Fundamental
Der EURUSD ist letzte Woche um etwa 2.6% gefallen, nachdem die letzte Europa- Krisenkonferenz es laut den Analysten ein weiteres Mal versäumt hat, den Anleihemarkt und den geldhungrigen Banken wichtige Lösungen zu bieten. In der Mitte der Woche haben wir ein 11 Monate-Tief mit dem Kurs von 1.2945 erreicht. Zusätzlich besteht weiterhin die Gefahr, dass eine der grossen Ratingagenturen bald schon einige europäische Länder herunterstufen wird. Trotz dieser Gerüchte haben sich paradoxerweise die spanischen und der italienischen Anleihen diese Woche ein wenig verbessert (mehr Informationen zum Euroausblick bei Reuters in English).
Die schweizerische Nationalbank (SNB) entäuschte Spekulanten an der Pressekonferenz am Donnerstag, weil diese nicht dem Wunsch einer erneuten Erhöhung des Mindestkurses beim EURCHF nachgekommen ist. Die Konjukturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) warnt zudem von einer Anhebung des Mindestkurses von 1.20 auf 1.30: Angesichts der Unsicherheiten im Euroraum könnte eine weitere Anhebung des Kurses massive Intervenitionen im Devisenmarkt notwendig machen (weitere Informationen in der NZZ). Die KOF haben zudem Ihre Prognosen für die Schweizer Wirtschaft nach unten revidiert, und warnt sogar vor einer Rezession. Das dürfte nach fundamentaltechnischer Ansicht zu einer weiterführenden Abschwächung des CHF gegenüber des USD führen.
Der Goldpreis ist diese Woche in nur wenigen Tagen von 1714.65 auf ein Tief von 1560.07 gefallen. Was hat diese starke Abwertung gebracht? Credit Suisse schreibt in einem Forschungsbericht, dass strengere Regulierungforderungen Banken zwingen, mehr Kaptital in Cash zu sichern. Weil aber die Liquidität auf dem Markt im Moment sehr beschränkt ist, müssen Finanzunternehmen unter anderem auch Vermögenswerte wie Gold und andere Edelmetalle veräussern.
Wir befinden uns vor der eigentlich letzten Handelswoche des Jahres. Ich empfehle im Allgemeinen, zwischen dem 26. Dezember und dem 6 Januar nicht zu handeln, da der Markt in dieser Zeitperiode nicht sehr liquide ist.
Technisch
EURUSD
Das Bild vom EURUSD bleibt unverändert- ich sehe Short Positionen immer noch warscheinlicher als Longpositionen. Der COT Report ist noch deutlicher als letzte Woche: Die Kommerziellen hedgen den EUR noch deutlicher als vorige Woche und die Nicht-Kommerziellen positionieren sich noch stärker auf eine Euro-Schwächung. Nur die Kleinanleger verkleinern Ihre Short Positionen ein wenig. Im Gesamten könnte ich mir den EURUSD bis Ende Jahr in der Region von 1.2850 (Fibo Linie)- 1.2873 (Jahrestief) vorstellen.
Gold
Wo sind all die Analysten, die den Goldpreis im Frühjahr bei 3000$ und sogar bei 5000$ gesehen haben?
Der Goldpreis bewegt sich seit einigen Monaten in einer Dreiecksformation. Am Donnerstag durchbrach der Kurs kurz die untere Unterstützung. Hätte der Durchbruch bis zum Wochenende gehalten, dann hätte ich auf weitere fallende Preise getippt. So aber bleibt abzuwarten was der Kurs tut. Ein eindeutiger Durchbruch des Dreiecks wäre meines Erachtens ein Kauf- oder Verkaufssignal.
Der CCI zeigt ein überverkauftes Signal, das verleitet mich noch nicht dazu auf Kauf bis an den oberen Widerstand zu gehen.
S&P 500
Der Schlusskurs dieser Woche befindet sich ziehmlich genau auf einer wichtigen Unterstützungslinie (die noch vor 2 Monaten ein Widerstand war) und der 50er Fibo. Ich hoffe daher auf eine positive Handelswoche vor den Weihnachten.
Der Wochenausblick sollte nicht als eine Aufforderung zum Handel dienen, sondern ausschliesslich als Marktstudie.
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