Funtamentale Analyse
G7 Gipfeltreffen und G20 Gipfeltreffen
Ein G7 Gipfeltreffen fand am Anfang der vergangenen Woche statt und ein G20 Gipfeltreffen am Ende der Woche. In beiden Konferenzen war der viel diskutierte Währungskrieg das Hauptthema.
Die Sieben führendenden Industrienationen USA, Kanada, Japan, Deutschland, Grossbritannien, Frankreich und Italien haben sich für freie Wechselkurse an den Finanzmärkten ausgesprochen. Eine Warnung oder gar eine Verurteilung der manipulativen Einwirkungen von Zentralbanken auf ihre Landeswährungen wurde vermieden. Die Erklärung zum Schluss der G7-Konferenz über den „Währungskrieg“ war so schwammig, dass ich es nicht geschafft habe, die Erklärung zu Übersetzen. Hier die offizielle Erklärung in Englisch:
We, the G7 Ministers and Governors, reaffirm our longstanding commitment to market determined exchange rates and to consult closely in regard to actions in foreign exchange markets. We reaffirm that our fiscal and monetary policies have been and will remain oriented towards meeting our respective domestic objectives using domestic instruments, and that we will not target exchange rates. We are agreed that excessive volatility and disorderly movements in exchange rates can have adverse implications for economic and financial stability. We will continue to consult closely on exchange markets and cooperate as appropriate.
G20 Gipfeltreffen haben selten operative Massnahmen beschlossen, und dies sollte sich auch dieses Mal nicht ändern: Nach einer zweitägigen Debatte wurde ein „Währungskrieg“ heruntergeredet und weder Japan noch die Schweiz in einer Erklärung erwähnt (die SNB und die BoJ betreiben die aggressivsten Währungsinterventionen weltweit). Morgan Stanley`s Analysten und eine Analyse der UBS gehen nun davon aus, dass Japan weiter ihre Währungspolitik fortsetzen wird, und die 100er Marke im USDJPY bis Mitte 2013 erreicht werden kann.
Europa
Erste Schätzungen zum Bruttoinlandprodukt Deutschlands und Europas sind am Donnerstag negativ ausgefallen. Das BIP des Euroraums fiel um 0.6% gegenüber dem Vorquartal, das BIP der EU um 0.5%. Das BIP Deutschlands schrumpfte um 0.6% gegenüber dem Vorquartal. Als Gründe für die schwachen Ergebnisse wurden schwache Exportzahlen und das Fehlen von Fremdinvestitionen genannt.
In Bezug auf Deutschland kann positiv hinzugefügt werden, dass verschiedene Indikatoren im Januar und im Februar eine Besserung der Wirtschaft andeuten.
Im Generellen kann festgestellt werden, dass die EU-Makrodaten weiterhin schlecht sind (Rezession und katastrophale Arbeitsmarktdaten einiger südeuropäischer Länder), aber sich der Anleihemarkt von gefärdeten EU Ländern erholt hat (dank den Käufen der EZB). Ob diese Kluft zwischen der Realwirtschaft und den Finanzmärkten lange bestehen bleibt ist fraglich.
Wochenausblick
Die Märkte in China öffnen am Montag, nachdem sie eine Woche geschlossen waren. In den USA sind die Börsen am Montag geschlossen (Tag des Präsidenten).
Am Dienstag könnten die ZEW Konjukturerwartungen für Deutschland den Markt beschäftigen.
Am Mittwoch wird das FOMC Protokoll veröffentlicht und am Donnerstag das Protokoll der englischen Notenbank.
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Technische Analyse
EURUSD
Der EURUSD befindet sich immer noch in einer untergeordneten Korrektur eines mittelfristigen Aufwärtstrends im Tageschart. Solange das Preisniveau von 1.3255 nicht nach unten gebrochen wird, bleibt der Aufwärtstrend meines Erachtens intakt. Ich kann daher nur Kaufpositionen empfehlen. Ein sehr gutes Chancen/ Risikoverhältnis ergibt sich jetzt schon. S/L sollte unter 1.3255 liegen, während ein T/P anhand meiner technischen Analyse bei etwa 1.38 liegt.
Yen Paare
In den Yen-Paaren hat sich letzte Woche einiges getan:
USDJPY
Der USDJPY befindet sich auf Tagesbasis immer noch in einem klassischen Aufwärtstrend mit höheren Hochs und höheren Tiefs. Seit über einem Monat korrigiert der USDJPY wöchentlich auf die 76.4er Fibo, deren Korrekturniveau ein Einstieg mit fantastischem Chancen/Risikoverhältnis ergmöglichen (mit S/L unterhalb des letzen Tiefs und T/P etwa 23.6% über dem alten Hoch).
EURJPY
Das Währungspaar EURJPY war gerade in den letzten Wochen sehr populär, vor allem, weil sich der Euro stärker gegenüber dem US Dollar entwickelt hatte, während der JPY gegenüber dem US Dollar nachgab. Ähnlich wie der USDJPY bewegte sich der EURJPY in schönen Wellen nach oben. Letzte Woche jedoch wurde dieser Aufwärtstrend gestoppt. Der Preis kreierte zwar ein neues Hoch, aber danach fiel der Kurs unter das letzte Tief. Somit ist der Auwärtstrend unterbrochen. Der Kurs bewegt sich somit neuerdings trendlos. Daher kann ich den EURJPY nicht mehr empfehlen.
GBPUSD
Der Cable ist aus einem langfristigen Dreieck auf dem Wochenchart ausgebrochen. Der Ausbruch entsteht nach zwei wichtigen politischen Ereignissen: Premierminister Cameron hat vor einigen Wochen verkündet, dass England bis 2017 eventuell aus der EU austreten könnte. Zusätzlich kommt es in den nächsten Wochen zu einem Wechsel in der Spitze der BoE. Der Ausbruch nach unten ist damit gut begründet. Was mir ein wenig Sorgen macht, ist die Tatsache, dass der Ausbruch nicht vom COT Report eindeutig unterstützt wird. Ich empfehle daher nur sehr vorsichtig weitere Shorts im GBPUSD. Ein eventuelles T/P liegt bei 1.5250.
Ich möchte hiermit betonen, dass ich kein zertifizierter Analyst bin. Daher sollten meine Analysen nur als Marktstudien verwendet werden, und auf keinem Fall als Aufforderung zum Handel dienen. Ich persönlich besitze zurzeit Long Positionen im USDJPY und im EURUSD.
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