Wochenrückblick
Leitzins-Tendenzen von Notenbanken
Die Divergenz in der Politik der verschiedenen Notenbanken setzt sich fort. Am Donnerstag senkte die schwedische Notenbank den Leitzins um 0.1% und liegt mit -0.1% nun im negativen Bereich. Zusätzlich wurde ein QE Programm vorgestellt. Schweden folgt damit Dänemark, die den Leitzins bereits am 5. Februar auf ein Rekordtief von -0.75% gesenkt hat, der Schweizerischen Notenbank, die im Januar den Leitzins auf -0.75% gesenkt hat, der kanadischen Notenbank, die den Leitzins im Vormonat ebenfalls um 0.25% auf 0.75% gesenkt hat und der australischen Notenbank, die den Leitzins Anfang Februar auf 2.5% gesenkt hat. Von der norwegischen Notenbank erwartet man bei der nächsten Veröffentlichung im März ebenfalls eine weitere Senkung des Leitzinses.
In Japan hat man angekündigt, dass eine noch höhere Lockerung vorerst nicht vorgesehen ist. Trotzdem druckt die japanische Notenbank weiter Geld in einem Wahnsinns-Tempo von 1.4% des Bruttoinlandprodukts pro Monat.
Dem gegenüber steht die englische Notenbank, dessen Notenbankenchef Mark Carney am Donnerstag bei der Erklärung des Inflationsreports das erste Mal eine Leitzinserhöhung per Ende Jahr oder 2016 angedeutet hat, und natürlich die amerikanischen Notenbank, von der eine Leitzinserhöhung im Juni erwartet wird.
Momentan ist es relativ unklar, wie sich der plötzliche Aktivismus der Notenbanken auf die Realwirtschaft und auf die Devisenmärkte auswirken wird. Es ist jedoch beachtlich, dass auch im siebten Jahr der Finanzkrise die Notenbanken weiterhin Leitzinsen senken, und geldlockernde Massnahmen ergreifen, vor allem in Anbetracht der weltweit stark steigenden Aktienmärkte der letzten Jahre. Ich nehme an, der Aktivismus der Notenbanken ist ein Produkt der stark fallenden Energiepreise im letzten Halbjahr, die auf die Inflationsraten drücken – aber niemand weiss, ob die niedrigen Energiepreise ein kurzfristiges Phänomen sind, oder einen Langzeittrend darstellen. Sicher ist jedoch, dass sich der plötzliche Aktivismus der Notenbanken eher verunsichernd auf die Devisenmärkte auswirkt.
Technische Marktstudien
Die vorgestellten Marktstudien sind für Swingtrader konzipiert. Swingtrader halten Positionen oftmals mehrere Tage oder sogar Wochen. Der S/L ist meistens zwischen 50 Pips und 150 Pips entfernt, während die Kursziele ab 150 Pips anvisiert werden (es können viel mehr sein). Die vorgestellten Marktstudien sind keine Empfehlungen, sondern eben nur Studien!
EURUSD
In meinen Marktstudien war ich von Mai 2014 bis Mitte Januar 2015 short positioniert, und habe dies auch Woche für Woche in meinem Wochenausblick geschrieben. Nach der letzten Notenbanksitzung der EZB (Mitte Januar) habe ich meine Positionen bei zirka 1.1300 geschlossen. Vielleicht war das zu früh, denn der Abwärtstrend im Tageschart ist immer noch gegeben. Trotzdem glaube ich, dass das Abwärtspotential nicht mehr gross ist. Daher gibt es von mir momentan keine technische Analyse für den EURUSD.
USDJPY
Der USDJPY befindet sich langfristig im Aufwärtstrend. Seit November befindet sich das Währungspaar jedoch in einer Korrektur, die im Chart eine Dreiecksformation abzeichnet. Diese Dreiecksformation wurde am 6. Februar nach oben gebrochen. In der Vorwoche ist es zu einem Pullback gekommen. Meines Erachtens stehen die Chancen gut, dass der Kurs jetzt wieder nach oben steigt, und eventuell sogar ein neues Hoch anvisiert. Ich visiere ein mittelfristiges Kursziel von 125.00 an. Der S/L liegt bei 116.45, unterhalb des letzten Tiefs im Tageschart.
GBPUSD
Der Cable (GBPUSD) befindet sich, wenn man das grosse Bild betrachtet, in einem signifikanten Abwärtstrend. Wenn man jedoch den Kurs seit Mitte Januar bis jetzt betrachtet, dann kann man auch den Anfang eines Aufwärtstrends erkennen. Im 4-Stundenchart ist dieser Aufwärtstrend bereits gut erkennbar. Da sich auch der fundamentale Ausblick aufgehellt hat, und in der Vorwoche das erste Mal auch wieder steigende Leitzinsen in Betracht gezogen wurde, glaube ich, dass die Chancen gut stehen, dass sich dieser Aufwärtstrend fortsetzt. Übrigens zeigt auch der COT-Report einige Zeichen, dass sich der Markt drehen könnte, obwohl ich in den letzten Jahren bemerkt habe, dass sich gerade beim Cable auch die Profis oftmals verspekuliert haben…
Der S/L liebt bei mir bei 1.5185 und einen weiteren Einstieg erwäge ich bei einem möglichen Pullback in der Region von 1.5351. Der S/L ist weit entfernt, was beim Cable normal ist, da das Währungspaar relativ volatil ist. Die Positionsgrösse wird daher klein gehalten, und dem Risikomanagement angepasst.
Ich wünsche eine erfolgreiche Handelswoche!
[…] USDJPY befindet sich langfristig immer noch im Aufwärtstrend. Zur Vorwoche hat sich nichts verändert. Die Analyse ist immer noch […]