Fundamentale Analyse
Weltwirtschaft
Der internationale Währungsfond veröffentlichte die vergangene Woche den aktualisierten Ausblick für das Jahr 2013 und 2014. Das Wachstum der Weltwirtschaft für 2013 wurde um 0.1% auf 3.5% heruntergestuft. Die Ökonomen bleiben trotz der Herunterstufung optimistisch und nehmen an, dass das Wachstum gegen Jahresende beschleunigt wird. Hier die aktualisierte Tabelle:
Land/ Zone | 2012 | 2013 * | 2014 * |
---|---|---|---|
Weltwirtschaft | 3.2% | 3.5% | 4.1% |
Industrieländer | 1.3% | 1.4% | 2.2% |
USA | 2.3% | 2.0% | 3.0% |
Eurozone | -0.4% | -0.2% | 1.0% |
Japan | 2.0% | 1.2% | 0.7% |
Schwellenländer | 5.1% | 5.5% | 5.9% |
Zentral- und Osteuropa | 1.8% | 2.4% | 3.1% |
Asien | 6.6% | 7.1% | 7.5% |
Latein Amerika | 3.0% | 3.6% | 3.9% |
USA
Das amerikanische Repräsentantenhaus, das von Republikanern beherrscht wird, stimmte am Mittwoch für eine Aussetzung der Schuldenobergrenze bis Mitte Mai. Damit ist die unmittelbare Zahlungsunfähigkeit der USA kurzfristig abgewendet. Demokraten und Republikaner haben somit mehr Zeit, um sich auf nötige Etatkürzungen zu einigen. Die Aussetzung setzt zudem voraus, dass der Senat erstmals seit Jahren wieder einen Haushaltsplan verabschieden wird (im Februar), bevor die Schuldengrenze erhöht werden kann.
Ich möchte zudem daran erinnern, dass die Fiskale Klippe auf gleiche Weise hinausgezögert wurde: am 1. Januar wurde die Fiskale Klippe abgewendet, indem man diese bestehenden Gesetze um 3 Monate verlängert hat. Eine Einigung muss also bis zum 1. März gefunden werden.
Im Moment konzentrieren sich alle auf die Quartalberichte der amerikanischen Firmen, die für Optimismus sorgen. Dieser Optimismus könnte sich aber schnell wieder legen, sobald die obengenannten Probleme wieder in den Fokus der Anleger gerät.
Am nächsten Freitag, dem 1. Februar 2013 erwarten wir die ersten US Arbeitslosenzahlen für das Jahr 2013, die zeitgleich mit den nicht-landwirtschaftlichen Gehaltsabrechnungen (Non-Farm Payroll oder kurz NFP genannt) veröffentlicht werden. Die Arbeitslosenanträge sind in den letzten Wochen stark rückgängig gewesen, und haben den 4-wöchigen gleitenden Durchschnitt stark nach unten gedrückt.
Europa
Bei den deutschen Finanzexperten hat sich die Stimmung im Januar erhöht. Das geht aus dem neuen Report der ZEW hervor. Bei den ZEW Konjunkturerwartungen werden etwa 275 institutionelle Investoren und Analysten über die deutschen Wirtschaftserwartungen für die nächsten sechs Monate befragt. Der Index befindet sich auf dem höchsten Stand seit Mai 2010. Die ZEW Konjunkturerwartungen gehören zu den wichtigsten Konjunkturbarometern der deutschen Wirtschaft.
Die Schnellschätzung des europäischen Einkaufsmanagerindex zeigt ebenso auf eine positive Tendenz der Konjunkturerwartungen. Der Index stieg im industriellen und im dienstleistenden Sektor auf ein 10-Monatehoch. Der Index befindet sich aber weiterhin unter der 50er Marke, was ein Wachstum signalisieren würde.
Ein heisses Thema war diese Woche eine Rede von Premierminister Cameron, der erwartungsgemäss seinen Wählern versprochen hat, in der nächsten Legislaturperiode eine Volksabstimmung über den Austritt aus der Eurozone abzuhalten. Ein Austritt wird von vielen Experten negativ für England und der Eurozone gewertet. Auch die USA ist an einem Austritt Englands nicht interessiert, da die USA über England am besten ihre Interessen in Europa vertreten können.
Wirtschaftsdaten Vorschau auf die nächste Woche
Am Montag ist Bankenfeiertag in Australien.
Wichtige Daten sind in der kommenden Woche vor allem aus den USA zu erwarten: Am Mittwoch wird der ADP Arbeitsmarktbericht um 14:15 erwartet, und um 14:30 die ersten geschätzten Daten des BIP für das 4. Quartal. Am Abend veröffentlicht die FOMC den Leitzins mit nachträglicher Pressekonferenz. Am Freitag werden die ersten Arbeitsmarktdaten der USA für das Jahr 2013 veröffentlicht. Um 14:30 wird die Arbeitslosenquote und die nicht-landwirtschaftlichen Gehaltsabrechnungen veröffentlicht. Es werden mit 155`000 neue Arbeitsplätzen gerechnet und einer Arbeitslosenquote von 7.7%-7.8%.
Alle Wirtschaftsnachrichten für die kommende Woche finden Sie bei Forexpros.de und bei Finanznachrichten.de für Quartalsberichte und spezielle Ereignisse.
Technische Analyse
EURUSD
Der EURUSD ist letzte Woche über die zweiwöchige Seitwärtslinie gebrochen und hat neue Jahreshochs erklommen. Zwar habe ich letzte Woche drei Punkte genannt, warum ich eine Korrektur nach der Seitwärtsphase für möglich halte, habe aber auch geschrieben, dass ich generell nur Kaufpositionen im EURUSD empfehle, da sich der EURUSD auf Tagesbasis eindeutig in einem Aufwärtstrend bewegt. Dies ist natürlich immer noch der Fall. Der EURUSD nähert sich nun einem extrem wichtigen Widerstand zwischen 1.3477 und 1.3485, da diese Widerstände nicht nur Widerstände auf Tagesbasis sind, sondern auch auf Wochenbasis. Ich empfehle daher keine Käufe, bevor dieser wichtige Widerstand durchbrochen ist. Ich könnte mir nämlich eine Korrektur vor dem Durchbruch durchaus vorstellen.
USDCAD
Der Loonie hat nach Veröffentlichung des kanadischen Leitzinsens und nachfolgender Pressekonferenz stark nachgegeben, und gleich mehrere wichtige Widerstandslinien durchbrochen. Weitere Aufstiege werden nun möglich.
USDJPY
Über den USDJPY kann ich eigentlich fast nichts Neues zur Vorwoche hinzufügen, daher hier nochmals zur Erinnerung:
Über den USDJPY schreibe ich schon seit Oktober. Meine Kursziele bleiben bei 95.00 und 100.00. Nachdem der Kurs fast ohne Korrektur um Wochen gestiegen ist, beginnt dieser nun auch schönere Wellen von Bewegung und Korrekturen zu hinterlegen, was ein Trendhandel mit nachziehenden Stops erleichtert.
Ich habe diese Woche drei Trendlinien in den Chart gezeichnet. Diese Trendlinien sollten nicht als Unterstützungen betrachtet werden, sondern zeigen einfach den gefächerten Aufwärtstrend des Währungspaares. Dieser schwächt sich auf der Unterstützungsseite langsam ab, nicht aber auf Bezug von neuen Hochs.
Ich möchte hiermit betonen, dass ich kein zertifizierter Analyst bin. Daher sollten meine Analysen nur als Marktstudien verwendet werden, und auf keinem Fall als Aufforderung zum Handel dienen. Ich persönlich besitze zur Zeit Longpositionen im USDJPY.
Kommentar verfassen