Fundamentale Analyse
USA
Am Freitag wurde der US Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Die Arbeitslosenquote für Februar 2013 wurde auf 7.7% geschätzt, erwartet wurden 7.9%. Das sind etwa 12 Millionen Arbeitslose. Die Zahl der Langzeit-Arbeitslosen liegt bei 4.8 Million. Diese Zahl bleibt unverändert und macht 40.2% der Arbeitslosen aus.
Im Februar wurden 236`000 neue Stellen in nicht-landwirtschaftlichen Betrieben geschaffen (erwartet wurden 162`000). Das Verhältnis von Beschäftigten zur Bevölkerung bleibt nahezu unverändert bei 58.6%. In den Diagrammen ist ersichtlich, wie sich die Arbeitslosenquote und die Beschäftigungsrate (NFP) kontinuierlich verbessern, aber sich das Verhältnis von Beschäftigten zur Bevölkerung seit der letzten Rezession nicht erholen kann.
Im Generellen kann gesagt werden, dass der Arbeitsmarktbericht besser als erwartet ausgefallen ist, aber dass sich fundamentale Probleme wie die Langzeit-Arbeitslosenquote und das Verhältnis von Beschäftigten zur Bevölkerung nur minimal verbessern. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass die Fed weiterhin den Markt monatlich stimulieren wird.
Europa
Die europäische Zentralbank beliess den Leitzins bei 0.75%. Nach der letzten geldpolitischen Sitzung der EZB in der vergangen Woche versuchte der Präsident der EZB Mario Draghi weiter Optimismus zu streuen, obwohl die Konjunkturprognosen für die EU nach unten korrigiert wurden. Die EZB erwartet neu ein negatives Wachstum von -0.5% für das laufende Jahr (im Dezember wurden noch -0.3% erwartet) und für das nächste Jahr wird ein Wachstum von 1.0% prognostiziert. Herr Draghi betonte jedoch, dass die Lage in der Eurozone weiterhin fragil sei, aber dass sich die Zeichen für eine Verbesserung mehren. Schon im laufenden Halbjahr erwartet er eine Stabilisierung der Situation und im zweiten Halbjahr würde eine Erholung der Konjunktur beginnen. Der Euro stieg während der Rede gegenüber dem US Dollar, musste aber seinen Anstieg nach der Veröffentlichung der US Arbeitsmarktdaten wieder abgeben.
Wochenausblick
Nächste Woche könnten unter anderem folgende fundamentale Ereignisse die Märkte bewegen:
- Asien wird in der Nacht auf Montag noch die US Arbeitsmarktdaten verarbeiten.
- Die Sitzungswoche des EU Parlaments bis zum 14. März in Strassburg
- Nach dem US Arbeitsmarktreport werden US Einzelhandelsumsätze und Zahlen zur Inflation die Märkte bewegen in der kommenden Woche beschäftigen.
- Am Donnerstag wird der Leitzins der SNB veröffentlicht.
- Viele Indexe haben die letzte Woche neue Hochs erklommen. Damit werden die Sentiments Gier und Angst wieder stärker diskutiert. Neue Rezessionsängste aus Europa und die Folgen des Sequesters könnten Gründe für neue Ängste sein, während Hoffnungen/Forderungen auf noch mehr Stimulationen aus Japan, England und Europa Gründe für weiter steigende Kurse sein könnten.
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Technische Analyse
EURUSD
Der EURUSD schloss die fünfte Woche in Folge tiefer. An der Marke von 1.30 tut sich der Kurs jedoch schwer. Zwar generiert das Paar alle paar Tage ein neues Tief aber ohne richtiges Momentum. Nach der Generierung jedes neuen Tiefs, korrigiert der Preis wieder nach oben. Markttechnisch gesehen befinden wir uns im Tageschart in einem schönen Abwärtstrend. Ich spekuliere daher auf weiter fallende Kurse, könnte mir aber auch eine Korrektur in die Richtung 1.3250 vorstellen, bevor der Durchbruch nach unten dynamisch gelingt.
Der COT Report zeigt, dass sich Kommerzielle wieder vermehrt gegen einen fallenden Euro schützen.
GBPUSD
Der Cable sieht weiterhin sehr schwach aus. Der GBPUSD fiel seit Anfang Jahr von 1.6312 auf 1.4910 letzte Woche. Der Trend ist auch markttechnisch im Tageschart klar fallend. Der COT Report des britischen Pfunds ist sehr interessant. Die Positionen von Kommerziellen, Nicht-Kommerziellen und Nicht-Meldepflichtigen sind auf einem Extremniveau. Zudem sind die „Open Interest“ (im grafischen Report nicht ersichtlich) auf einem Höchststand. Ich spekuliere daher weiter auf fallende Kurse, obwohl eine Korrektur in diesem Währungspaar extrem nötig wäre. Ein Kursziel sehe ich bei 1.4257!
USDJPY
Der USDJPY stieg letzte Woche sehr dynamisch auf neue Hochs und hat dabei die psychologische Marke von 95.00 wie Butter durchbrochen, und hat damit auch mein Kursziel vom Oktober 2012 erreicht. Ich erwarte weitere Aufstiege bis 100 Yen pro US Dollar. Ein Pullback in die Region von 94.50- 95.00 ist möglich, was eventuell auch ein guter Einstiegspunkt wäre um nochmals Long zu gehen.
Ich möchte hiermit betonen, dass ich kein zertifizierter Analyst bin. Daher sollten meine Analysen nur für Studienzwecke verwendet werden. Die Analysen sind weder eine Aufforderung noch eine Empfehlung zum Handel. Ich persönlich besitze zurzeit Short Positionen im EURUSD, und im GBPUSD und Longs im USDJPY.
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