Wirtschaftsnachrichten – Ausblick
USA
Am Freitag wurde der US Arbeitsmarktreport für Oktober veröffentlicht, und der Report ist gut ausgefallen. Die Arbeitslosenquote fiel um 0.1% auf knapp 5.8% (dem Wortlaut nach also eher 5.85%). Aufs Jahr gerechnet fiel damit die Arbeitslosenquote um 1.4%. Im nicht-landwirtschaftlichen Sektor wurden nach ersten Schätzungen um 214‘000 neue Stellen geschaffen. Seit neun Monaten liegen damit die nicht-landwirtschaftlichen Gehaltsabrechnung bei über 200‘000 neuen Stellen und seit 49 Monaten werden Arbeitsstellen dazugewonnen – das ist eine Rekordzahl in der Geschichte der USA.
Die Beschäftigungsrate der Bevölkerung stieg um 0.1% und aufs Jahr um 1%. Damit zeichnet sich bei der Beschäftigungsrate eine wichtige Umkehr statt. Auch bei der Erwerbsquote lässt sich eine minimale Verbesserung erkennen.
Europa
Seit die Fed die das Anleihekaufprogramm QE3 im Vormonat beendete sind aggressivere Maßnahmen von anderen Zentralbanken zu beobachten. In der Vorwoche überraschte die japanische Notenbank mit einer Erhöhung der Anleihekäufe und am letzten Donnerstag signalisierte die EZB ebenfalls eine aggressivere Politik. Die EZB beließ zwar den Leitzins wie erwartet unverändert, trumpfte aber mit zukünftigen möglichen Maßnahmen. Folgende Veränderungen der laufenden Politik wurden bekannt gegeben:
- Die angekündigten und bereits begonnenen ABS– und „Covered Bond“-Käufe sollen mindestens bis Juni 2016 fortgesetzt werden.
- Die Bilanz der EZB soll bis dahin das Niveau von März 2012 erreichen. Die Bilanzsumme liegt heute bei zirka 2 Billionen Euro, und soll nun um 50% auf zirka 3 Billionen Euro erhöht werden. Der Blog Acemaxx hat eine Grafik der Bilanzsumme der EZB veröffentlicht.
- Eine Task Force wurde errichtet, die Möglichkeiten für weitere Maßnahmen vorbereiten soll, und zwar so schnell wie möglich. Es kann davon ausgegangen werden, dass die EZB ein vollumfängliches QE Programm lancieren will, entweder mit Staatsanleihen oder sogar mit Firmenanleihen.
Wirtschaftsnachrichten – Ausblick
Nach einer sehr ereignisreichen Woche mit Leitzinsentscheidungen in Australien, England und Europa, sowie dem US Arbeitsmarktreport erwartet uns nun eine sehr ruhige Woche – nachrichenmässig. Forex-Trader sollten hauptsächlich die Inflationsdaten im Auge behalten (fette Schrift). Zusätzlich sind das G20-Gipfeltreffen in Brisbane am nächsten Wochenende sowie das APEC-Gipfeltreffen der Politischen Elite im Asiatisch-Pazifischen Raum am Montag und Dienstag der Höhepunkt der Wirtschaftswoche. Es geht unter anderem auch um die Ukraine-Krise. Putin ist übrigens eingeladen; ich konnte jedoch nicht feststellen, ob er die Einladung angenommen hat.
USA Wirtschaftsnachrichten
Die Wirtschaftswoche beginnt ruhig mit einem Bankenfeiertag in den USA (Veteranen-Tag) und endet mit den Einzelhandelsumsätzen in den USA am Freitag um 14:30 und der Konsumentenstimmung um 15:55. Ansonsten ist nicht viel zu erwarten aus den USA, sogar die Berichtssaison ist bereits fast vorbei.
EU Wirtschaftsnachrichten
In Frankreich ist am Montag Bankenfeiertag. Am Mittwoch um 11:00 wird die europäische Industrieproduktion veröffentlicht. Am Freitag werden wichtige Konjunkturdaten veröffentlicht: Um 7:30 die ersten Schätzungen des Bruttoinlandprodukts Frankreichs, um 8:00 die erste Schätzung des deutschen Bruttoinlandprodukts und um 10:00 die erste Schätzung des BIP von Italien. Um 11:00 wird der Konsumentenpreisindex Europas veröffentlicht.
China Wirtschaftsnachrichten
Der Konsumentenpreisindex und der Produzentenpreisindex werden in der Nacht auf Montag um 2:30 veröffentlicht. Am Donnerstag um 6:30 wird die Industrieproduktion Chinas veröffentlicht.
Japan
In der Nacht auf Dienstag um 0:50 wird die Leistungsbilanz Japans veröffentlicht.
England Wirtschafsnachrichten
Die wichtigsten Nachrichten für die englische Wirtschaft werden am Mittwoch erwartet: Um 10:30 wird der englische Arbeitsmarktreport veröffentlicht und um 11:30 wird der Inflationsreport bekannt gegeben. Mark Carney, der Gouverneur der englischen Notenbank, spricht zeitgleich.
Kanada
Am Montag ist Bankenfeiertag in Kanada. Am Freitag um 14:30 werden die Industrieverkäufe Kanadas veröffentlicht.
Australien
In der Nacht auf Donnerstag um 1:00 werden die Inflationserwartungen des Melbourne Institute veröffentlicht.
Neuseeland
Am Dienstagabend um 21:00 wird der Finanzstabilitätsbericht der neuseeländischen Notenbank veröffentlicht. Fünf Minuten danach hält der neuseeländische Notenbankenchef Wheeler eine Pressekonferenz zu dem Report.
Für detaillierte Informationen über alle Wirtschaftsnachrichten empfehle ich Forexfactory.com und Finanznachrichten.de für Quartalsberichte einzelner Firmen und spezielle Ereignisse.
Technische Analyse
EURUSD
Im COT Report zeichnet sich eine Divergenz ab, die ich schwer erklären kann. Während im Euro Future eine Ausweitung der Positionen bei Kommerziellen, grossen Spekulanten und kleinen Spekulanten zu erkennen ist, ist beim US Dollar Index eine Umkehr zu verzeichnen: Kleine Spekulanten vergrössern massiv ihr Longpositionen im US Dollar Index, während Kommerzielle und grosse Spekulanten ihre Positionen abbauen. Dies ist normalerweise ein gutes Signal für eine Umkehr. Da der US Dollar Index aus sechs Währungspaaren zusammengesetzt ist, und der Euro mit 57.6% den weitaus grössten Anteil besitzt, kann davon ausgegangen werden, dass eine Trendwende im EURUSD gemäss des COT Reports bevorsteht. Welchem Chart soll man nun Glauben schenken. Ich habe mir ehrlich gesagt noch keine eindeutige Meinung gebildet, neige jedoch dazu, dem Chart des US Dollar Indexes grosse Bedeutung beizufügen. Vor allem in Anbetracht darauf, dass sich die Positionen im COT Report des Euro Futures im Extrembereich befinden. Dementsprechend wage ich momentan keine EURUSD Prognose, obwohl sich der EURUSD im 4-Stundenchart und Tageschart immer noch im Abwärtstrend befinden, und kontinuierlich neue tiefere Hochs und tiefere Tiefs generiert. Shorts im Generellen sind daher immer noch zu bevorzugen.
NZDUSD
Der Kiwi (NZDUSD) befindet sich im Tageschart im Abwärtstrend. Zudem hat der Preis eine langfristige Trendlinie aus dem Wochenchart nach unten gebrochen, ein Pullback generiert und die wichtige Marke von 0.76821 kurzfristig, aber nicht nachhaltig, nach unten gebrochen. Bricht die Preis signifikant unter die genannte Marke, rechne ich mit einem weiteren Verfall des Preises, bis in die Richtung von etwa 0.6000 – dort in etwa liegt momentan die Kaufkraftparität des Kiwis (über die Kaufkraftparität informiere ich in den nächsten Wochen mehr auf Pipsologie.com).
Marktstudien von weiteren Cross Paaren folgen am Dienstagmorgen. Ich wünsche eine erfolgreiche Handelswoche!
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