Fundamentale Analyse
USA
Der amerikanische Offenmarktausschuss (FOMC) hat die Drosselung der Anleihekäufe, welche im Dezember das erste Mal beschlossen wurden, auch im März wie erwartet fortgesetzt. Die Drosselung im März beträgt wie in den Vormonaten 10 Milliarden US Dollar. Damit stützt die Fed die Märkte nun mit 55 Milliarden US Dollar pro Monat. Wenn sich die Wirtschaft weiterhin weiter verbessert, wird die Fed weiter die Anleihekäufe drosseln. Die Drosselung wäre dann bis im Herbst beendet.
Die Formulierung, dass der Leitzinssatz auch nach der Beendigung der Drosselung auf unabsehbare Zeit niedrig bleiben wird, wurde in der Erklärung der Fed ebenfalls beibehalten.
Zukunfsausrichtung (Forward Guidance)
Eine wichtige, und von vielen Marktteilnehmern erwartete Änderung wurde in der Zukunfsausrichtung der Fed vorgenommen. Das quantitative Ziel der Arbeitslosenquote von 6.5% wurde verworfen (Evans Rule). Anstelle tritt eine Formulierung mit qualitativen Zielen, bei der „eine Vielzahl von Informationen“ berücksichtigt werden. Diese vage Formulierung gibt der Fed einen größeren Handelsspielraum, verunsichert jedoch Marktteilnehmer. Das Ziel der Fed ist bis Ende 2016 eine Maximierung der Beschäftigung und eine Inflation von 2% zu erreichen. Die neue Formulierung der Zukunfsausrichtung der Fed wurde hauptsächlich aus zwei Gründen vorgenommen:
- Die Situation auf dem Arbeitsmarkt verbesserte sich schneller als erwartet, während die Inflation langsamer als erwartet anstieg.
- Die Arbeitslosigkeit als einziger Indikator genügt nicht, um die Maximierung der Beschäftigung zu definieren. Weitere Informationen, wie die nicht-volontäre Teilzeitbeschäftigung, die Langzeitarbeitslosigkeit, die Erwerbsbeteiligung, die Kündigungsrate und vor allem auch die durchschnittliche Lohnsteigerung sind wichtig.
Aussage von Janet Yellen in der Pressekonferenz
Janet Yellen hat in der ersten Erklärung des Offenmarktausschusses unter ihrer Leitung wichtige und wegweisende Änderungen vorgestellt. In der Pressekonferenz nach der offiziellen Erklärung hat jedoch eine Aussage besondere Aufmerksamkeit erregt. Eine Journalistin lies folgenden Satz aus der Erklärung vor: „Die Leitzinsen bleiben auf unabsehbare Zeit, auch nach dem Ende der Anleihekäufe, niedrig*. Die Journalistin fragte Yellen, wie der Ausdruck „auf unabsehbare Zeit“ zu verstehen ist. Yellen antwortete: „Schwer zu sagen, vielleicht 6 Monate“. Mit dieser Aussage überraschte Yellen die Märkte, denn wenn das Anleihekaufprogramm im Herbst beendet werden würde, wäre eine Zinssteigerung bereits im Frühjahr 2015 möglich. Die meisten Marktteilnehmer rechneten jedoch frühestens Ende 2015 mit einer Leitzinserhöhung. Es ist unklar, ob die Aussage Yellen’s beabsichtigt oder ein Fehler eines „Anfängers“ war.
Wochenausblick
Dies ist die letzte Woche des laufenden Quartals.
In den USA werden am Dienstag um 15:00 das Verbrauchervertrauen und die Wohnungsverkäufe veröffentlicht. Am Mittwoch um 13:00 stehen die Aufträge der Kern-Verbrauchsgüter an. Die Arbeitslosenhilfeanträge und die ausstehenden Eigenheimverkäufe runden die (hoffentlich) eher ruhige Woche ab.
Aus Europa werden am Montagmorgen eine Reihe von Einkaufsmanagerindexen aus der Eurozone veröffentlicht. Der deutsche ifo Geschäftsklimaindex wird am Dienstag um 10:00 bereitgestellt. Am Sonntag wechselt auch die Eurozone auf Sommerzeit.
Die Einzelhandelsumsätze und die Toko Kern-Inflation am Freitagmorgen in Japan sind die wichtigsten festgelegten Ereignisse der Woche.
In England wird sich das Augenmerk auf die Inflationszahlen (Konsumentenpreisindex, CPI) am Mittwochmorgen um 10:00 richten. Zudem werden die Einzelhandelsumsätze am Donnerstag wichtig sein. Auch in England wechselt man am Sonntag auf Sommerzeit.
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Technische Analyse
Im Folgenden zwei Marktanalysen für den Swingtrader:
USDCAD
Der USDCAD hat eine Dreiecksformation nach oben gebrochen, und führt somit den vorangehenden Trend fort. Der COT Report zeigt zudem, dass Institutionelle Anleger wieder vermehrt Positionen aufbauen, was darauf hinweist, dass auch Institutionelle noch nicht an das Ende des Aufwärtstrends voraussehen.
EURGBP
Der Euro überraschte viele Marktbeobachter mit relativer Stärke. Diese Stärke ist nun auch im EURGBP zu sehen. Nachdem sich der Preis in einem intakten Abwärtstrend verlaufen war, unterbrach der Preis jenen Trend am 10: März. Seitdem generierte der Preis ein Pullback, welches nun eventuell für einen spekulativen Einstieg gebraucht werden könnte.
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