Fundamentale Analyse
Politik der „Leitlinien für die Zukunft“
Die amerikanische Notenbank hat in den letzten Jahren, unter der Präsidentschaft von Ben Bernanke, die Politik der „Leitlinien für die Zukunft“ eingeführt. Diese Politik hat vor einem Monat auch die EZB übernommen, und in der vergangenen Woche zog die englische Notenbank nach. Notenbanken versuchen mit dieser neuen Politik den Marktteilnehmern „Leitlinien“ zu geben, um ein gewisses Mass der Unsicherheit aus dem Markt zu nehmen, und damit auch grössere Volatilitäten zu verhindern.
Im August-Monatsbericht der EZB bestätigte der EZB-Rat zum zweiten Mal, dass die EZB die Leitzinsen auf dem derzeitigen Niveau von 0.5% oder tiefer „über einen längeren Zeitraum“ halten werden.
Anlässlich des Inflationsberichtes von Grossbritannien, der letzten Mittwoch veröffentlicht wurde, teilte die englische Notenbank mit, dass sie die Leitzinsen solange nicht erhöhen, bis die Arbeitslosigkeit auf mindestens 7% gefallen ist. Selbst wenn die Arbeitslosigkeit auf 7% gesunken ist, würde das nicht automatisch zu einer Zinssteigerung führen. Die Notenbank rechnet damit, dass die Arbeitslosenquote von 7% im dritten Quartal 2016 erreicht wird.
Australien
Die Australische Nationalbank hat am Dienstag den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte auf 2.5% gesenkt. Die australische Notenbank begründete die Zinssenkung mit der steigenden Arbeitslosenquote und der relativ schwachen Nachfrage von Rohstoffen aus Asien.
Der Australische Dollar ist seit dem 11. April von 1.0581 auf 0.8846 in der Vorwoche gefallen. Das ist ein Wertverfall von zirka 16.5% gegenüber dem US Dollar in 4 Monaten. Trotz der starken Abwertung ist die australische Notenbank immer noch davon überzeugt, dass der australische Dollar zu hoch bewertet ist.
Die Credit Suisse und die Bank of America hatten vor rund einem Monat den Wert des AUDUSD per Ende Jahr auf 0.75$ geschätzt.
Wochenausblick
Folgende Ereignisse könnten unter anderem die Märkte in der kommenden Woche bewegen:
- Der Montag beginnt ruhig, ohne nennenswerte Veröffentlichungen.
- Am Dienstag um 10:30 wird die Verbraucherpreisinflation Englands veröffentlicht. Um 11:00 wird der deutsche Konjunkturbarometer ZEW veröffentlicht. Dieser führt zu erhöhter Volatilität im EURUSD aber auch im DAX. Dies Auswirkungen, vor allem, wenn Sie von der Prognose stark abweichen, können den Markt über mehrere Stunden beeinflussen. Am Dienstagnachmittag werden die Einzelhandelsumsätze der USA veröffentlicht.
- Am Mittwochvormittag werden die Quartals-Bruttoinlandprodukte europäischer Staaten veröffentlicht, auch von Deutschland (8:00). Danach wird um 10:30 das Versammlungsprotokoll der englischen Zentralbank im Interesse der Anleger sein.
- Am Donnerstag werden einige katholische Länder ihre Banken geschlossen haben, inklusive Italien und Frankreich. Daher wird ein eher ruhiger Vormittag erwartet. Am frühen Nachmittag um 14:30 werden Zahlen über die Inflation in den USA veröffentlicht. Diese Zahlen können zu erhöhter Volatilität auf den Märkten führen.
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Technische Analyse
GBPUSD
Der GBPUSD ist markttechnisch relativ uninteressant, da der Markt trendlos ist. Trotzdem möchte ich hier einen interessanten Punkt bemerken: Der Preis ist in den letzten Monaten mehrmals am gleitenden Durchschnitt von 200 abgeprallt. Jetzt befindet er sich wieder an diesem gleitenden Durchschnitt. Ich tendiere daher, einen Short Trade zu wagen- mit engem S/L und einem guten CRV.
USDCAD
Der Loonie befindet sich im Tageschart in einem Aufwärtstrend. Im Moment befindet sich der Preis zudem an einer wichtigen Trendlinie. Ein Longeinstieg scheint daher ideal zu sein. Meines Erachtens ist jedoch Vorsicht geboten: Der COT Report zeigt zunehmend ein sich stärkendes Bild für den CAD. Daher sollte man in jedem Fall auch auf eine Trendwende gewappnet sein. Fällt der Kurs unter 1.0244 könnte eine Short Position im Loonie interessant werden.
AUDUSD
Der Aussie ist auf Tageschart-Basis eindeutig in einem Abwärtstrend. Daher sind meines Erachtens Shorteinstiege interessant, obwohl der Preis letzte Woche relativ stark gestiegen ist. Der COT Report zeigt auch, dass sich die Kommerziellen stark gegen eine weitere Abwertung des Aussies hedgen.
Ich möchte hiermit betonen, dass ich kein zertifizierter Analyst bin. Daher sollten meine Analysen nur für Studienzwecke verwendet werden. Die Analysen sind weder eine Aufforderung noch eine Empfehlung zum Handel.
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