Fundamentale Nachrichten
USA
Der Arbeitsmarktreport am Freitag überraschte. Die Arbeitslosenquote stieg unerwartet von 6.6% auf 6.7%, während der Beschäftigungsreport positiv überraschte: Erwartet wurden etwa 150’000 neue Stellen. Nach ersten Schätzungen wurden jedoch 175’000 neue Stellen geschaffen, trotz den schweren Wetterverhältnissen. Zudem wurden die Zahlen von Dezember und Januar nach oben definiert. In den beiden Vormonaten wurden 25’000 mehr Stellen geschaffen als erwartet. Trotzdem bleibt der Beschäftigungsreport der letzten Monate immer noch unter dem Durchschnitt.
Die Wetterverhältnisse beeinflussten die Arbeitsstunden: Im Februarreport ist ein deutlicher Rückgang der Arbeitsstunden zu verzeichnen- und das könnte tatsächlich mit den schlechten Wetterverhältnissen zu tun haben. Die Anzahl der Langzeit-Arbeitslosen stieg im Februar um 203’000 auf 3.8 Millionen Personen. Damit sind 37% aller Arbeitslosen Langzeit-Arbeitslose.
Der Arbeitsmarktreport wurde vom Markt positiv aufgenommen. Indizes stiegen im Anschluss des Reportes an. Dabei war der positiv aufgefallene Beschäftigungsreport ausschlaggebend. Janet Yellen meinte Tage vor der Veröffentlichung, dass die schwachen Arbeitsmarktzahlen nur auf die schwierigen Wetterverhältnisse zurückzuführen sind. Die Fed hätte Zahlen, die darauf hindeuten, dass sich die Wirtschaft weiter erhole, und darum wird auch die Drosselung der Anleihekäufe fortgeführt.
Europa
Während der letzten Sitzung beliess die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins unverändert bei 0.25 und kündigte auch keine sonstigen geldlockernden Annahmen an. Im Hinblick der niedrigen Inflation haben einige Marktteilnehmer damit gerechnet, dass die EZB gewisse geldlockernde Massnahmen ergreifen könnten, um die Inflation anzuheben. Darauf gab der Präsident der EZB folgenden Kommentar: „Sie kommen jedes Mal hierher und erwarten, dass wir agieren“. Weiter meint Mario Draghi, dass die Eurozone zwar in keiner Kategorie glänzt, aber aktuelle Daten zeigen, dass die Erholung langsam aber sicher stattfindet. Damit wurde im Prinzip recht deutlich gemacht, dass die EZB momentan nicht vorhat, weitere markt-stimulierende Massnahmen zu ergreifen.
Zum ersten Mal veröffentlichte die EZB zusätzlich längerfristige Inflationserwartungen: Bis Ende Jahr erwartet die EZB eine Inflation in der Eurozone von 1.0%. Diese sollte dann suggestiv steigen und bis Ende 2017 bei 1.7% liegen. Das liegt immer noch unter der Zielmarke der EZB von 2.0%. Es scheint also, dass die EZB kein Problem damit hat, dass die Aufgabe der Preisstabilität in den nächsten Jahren nicht erreicht wird.
Wochenausblick
Heute Sonntag wechselten die USA und Kanada auf Sommerzeit. Damit werden in den nächsten Wochen die wichtigen Reporte für Mitteleuropäer eine Stunde früher veröffentlicht.
In den USA wird am Mittwoch um 19:00 die staatliche Haushaltsbilanz veröffentlicht. Die Bilanz wird von Finanzminister Lew veröffentlich, der danach auch Fragen beantwortet. Am Donnerstag um 13:30 werden die Einzelhandelsumsätze und die Kern-Einzelhandelsumsätze veröffentlicht und um dieselbe Zeit am Freitag wird der Erzeugerpreisindex (wichtig für Inflation) veröffentlicht.
Am Montag und Dienstag findet ein Treffen der Euro-Finanzminister statt- Folgende Themen werden u.a. besprochen: Troika-Überprüfung von Griechenland und Zypern, sowie der Ausstieg Portugals aus dem Hilfsprogramm. Die Bankenunion und das Prozedere von Finanzspritzen für marode Banken. Am Dienstag um 8:00 wird die deutsche Handelsbilanz veröffentlicht. Am Donnerstag um 10:00 wird das monatliche Bulletin der EZB veröffentlicht.
In der Nacht auf Dienstag wird eine Pressekonferenz von der japanischen Notenbank erwartet –traditionsgemäß ohne genaue Zeitangabe. Zusätzlich wird der Leitzins veröffentlich. Eine Veränderung des Leitzinses wird nicht erwartet. Das Protokoll der Sitzung wird in der Nacht auf Freitag um 0:50 veröffentlicht.
Am Dienstag um 10:30 wird in England die Industrieproduktion veröffentlicht und um 11:00 tritt der englische Notenbankenchef vor das Parlament und veröffentlicht den Inflationsreport. Die Handelsbilanz wird am Mittwoch um 10:30 veröffentlicht.
In der Nacht auf Dienstag um 1:30 wird die Konjunkturumfrage und das Geschäftsvertrauen Australiens veröffentlicht, und am Donnerst um dieselbe Zeit wird der australische Arbeitsmarktreport veröffentlicht.
Die Industrieproduktion aus China am Donnerstag um 6:30 wird zudem für die Indizes von großer Bedeutung sein.
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Technische Analyse
USDJPY
Der USDJPY ist in einem langfristigen Aufwärtstrend. Nachdem der Kurs im Januar korrigierte und im Februar konsolidierte, scheint es, dass wieder Bewegung in den Preis kommt. Dies ist nicht überraschend für den USDJPY: In Japan wird das fiskale Jahr Ende März abgeschlossen –das führt zu Adjustierungen in Portfolios und zu steuerrechtlichen Anpassungen bei Firmen, welche den Yen bewegen.
Gold
Der Goldkurs befindet sich seit Beginn des Jahres im Aufwärtstrend. Damit sind m.E. Käufe im Goldpreis zu bevorzugen. Es ist hier jedoch anzumerken, dass sich der Goldpreis vor einem sehr wichtigen Widerstand auf Tagesbasis befindet. Wenn man denn noch den Preisverlauf auf dem 4-Stundenchart beobachtet, erkennt man ein doppeltes Hoch, und eine bärische Formation. Daher würde ich m.E. einen Neueinstieg erst über der Marke von 1361.70 erwägen.
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