie sie, denke ich auch, dass es noch etwas zu früh ist.
Ich gehe vorallem auf langfristige Handel aus. Ich finde dies eine sichere Methode.