Fundamentale Analyse
USA
Am Freitagnachmittag wurde die US Handelsbilanz vom Dezember 2012 veröffentlicht. Die veröffentlichten Daten waren besser als erwartet, und stiegen auf ein Dreijahreshoch (wenn man ein Defizit hoch nennen kann). Damit wird wahrscheinlich die erste Schätzung des US Bruttoinlandprodukts für das letzte Quartal 2012 nach oben korrigiert werden. Die zweite Schätzung des BIP für das vierte Quartal 2012 wird am 28. Februar veröffentlicht. Interessant an der Grafik der Handelsbilanz ist ausserdem der November 2012. In jenem Monat fiel das Handelsdefizit stark. Analysten gaben dem Wirbelsturm „Sandy“ die Schuld für die schlechte Handelsbilanz. Wirbelsturm „Sandy“ legte im Oktober 2012 breite Teile der Ostküste lahm.
In den letzten Tagen legt ein Schneesturm mit Namen „Nemo“ dieselbe Ostküste wieder lahm. Naturkatastrophen führen zu physischen Schäden die behoben werden müssen, zudem wird aber auch weniger gearbeitet und konsumiert, was die Wirtschaft beeinträchtigt. Naturkatastrophen sollte in Analysen nie unterbewertet werden.
Die nächste Debatte über die „Fiskale Klippe“ steht wieder vor der Tür. Zur Erinnerung: Das Repräsentantenhaus und der Senat verschoben die Debatte über die „Fiskale Klippe“ Anfang Januar um drei Monate. D.h. dass die nächste Runde am 1. März fällig wird. Mehr und mehr Analysten und Politiker sind überzeugt, dass das Weisse Haus die USA „über die Klippe“ springen lassen. In einem solchen Fall müsste das US Haushaltsbudget sofort 85 Milliarden Dollar sparen, was die USA Tausende von Jobs kosten könnte. Die Diskussion über die „Fiskale Klippe“ wird meines Erachtens in den nächsten Wochen wieder in den Fokus der Anleger geraten.
Europa
Der europäische Zentralbanker Draghi nannte an der vergangenen EZB Konferenz den Euro-Anstieg in den letzten Wochen ein „Abwärtsrisiko“ für den Inflationsdruck. Dieser Satz genügte, um den Euro zu schwächen. Der Kurs fiel nach der Rede von 1.3550 auf 1.3370. Ein minderer Inflationsdruck eröffnet der EZB einen grösseren Handelsspielraum, um die Geldpolitik weiter zu lockern. Im Moment enthaltet sich die EZB noch, in den Währungskrieg einzugsteigen, aber dies könnte sich in den nächsten Monaten ändern.
Nach einer 26 stündigen Verhandlung über das Haushaltsbudget einigten sich die 27 Regierungschefs Europas an diesem Freitag über einen Finanzrahmen von 2014-2020. Das erste Mal in der Geschichte Europas wird der Finanzrahmen gekürzt. Als Haushaltsobergrenze sind 960 Milliarden geplant.
Wirtschaftsdaten Vorschau auf die nächste Woche
In Japan sind die Börsen am Montag geschlossen. In China sind die Börsen die ganze Woche geschlossen. Hong Kongs Börsen sind von Montag bis Mittwoch geschlossen.
Am Dienstag besucht der EZB Präsident Draghi das spanische Parlament und stellt seine Pläne für die Schuldenkrise vor. In Brüssel findet eine Konferenz der EU-Finanzminister statt.
Obama plant in seiner Ansprache an die Nation am 13. Februar einige Vorschläge zur Arbeitsbeschaffung vorzustellen. Die Vorschläge sollten den Ausbau der Infrastruktur, Investitionen in grüne Energie und Investitionen in Bildung beinhalten.
Die Leitzinsveröffentlichung und die folgende Pressekonferenz der japanischen Zentralbank am Donnerstag könnte sehr interessant werden.
Am Freitag findet eine G20- Finanzminister-Konferenz statt.
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Technische Analyse
EURUSD
Die Korrektur der letzten Woche im EURUSD ändert nichts an der Sache, dass der Kurs sich im Tageschart immer noch im Aufwärtstrend befindet. Ich empfehle daher nur Longpositionen zu suchen. Erst wenn der Kurs unter die Marke von 1.3255 fallen würde, würde dieser Aufwärtstrend mit höheren Hochs und höheren Tiefs unterbrochen werden.
Wenn wir das Bild genauer im 4-Stundenchart betrachten, sehen wir, dass der Kurs an einer sehr interessanten Stelle ins Wochenende geschlossen hat. Der Kurs prallte am Donnerstag und Freitag mehrmals am unteren Ende der grünen Unterstützungsebene ab. Dies ist zudem das 78.6er Retracement des letzten Tiefs aus dem Tageschart und auch ein Pullback auf die hellblaue Linie. Sollte die Ebene halten, so ist dies ein perfekter Einstieg. Alternativ könnte der Kurs weiter auf die blaue Linie korrigieren. Der Long Trade wäre beim Erreichen von 1.3255 nicht mehr intakt. Mein Kursziel liegt bei 1.3816. Longpositionen werden auch vom COT Report unterstützt.
GBPUSD
Der Kurs prallte wieder sehr schön an der unteren Trendlinie ab. Der Abwärtstrend im GBPUSD wurde auch durch ein neues Hoch am Freitag unterbrochen. Ein Aufwärtstrend würde entstehen, wenn der Kurs die 1.5844 überschreitet. Ich empfehle daher Longpositionen ab 1.5844 mit Kursziel bei 1.6260. Bei den Stops aufpassen, da der GBPUSD viel volatiler ist als der EURUSD.
USDJPY
Der USDJPY ist immer noch in einem Aufwärtstrend, daher bleiben meine Kursziele bei 95.00 und 100.00 weiter bestehen. S/L liegt nun bei 91.95. Was jedoch zur Vorsicht mahnt, ist die Wochenkerze im USDJPY, der eine schöne Umkehrkerze formiert hat. Daher rate ich momentan nicht zu neuen Longpositionen.
Ich möchte hiermit betonen, dass ich kein zertifizierter Analyst bin. Daher sollten meine Analysen nur als Marktstudien verwendet werden, und auf keinem Fall als Aufforderung zum Handel dienen. Ich persönlich besitze zur Zeit Longpositionen im USDJPY und im EURUSD.
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