Fundamentale Analyse
USA
Die US Notenbank beliess den Leitzins am Mittwoch unverändert bei 0.25% und wird auch weiterhin pro Monat Anleihen im Wert von 85 Milliarden USD kaufen. Wie lange das so weiter gehen soll, sollen die Wirtschaftsdaten entscheiden – Nähere Angaben wurden nicht gemacht.
Zum ersten Mal wird die niedrige US Inflationsrate, die aufs Jahr gerechnet unter einem Prozent liegt, als möglichen Risikofaktor genannt. In der offiziellen Erklärung heisst es: „Das Komitee erkennt, dass eine Inflationsrate, wenn diese dauerhaft unter 2 Prozent liegen würde, Risiken für die wirtschaftliche Leistung bergen würde. Das Komitee rechnet aber damit, dass sich die Inflation mittelfristig wieder auf die anvisierte Zielmarke steigen wird.“ Das Ziel der Fed ist übrigens eine Inflation von 2%.
Am Freitag wurden die US Arbeitsmarktdaten für Juli veröffentlicht. Die veröffentlichten Daten sind besonders im Zusammenhang mit dem geplanten Ausstieg der lockeren Geldpolitik interessant. Hier einige Diagramme, die die Daten des Arbeitsmarktreports vereinfacht darstellen.
1. Im Juli wurde 163’000 neue Arbeitsstellen im nicht-landwirtschaftlichen Sektor erschaffen. Erwartet wurden 180’000 neue Stellen.
2. Die Arbeitslosenquote fiel auf das tiefste Niveau seit dem Dezember 2008. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass die Arbeitslosenquote nur Arbeitslose in die Statistik aufnimmt, die nach Arbeit suchen. Personen, die die Suche nach Beschäftigung aufgeben, fallen aus der Statistik heraus.
3. Das Verhältnis der Erwerbstätigen zur Bevölkerung hat sich seit der Finanzkrise von 2007/2008 nicht erholt. Diese Grafik ist daher sehr besorgniserregend, und wurde auch schon von FOMC Mitgliedern, inklusive Ben Bernanke, genannt. Sie zeigt, dass die Arbeitslosenquote selber nicht viel aussagt.
Europa
Die EZB veröffentlichte am Donnerstag den neuen Leitzinssatz, der unverändert bei 0.5% belassen wurde. Die meisten Experten hatten dies so erwartet. Der Chef der EZB zeigte sich während der Pressekonferenz relativ optimistisch, nachdem jüngste Stimmungs- und Wirtschaftsindikatoren ein Ende der Rezession signalisieren. Die EZB glaubt, dass sich die positive Wendung im zweiten Halbjahr verstärken wird.
Wochenausblick
Folgende Ereignisse könnten unter anderem die Märkte in der kommenden Woche bewegen:
- Am Montag ist Bank-Feiertag in Kanada und Australien
- Am Dienstag wird der neue Leitzinssatz der australischen Notenbank veröffentlicht. Einige Anleger erwarten eine weitere Zinssenkung. Im Anschluss des Leitzinses kommt es zu einer Rede des australischen Notenbankenchefs.
- Am Mittwoch wird der Inflationsreport der Bank of England sehr interessant werden. Der Report wird mit einer Rede des neuen englischen Notenbankenchefs Carney begleitet.
- Am Donnerstag wird die japanische Leistunsbilanz und eine geldpolitische Erklärung der japanischen Notenbank veröffentlicht. Im Anschluss kommt es auch zu einer Pressekonferenz.
- Am Freitag wird das Protokoll der australischen Notenbanksitzung veröffentlicht. Aus China werden Daten über die Inflation veröffentlicht.
- Es werden über die ganze Woche verschiedene Handelsbilanzen veröffentlicht. Am Dienstag werden die Handelsbilanzen Australiens, Kanadas und aus der USA veröffentlicht; am Freitag wird die Handelsbilanz Grossbritanniens.
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Technische Analyse
EURUSD
Der EURUSD ist immer noch trendlos. Ich enthalte mich daher immer noch einer Analyse im EURUSD.
GBPUSD
Der britische Pfund hat vor einigen Monaten eine langfristige Dreiecksformation nach unten gebrochen. In den letzten Wochen kam es dann zu einem Pullback. Das Währungspaar stellt sich in kurzfristigeren Zeitebenen (4-Stundenchart und Tageschart) eher kompliziert dar, im Wochenchart sieht das Bild m.E. vorwiegend nach weiter fallenden Kursen aus. Short Positionen sind daher meines Erachtens zu bevorzugen.
AUDUSD
Der Aussie bricht nach einer längeren Seitwärtskonsolidierung nun weiter nach unten aus. Das Währungspaar führt somit den intakten Abwärtstrend fort. Shorteinstiege sind daher m.E. zu bevorzugen. Der Abwärtstrend wird zudem vom COT Report stark unterstützt.
S&P500
Nach einem superstarkem Monat Juli erreicht nun der Preis wieder die obere Kanallinie eines Aufwärtskanals, die sich über die letzten Jahre gebildet hat. Ich könnte mir daher eine kleinere Korrektur vorstellen.
Ich möchte hiermit betonen, dass ich kein zertifizierter Analyst bin. Daher sollten meine Analysen nur für Studienzwecke verwendet werden. Die Analysen sind weder eine Aufforderung noch eine Empfehlung zum Handel.
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