In nur einer Woche nach dem Brexit wurden die Verluste im S&P500 wieder geschlossen. Ist das ein beruhigendes Zeichen?
Das Ereignis wurde meines Erachtens zu schnell geschlossen. Einen ähnlichen Fall konnte man im Dezember letzten Jahres beobachten. Am 16. Dezember hat die amerikanische Notenbank den Leitzins um 0.25% angehoben, welche seit Monaten mit Sorge erwartet wurde. Der S&P500 fiel in den darauffolgenden Tagen um 5% , machte den Verlust jedoch bis Ende Jahr wieder gut (innert zwei Wochen). Viele Marktteilnehmer wiegten sich nach der Erholung in Sicherheit, und taten ihre früheren Sorgen als unbegründet ab. Anfang Januar begann der Aktienmarkt jedoch zu fallen. Bis am 11. Februar viel der Markt über 15% seit Jahresbeginn.
Man muss in diesem Vergleich anmerken, dass eine Leitzinsanhebung von 0.25% von der Signifikanz nicht annähernd mit dem Brexit zu vergleichen ist. Zusätzlich wurde für den Kursrückgang zu Jahresbeginn nicht die Leitzinsanhebung genannt, sondern die chinesische Wirtschaft. Trotz des vielleicht unfairen Vergleichs ist die Ähnlichkeit der Marktreaktion interessant, auch von der Zeitachse her. Übrigens, wenn es nun zu einem Kursrückgang an den Aktienmärkten käme, müsste nicht unbedingt der Brexit als Grund genannt werden, es könnten auch z.B. die Sorgen um den Bankensektor in Europa und die italienischen Banken im Speziellen sein.
Ohne jetzt zu pessimistisch zu klingen, aber nähme man an, dass sich das Bild von Ende des Jahres wiederholt, und einen ersten Kursrückgang von 5% zu einem zweiten Kursrückgang von 15% führte, müsste der S&P500 nach einem ersten Kursrückgang von 7% nach dem Brexit nun zu einem Kursrückgang von 21% führen.
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