Fundamentale Analyse
USA
Während sich der Fed Präsident Ben Bernanke in der Vorwoche vor dem Senat im Zusammenhang mit der Zurückstufung der Anleihekäufe kompromissbereit gab, kamen diese Woche sehr deutliche Worte für eine Zurückstufung vom Fed-Präsidenten von Richmond Jeffrey Lacker. In einem Interview mit der Wirtschaftswoche sagt er: „Wir müssen den Ausstieg aus dem Anleihenkaufprogramm zügig umsetzen…Diese Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt reichen aus, um mit einem Ausstieg aus dem Kaufprogramm zu beginnen. Als Erstes sollten wir so schnell wie möglich die monatlichen Hypothekenanleihenkäufe beenden“ und weiter, „Bei den jüngsten Fed-Treffen kam ein Ende dieser Anleihenkäufe in Sicht.“
Die Diskussion um den richtigen Zeitpunkt für eine Zurückstufung wird in den nächsten Wochen weiterhin den Markt bewegen.
Europa
Endlich erfreuliche Nachrichten aus Europa:
Der Einkaufsmanagerindex PMI des Forschungsinstituts Markit verzeichnete für die Privatwirtschaft der Eurozone ein kleines Wachstum. Der Index stieg um 1.7 Punkte zum Vormonat auf 50.4 Punkte, und übersprang damit zum ersten Mal seit dem Januar 2012 die neutrale Wachstumsrate von 50 Punkten. Herausragend war der Index vor allem bei der Industrieproduktion, der die stärkste Ausweitung seit Juni 2011 signalisierte.
Die Arbeitslosigkeit Spaniens sank gegenüber dem Vormonat um 0.9% auf 26.3%. Das ist zwar keine Zahl, über die man sich freuen kann, aber wenigstens ist es ein Rückgang und eventuell ein Lichtblick.
Wochenausblick
Folgende Ereignisse könnten unter anderem die Märkte in der kommenden Woche bewegen:
- Am 1. August ist die Börse in der Schweiz geschlossen (Nationalfeiertag)
- Wir befinden uns immer noch in der Quartalsberichtsaison, und die Zahlen einzelner Firmen könnten, je nach Überraschung, die Stimmung auf dem Markt beeindrucken.
- Gleich drei wichtige Notenbanken-Sitzungen finden in der kommenden Woche statt. Am Mittwoch trifft sich der Offenmarktausschuss (FOMC) der amerikanischen Notenbank, und veröffentlicht um 20:00 eine Stellungnahme. Am Donnerstag um 13:00 veröffentlicht die englische Notenbank den Leitzins. Eine Pressekonferenz wird daraufhin erwartet. Um 13:45 veröffentlicht die europäische Zentralbank deren neuen Leitzins. Es wird erwartet, dass dieser unverändert bei 0.5% bleibt. Eine Pressekonferenz mit dem EZB-Präsidenten Mario Draghi wird um 14:30 erwartet.
- Am Freitagnachmittag werden die US Arbeitsmarktdaten veröffentlicht. Momentan wird eine Verbesserung der Arbeitslosenquote von 7.6% auf 7.5% erwartet, und die Erwartungen neuer Beschäftigungen im nicht-landwirtschaftlichen Sektor liegen bei 180’000 neuen Stellen. Eine Analyse zu den Prognosen des Arbeitsmarktberichtes wird auf dieser Seite am Donnerstag veröffentlicht.
Alle wichtigen Wirtschaftsnachrichten der kommenden Woche für Devisen finden Sie auf ForexFactory. Die Wochenvorschau von Finanznachrichten.de bietet einen guten Überblick über die Veröffentlichungen von Quartalsberichten und über besondere Ereignisse.
Technische Analyse
EURUSD
Der EURUSD bewegt sich auf Tageschart-Basis immer noch trendlos in einem Seitwärtsmarkt. Der COT Report zeigt zudem auch keine klare Richtung an. Damit ist der EURUSD für mich immer noch kein interessantes Produkt zum Handeln.
GBPUSD
Im Stundenchart und 4-Stundenchart befindet sich der GBPUSD in einem intakten Aufwärtstrend, wenn man die Sache jedoch im Tageschart betrachtet, ist das Bild viel komplizierter. Der Cable hat am 13. Februar eine mehrjährige Seitwärtsbewegung nach unten gebrochen, und fiel darauf bis auf 1.4830. Danach erholte sich der Kurs und korrigierte in einer A-B-C Bewegung nach oben auf 1.5750, nur um nochmals neue Tiefs zu testen. Im Moment befindet sich der Kurs in der Nähe der 61.8er Fibo und in der Nähe des 200er gleitender Durchschnitts. Dieser gleitende Durchschnitt war dieses Jahr schon mal ein Drehpunkt. Wer meine Analysen kennt, weiss, dass ich solche komplizierten Dinger normalerweise nicht handle oder analysiere- warum also hier? Nun, ich bin immer noch überzeugt, dass wir dieses Jahr neue Tiefs sehen werden. Erstens ist die mehrjährige Dreiecksformation, die am 13. Februar gebrochen wurde extrem signifikant. Zweitens ist die Inflation in England immer noch über dem angestrebten Wert, und drittens hedgen sich die „Kommerziellen“ im COT Report wieder stärker gegen einen fallenden britischen Pfund. Ich suche daher immer noch die Shorts im GBPUSD, und eventuell bietet sich ein solcher beim 200er gleitenden Durchschnitt an…
AUDUSD
Der Abwärtstrend im AUSUSD war dynamisch und eindeutig. Im Juli jedoch stabilisierte sich der Aussie. Wenn man den Chart betrachtet, könnte man leicht auf die Idee kommen, dass wir eine Bodenbildung vor uns sehen, oder sogar eine umgekehrte SKS-Formation (Schulter-Kopf-Schulter-Formation). Ich bin jedoch der Meinung, dass der Abwärtstrend immer noch intakt ist, und daher Shorts in dem Währungspaar mittelfristig zu bevorzugen sind. Der COT-Report spricht eine eindeutige Sprache- die „Kommerziellen“ hedgen den Aussie immer noch auf extrem hohen Niveau, und es gibt keine Zeichen, dass sich dies ändert.
Die Credit Suisse und die Bank of America sehen den Aussie übrigens per Jahresende bei 0.75¢ (gesehen bei Bloomberg).
Ich möchte hiermit betonen, dass ich kein zertifizierter Analyst bin. Daher sollten meine Analysen nur für Studienzwecke verwendet werden. Die Analysen sind weder eine Aufforderung noch eine Empfehlung zum Handel.
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