Fundamentale Analyse
Europa
Griechenland
Am Anfang das wichtigste Vorweg- Die Griechenlandwahlen: wie es scheint, hat die konservative Partei „Neue Demokratie“ die Wahlen gewonnen. Anhand des Innenministeriums kommen die Euro-Befürworter auf über 30%, während die extrem linke Partei „Syriza“ (die die Euro-Bedingungen für Staatshilfen ablehnen) auf etwas über 26% kommen.
Spanien und Italien
Die Finanzspritze für spanische Banken mit über 100 Milliarden Euro konnten die steigenden Zinsen von spanischen Staatsanleihen nicht stoppen. Die Zinsen von 10-jährigen Staatsanleihen Spaniens stiegen am Donnerstag auf 6.998%, während die Zinsen von 10-jährigen Staatsanleihen Italiens auf 6.34% stiegen.
Am Mittwoch Abend senkte die Ratingsagentur Moody’s das Ranking von Spaniens Kreditwürdigkeit um drei Stufen auf Baa3, was nur eine Stufe über dem „Ramsch-Niveau“ liegt.
Die Geschichte Spaniens ist dramatisch: Noch im Jahre 2007 lagen die Schulden Spaniens bei 36% des BIP und das Land genoss ein Rating von „AAA“- die höchste Ratingsnote überhaupt.
Deutschland
Die Zinsen deutschen Anleihen stiegen letzte Woche ebenso, befinden sich aber immer noch auf sehr tiefem Niveau bei etwa 1.52%. Interessant ist jedoch, und das sollte aufmerksam beobachtet werden, dass die CDS’s (Credit Default Swaps- Versicherungen auf Anleihen) von deutschen Anleihen seit März wieder erheblich steigen. Damit sehen die Anleger in deutsche Anleihen die Gefahren für Deutschland im momentanen Umfeld wieder mit grösseren Sorgen entgegen- m.E. mit gutem Grund.
USA
Die wachsenden Sorgen über Europa und die stockenden Arbeitslosenzahlen könnten die USA dazu bewegen, neues Geld in den Markt fliessen zu lassen (Quantity Easying- QE3). Die Vergangenheit zeigt, das ein QE kurzfristig für Euphorie sorgt und Aktienmärkte steigen lässt, aber eben nur kurzfristig. Viele Analysten erwarten bei der nächsten Rede Bernankes am nächsten Mittwoch (FOMC Sitzung) die Veröffentlichung des QE3.
Fazit
Schlechte Neuigkeiten sind gute Neuigkeiten: Hätte die linksextreme Partei Griechenlands gewonnen, wäre Deutschland und die USA sofort gezwungen gewesen, die Märkte zu unterstützen und hätte für steigende Aktienpreise gesorgt. Jetzt aber, mit dem Gewinn der konservativen Partei bleibt alles beim Alten. Es ist nun nicht sicher, wann sich Deutschland und die USA für weitere Hilfspakete und marktstimulierende Massnahmen durchringen werden. Eventuell wird das G20 Treffen am Anfang der Woche einige Antworten geben.
Vorschau auf die nächste Woche
Die kommende Woche steht im Zeichen von Notenbankensitzungen (Australien, England und die USA), den deutschen und europäischen Konjukturerwartungen (Montag), einigen Einkaufsmanager Indexen (China, Frankreich, Deutschland und Eurozone) und natürlich der G20 Gipfelkonferenz in Mexiko am Montag und Dienstag.
Alle wichtigen Wirtschaftsnachrichten für die kommende Woche finden Sie wie immer bei Forexfactory und bei Finanznachrichten.de für Quartalsberichte und spezielle Ereignisse.
Technische Analyse
EURUSD
Seit dem letzten August befindet sich der EURUSD in einem Abwärtskanal, den er bis heute aufrecht erhält (grüner Kanal). Am 1. Juni erreichte der EURUSD ein Tief von 1.2288. Dieser Kurs befindet sich nahe einer Widerstandslinie aus dem Wochenchart (orange Linie ganz unten angedeutet). Seitdem erholt sich der Kurs wieder. Ich erwarte eine weitere Erholung/Seitwärtstrend an die obere Widerstandslinie des Kanals. Danach stelle ich mir vor, dass es weiter nach unten gehen wird zu neuen Tiefs. Momentan empfehle ich, diesen Markt nur zu beobachten.
GBPUSD
Der Cable befindet sich auf Wochenbasis in einer Dreiecksformation. Das untere Dreieck hat der Kurs Anfang Juni erreicht. Seitdem befindet sich der Kurs wieder im Aufwärtstrend. Da der Kurs noch am Freitagabend stark zulegte, würde ich ein grösseres Pullback (vielleicht etwa 1.5630) abwarten um „Long“ in den Markt einzusteigen. In den nächsten Wochen erwarte ich ein T/P bei 1.6200.
S&P500
Meines Erachtens befindet sich der S&P500 in einer A-B-C Korrektur. Im Moment könnte ich mir weitere Aufstiege kurzfristig vorstellen (B Phase der A-B-C Korrektur), jedoch sehe ich mittelfristig den Index extrem „Short“. Ein guter Einstiegspunkt wäre meiner Ansicht nach die 61.8 Fibo bei 1365.
Ich möchte hiermit betonen, dass ich kein zertifizierter Analyst bin. Daher sollten meine Analysen nur als Marktstudien verwendet werden, und auf keinem Fall als Aufforderung zum Handel dienen.
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