Wirtschaftsnachrichten – Ausblick
USA
Der amerikanische Offenmarktausschuss FOMC hat am vergangenen Mittwoch wie geplant die dritte Runde der quantitativen Geldlockerung beendet. In der vergangenen Woche veröffentlichte ich einen Beitrag mit Grafiken, die einige Auswirkungen der QE-rogramme auf die Märkte zeigen. Mit der Beendigung von QE3 ist ein wichtiger Schritt in Richtung der Normalisierung der Notenbankpolitik getan, obwohl die Bilanz der Notenbank momentan weiter steigen wird, weil die Notenbank die Renditen der gekauften Anleihen weiter in den Markt re-investieren wird. Mit dem Ende von QE3 rückt nun die Zinspolitik in den Vordergrund.
Die Erklärung des Offenmarktausschusses hielt weiterhin am Begriff „beträchtliche Zeit“ in Bezug auf die Niedrigzinspolitik in seiner Erklärung fest. Trotz der Betonung der Notenbankenpräsidentin Janet Yellen, dass „beträchtliche Zeit“ nicht zeitorientiert sondern datenorientiert ausgewertet werden soll, meinte sie im März, dass dies eventuell sechs Monate dauern könnte. Stanley Fischer, der Vizepräsident der Fed, meinte Anfang Oktober, dass eine Zinserhöhung zwischen 2-12 Monaten nach der Beendigung der quantitativen Lockerung in Frage käme. Nach den Turbulenzen an den Märkten schätzen viele Marktteilnehmer, dass mit einer Leitzinserhöhung erst im zweiten Halbjahr gerechnet werden soll.
Während sich die Fed noch im letzten Protokoll besorgt über den globalen Ausblick zeigte, vor allem über die Wirtschaft Europas, zeigte sich der Offenmarktausschuss in der aktuellen Erklärung vorsichtig positiv. Vor allem die Formulierung in Bezug auf den Arbeitsmarkt hat sich verbessert. Verschiedene Indikatoren in Bezug auf den Arbeitsmarkt deuten auf eine kontinuierliche Verbesserung heißt es im Bericht. Die wöchentlichen Arbeitslosenanträge fallen von Woche zu Woche, was auch im gleitenden Durschnitt der Arbeitslosenanträge klar zu erkennen ist. Zudem hat die US Wirtschaft in den ersten neun Monaten des Jahres 2.5 Millionen neue Arbeitsplätze in den nicht-landwirtschaftlichen Sektoren geschaffen.
Japan
Die japanische Notenbank überraschte am Freitagmorgen mit einer Ausweitung der quantitativen Lockerung von ursprünglich 60-70 Billionen Yen auf neu 80 Billionen Yen pro Jahr. Nur wenige Analysten rechneten mit diesem Schritt. Daher ist die Marktreaktion auf die Veröffentlichung sehr stark ausgefallen. Zusätzlich schwächte sich der Yen weiter, nachdem die japanische Regierung den internationalen Aktienanteil vom größten Pensionsfond Japans und der Welt GPIF (Gouvernement Pension Investment Fund) von 12% auf 25% beglaubigte. Auch die Benchmark von internationalen Anleihen wird von 11% auf 15% erhöht. Der Pensionsfond GPIF wird Yen verkaufen und Fremdwährungen kaufen, um die neue Gewichtung des Depots zu gewährleisten.
Wirtschaftsnachrichten – Ausblick
Nach einer sehr ereignisreichen Woche mit der Beendigung der lockeren Geldpolitik der amerikanischen Notenbank und der Intensivierung der lockeren Geldpolitik der japanischen Notenbank wartet eine weitere intensive Woche auf die Marktteilnehmer.
Im Fokus der Anleger stehen die Notenbanksitzung Australiens am Dienstag die Notenbankensitzung Englands und vor allem der EZB am Donnerstag, sowie der US Arbeitsmarktreport am Freitag. Zudem dürften der Deutsche Einkaufsmanagerindex am Montag und die Industrieproduktion Deutschlands am Donnerstag von grossem Interesse der Marktteilnehmer sein. Es wird sich zeigen, ob die schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland vom August chronisch sind, oder ob es sich um einen Ausrutscher handelte, der auf den späten Beginn der Schulferien zurückzuführen ist.
USA Wirtschaftsnachrichten – Arbeitsmarktreport
Die USA stellt dieses Wochenende auf Winterzeit um – damit werden die üblichen Wirtschaftsdaten wieder hauptsächlich um 14:30 und 16:00 veröffentlicht.
Am Montag um 16:00 wird der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe veröffentlicht. Am Dienstag um 14:30 erwartet uns die Handelsbilanz um 14:30 und die Industrieaufträge um 16:00. Am Mittwoch um 14:15 wird der Beschäftigungsreport der Firma ADP veröffentlicht und um 16:00 der Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen bekannt gegeben. Am Donnerstag stehen einige Frühindikatoren für den US Arbeitsmarktreport an: Um 14:30 werden die wöchentlichen Arbeitslosenhilfeanträge, die ersten Schätzungen von Arbeitskosten und die nicht-landwirtschaftliche Produktion veröffentlicht. Am Freitag dreht sich dann alles um den Arbeitsmarktreport um 14:30.
EU Wirtschaftsnachrichten –EZB Leitzinsentscheid und Pressekonferenz
Am Montag werde die Einkaufsmanagerindexe für das verarbeitende Gewerbe von Eurozonen-Ländern veröffentlicht: Um 9:15 von Spanien, um 9:45 von Italien, um 9:50 von Frankreich und um 9:55 von Deutschland. Um Dienstag um 9:00 wird der spanische Arbeitsmarktreport veröffentlicht, und um 11:00 veröffentlicht die europäische Kommission ihre Wirtschaftsprognosen für die EU-Zone. Am Mittwoch von 9:15-11:00 werden die Einkaufsmanagerindexe aus dem dienstleistenden Sektor Europas veröffentlicht. Der Donnerstag hat es in sich: Die deutschen Industrieaufträge werden um 8:00 bekannt gegeben. Um 13:45 wird der Leitzins der EZB bekannt gegeben, und um 14:30 hält die EZB eine Pressekonferenz. Zudem findet eine Eurogruppe Konferenz statt. Am Freitag findet eine ECOFIN Konferenz statt.
China Wirtschaftsnachrichten
In der Nacht auf Montag wird der Einkaufsmanagerindex des dienstleistenden Sektors um 2:00 veröffentlicht und um 2:45 wird der Einkaufsmanagerindex für den Industriesektor bekannt gegeben. Die Handelsbilanz Chinas wird am Samstag veröffentlicht.
Japan
Am Montag ist Bankenfeiertag in Japan. Der Gouverneur der japanischen Notenbank Mr. Kuroda spricht am Mittwoch um 3:30.
England Wirtschafsnachrichten – Notenbanksitzung
Vor der Notenbanksitzung am Donnerstag und der Leitzinsentscheidung um 13:00 werden eine Reihe von Wirtschaftsindikatoren aus England veröffentlicht: Der Industrie-Einkaufsmanagerindex am Montag um 10:30, der Baugewerbe-Einkaufsmanagerindex am Dienstag um 10:30 und die Industrieproduktion am Donnerstag um 10:30.
Kanada Wirtschaftsnachrichten – Poloz spricht vor dem Parlament
Neben den USA wechselt auch Kanada dieses Wochenende auf Winterzeit. Am Montag um 18:50 spricht der Gouverneur der kanadischen Notenbank Stephen Poloz über die Finanzkrise in Toronto. Am Dienstag um 14:30 wird die kanadische Handelsbilanz veröffentlicht. Um 16:30 spricht der Notenbankenchef vor dem Parlament. Am Donnerstag um 14:30 werden die Baugenehmigungen Kanadas veröffentlicht, und um 16:00 wird der Ivey Einkaufsmanagerindex bekannt gegeben. Am Freitag wird, zeitgleich mit dem US Arbeitsmarktreport, der kanadische Arbeitsmarktreport um 14:30 veröffentlicht.
Schweizerische Wirtschaftsnachrichten – Inflationisdaten
Der schweizerische Konsumerpreisindex wird am Mittwoch um 9:15 veröffentlicht. Am Freitag um 9:00 werden die Fremdwährungsreserven der SNB bekannt gegeben.
Australien Wirtschaftsnachrichten – Inflationsdaten
In der Nacht auf Montag um 1:30 werden die Baugenehmigungen Australiens veröffentlicht. Am Dienstag um 1:30 werden die Einzelhandelsverkäufe und die Handelsbilanz bekannt gegeben und um 4:30 wird der Leitzins Australiens und eine entsprechende Presseerklärung veröffentlicht. Der australische Arbeitsmarktreport wird am Donnerstag um 1:30 veröffentlicht. Am Freitag um 1:30 wird die geldpolitische Erklärung der Notenbank bekannt gegeben.
Neuseeland Wirtschaftsnachrichten – Notenbankensitzung
Am Dienstagabend (ohne Zeitangabe) wird der GDT Preisindex bekannt gegeben (Inflation), und um 22:45 der neuseeländische Arbeitsmarktreport.
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Technische Analyse
EURUSD
Der EURUSD befindet sich planmässig weiter im Abwärtstrend, nachdem der Preis im Oktober eine klassische Korrektur anhand des harmonischen Musters der Variante „AB=CD“ formierte. Ich erwarte weiterhin ein erstes Kursziel von 1.2400 in den nächsten Tagen/Wochen. Der S/L befindet sich oberhalb des Hochs vom 15. Oktober (1.2886). Damit ist für einen neuen Trade momentan kein gutes CRV (Chancen/Risikoverhältnis) gegeben. Eine mögliche Korrektur könnte jedoch für neue Short-Einstiege genutzt werden.
USDJPY
Der USDJPY befindet sich bereits seit Herbst 2012 in einem langfristigen Aufwärtstrend. Dementsprechend bevorzuge ich weiterhin Longtrades. Ein Kursziel bei der momentanen Chartsituation ist schwierig. Der nächste Widerstand liegt bei 114.70. Es ist jedoch anzumerken, dass dieser Widerstand vom 23. Dezember 2007! Stammt. Ich kann mir schwer vorstellen, dass sich über diesem Niveau noch Stopps von damals befinden, daher ist dieser Widerstand eher von psychologischer Natur. Ein momentaner Einstieg anhand des Tagescharts ist zudem schwierig, weil sich das letzte Tief, und damit der logische S/L, unterhalb der Marke von 105.00 befinden. Ein Trade mit gutem CRV sieht anders aus…
AUDUSD/ NZDUSD
Während sich der EURUSD und der USDJPY massiv abwerteten, halten sich die rohstofflastigen Währungen relativ gut gegen den US Dollar, trotz den niedrigen Rohstoffpreisen. Zum Auftakt der Handelswoche brechen jedoch der AUDUSD und der NZDUSD ein, nachdem schwache Zahlen aus dem australischen Immobilienmarkt bekannt worden sind. Beide Währungen brechen Unterstützungen im 4-Stundenchart. Damit deuten die Preise eine Fortsetzung des langfristigen Abwärtstrends ab. Ich bevorzuge Shorts im NZDUSD gegenüber dem AUDUSD, vor allem wegen der Kaufkraftparität. Die Kaufkraftparität des AUDUSD liegt bei etwa 0.75. während die Kaufkraftparität des NZDUSD bei zirka 0.6 liegt.
Marktstudien von weiteren Cross Paaren folgen am Dienstagmorgen. Ich wünsche eine erfolgreiche Handelswoche!
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