Am Mittwoch kündigte der amerikanischen Offenmarktausschuss FOMC das Ende des Anleihekaufprogramms QE3 an. Die Fed wird dementsprechend ab dem 1. November kein Geld mehr drucken, um neue Anleihen zu kaufen, sie wird jedoch weiterhin die Renditen der gekauften Anleihen neu in die Märkte investieren, daher wird die Bilanz der Fed weiter steigen.
Ist das nun das Ende einer Ära? Ich weiss es nicht – bereits nach dem QE1 und QE2 hat man gedacht, dass keine weiteren Anleihekaufprogramme stattfinden werden.
Ich finde den Zeitpunkt geeignet, einige Folgen der lockeren Geldpolitik der amerikanischen Notenbank zu überprüfen, vor allem auch in Anbetracht darauf, dass sich die EZB erst gerade warmläuft, um selber mit einer lockeren Geldpolitik zu beginnen, und sich die japanische Notenbank und die Schweizerische Notenbank bereits heissgelaufen haben.
Hier einige Charts der lockeren Geldpolitik der Fed seit der Finanzkrise 2008. Zuerst aber grobe Details der einzelnen Programme:
Programm | Laufzeit | Details |
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QE1 | Dez. 2008 – März 2010 | Vom 16. Dez. 2008- 18. Màrz 2009 600 Milliarden USD an hypothekarisch gesicherten Anleihen und Schulden von staatlich geförderten Unternehmen. Im März erhöhte die Fed die Anleihekäufe um 1.05 Billionen Dollar. |
QE2 | Nov. 2010 – Juni 2011 | Die Fed kaufte monatlich 75 Milliarden USD langfristige Staatsanleihen,im Gesamtvolumen 600 Milliarden USD |
Operation Twist | Sep. 2011 – Dez. 2012 | Die Fed verkaufte kurzfristige Staatsanleihen (weniger als 3 Jahre) und kaufte damit langfristige Staatsanleihen (6-30 Jahre) |
QE3 | Jan. 2013 – Okt. 2014 | Die Fed kaufte monatlich 40 Milliarden hypothekarisch gesicherte Anleihen und weitere 45 Milliarden USD an Staatsanleihen |
Tapering | Jan. 2014 – Okt. 2014 | Am 18. Dezember verkündigte die Fed die Drosselung der Staatsanleihen um jweils 10 Milliarden USD pro Monat bis Oktober 2014 |
Die amerikanische Notenbank verfolgt drei geldpolitische Ziele:
- Maximale Beschäftigung (niedrige Arbeitslosigkeit)
- Preisstabilität von fast 2% (Inflation)
- moderate langfristige Zinsen
Bilanz der Fed
Die Bilanz der Fed hat sich erheblich erhöht:
US Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit hat sich verbessert:
Inflation
Die Inflation ist, gegen allen Unkenrufen, nicht explodiert. Im Gegenteil. Am Ende des dritten Anleihekaufprogramms liegt die Inflation unterhalb des 2%en Ziels
US Aktien- und Anleihemärkte
Die grössten Nutzniesser des Anleiheprogramms waren Investoren:
Andreas kämmerer meint
Anhand der von ihnen erarbeiteten Informationen hat Mrs.Yalen doch fast nur positive Ergebnisse erziehlt.
Wen man nach ( never Change a running System ) agieren würde, würde man wohl noch ein Programm auflegen sobald bekannt ist wie die anderen Wirtschaftsräume mit eigenen Massnahmen reagieren, schon um nicht etwas loszutreten was den eigenen zielen zuwider läuft. Es dürfte also wohl spannend bleiben .
Pipsologe meint
Die Ergebnisse des QE Programms sehen tatsächlich positiv aus, obwohl einem der gesunde Menschenverstand sagt, dass das Gelddrucken der Notenbanken für die Wirtschaft nicht gesund sein kann.