Fundamentale Nachrichten
Jackson Hole
Wichtige geldpolitische Entscheidungen oder Erkenntnissen wie in den Jahren 2010 (QE2) und 2012 (QE3) wurden dieses Jahr in Jackson Hole nicht geliefert. Trotzdem waren die Konferenz, und vor allem die Reden von Janet Yellen und Mario Draghi, interessant. Das Thema der Konferenz war „Neubeurteilung der Arbeitsmarktdynamik“.
Während die Arbeitslosenquote in den USA auf 6.2% und in England auf 6.4% gesunken ist, verbleibt die Arbeitslosenquote in der Eurozone immer noch unverschämt hoch, bei momentan 11.5%. Das führt dazu, dass die BoE und die Fed den Austritt aus der lockeren Geldpolitik diskutieren, während die EZB, als auch die SNB (Schweizerische Nationalbank) und die BoJ (Bank of Japan) weiter eine sehr lockere Gelpolitik verführt.
Die Rede von Janet Yellen in Jackson Hole
Janet Yellen hat in Ihrer Rede über den Arbeitsmarkt ihre bereit früher angebrachten Argumente ausgeweitet, indem sie meinte, dass die Arbeitslosenquote zwar ein wichtiger Indikator für die Situation im Arbeitsmarkt ist, aber nicht das ganze Bild zeigt. Weitere Indikatoren, um einen gesunden Arbeitsmarkt zu definieren wären zum Beispiel die Beteiligungsrate, die Kündigungsrate und der Durchschnittslohn. Die Fed kreierte einen „Arbeitsmarktbedingungen-Index“, die Fed bereits im Mai dieses Jahres veröffentlichte, um die Situation des Arbeitsmarktes gesamtheitlicher zu umfassen. Eine Leitzinserhöhung (das eigentliche Interesse der Anleger) wäre in den Augen der Fed erst dann angebracht, wenn der Arbeitsmarkt ganzheitlich gesundet, oder wenn die Inflation plötzlich ansteigen würde. Beides ist in m-E. den nächsten Monaten nicht zu erwarten.
Die Rede von Mario Draghi in Jackson Hole
Mario Draghi zeigte sich zuversichtlich, dass das am 3. Juni vorgestellte Lockerungspacket auf den Märkten Wirkung zeigt. In seiner Rede kritisierte Mario Draghi die Politiker der Eurozone und forderte sie auf, mehr für die Wirtschaft zu tun. Im Speziellen forderte er, dass die Gesetzgeber eine erweiterte Lockerungspolitik der EZB genehmigen würde, und die einzelnen Wirtschaften der Eurozone flexibler gestalten sollten. Mehrmals betonte er dabei auch die Grenzen des Möglichen der Zentralbank.
Wochenausblick
Im Folgenden liste ich die wichtigsten geplanten Wirtschaftsnachrichten. Es ist hier jedoch anzumerken, dass geopolitische Veränderungen, vor allem in der Ukraine (aber auch Gaza und Irak könnten wichtig sein), die Märkte stärker beeinflussen, als die geplanten Wirtschaftsdaten.
USA Wirtschaftsnachrichten – Wohnverkäufe und vor allem das BIP
Am Montag um 16:00 werden die neuen Wohnverkäufe in den USA veröffentlicht. Am Dienstag könnten dem Markt vor allem die Aufträge der Kern-Gebrauchsgüter (um 14:30) als auch das CS Verbrauchervertrauen um 16:00 Volatilität verleihen. Am Donnerstag um 14:30 wird die m.E. wichtigste Nachricht der Woche veröffentlicht- die zweite Schätzung des BIP. Nach ersten Schätzungen stieg das BIP im zweiten Quartal um satte 4.0%. Eine Abweichung der ersten Schätzung könnte stärkere Folgen auf die Märkte haben. Um 16:00 werden zudem die ausstehenden Wohnverkäufe veröffentlicht.
EU Wirtschaftsnachrichten – ifo Geschäftsklimaindex und Inflationsdaten
Die erste wichtige Veröffentlichung am Montagmorgen passiert um 10:00 mit der Veröffentlichung des deutschen deutschen ifo Geschäftsklimaindexes. Wichtige Wirtschafsdaten werden auch am Donnerstag erwartet- so zum Beispiel der Verbraucherpreisindex Deutschlands (ohne Zeitangabe) und der Verbraucherpreisindex und das BIP Spaniens um 9:00. Am Freitag um 11:00 wird das der Verbraucherpreisindex (Inflation) Europas veröffentlicht, welches eine sehr grosse Wirkung auf den Euro haben wird.
England Wirtschafsnachrichten – Montag Bankenfeiertag
Am Montag sind die Märkte in Grossbritannien geschlossen. Londen ist der wichtigste Umschlagplatz für Devisen, und daher ist mit niedrigem Volumen, vor allem am Vormittag zu rechnen. Am Dienstag um 10:30 werden die Hypothekengenehmigungen Englands veröfffentlicht.
Kanada Wirtschaftsnachrichten – BIP
Am Freitag um 14:30 wird das BIP Kanadas für das zweite Quartal veröffentlicht.
Neuseeland – Handelsbilanz und Konjunkturoptimismus
In der Nacht auf Dienstag um 0:45 wird die Handelsbilanz Neuseelands veröffentlicht und am Freitag um 3:00 der Konjunkturoptimismus.
Für detaillierte Informationen über alle Wirtschaftsnachrichten empfehle ich Forexfactory.com und Finanznachrichten.de für Quartalsberichte einzelner Firmen und spezielle Ereignisse.
Technische Analyse
US Dollar Index
Was in der Vorwoche hat der US Dollar gegenüber allen anderen Hauptwährungen an Wert zugenommen. Im Tageschart ist der US-Dollar-Index sehr dynamisch noch oben ausgebrochen. Der COT Report (zweite Grafik) zeigt sehr gut, dass Kommerzielle und grosse Spekulanten bereits nach der europäischen Notenbanksitzung am 3. Juni begonnen haben auf den US Dollar zu spekulieren. Zudem war in den letzten drei Wochen eine starke Zunahmen bei den Open Interest zu vermerken. Im momentan Umfeld, in dem sich der US Dollar Index in einem Aufwärtstrend befindet, sollten meines Erachtens nicht gegen den US Dollar gehandelt werden.
EURUSD
Über den EURUSD gibt es eigentlich nicht allzu viel zu sagen: Der Euro befindet sich, gemäss der Dow Theorie, im Abwärtstrend. Daher sind weiterhin Shorttrades zu bevorzugen. Bei jeder Erholung erbietet sich m.E. eine neue Möglichkeit um Short einzusteigen. Im COT Report ist zudem immer noch zu erkennen, dass sich Kommerzielle extrem gegen eine Abschwächung absichern.
S&P500 ,SPX
Der S&P500 ist im Tageschart immer noch im Aufwärtstrend. Exakt bei einer Korrektur von 5.1% erholte sich der Kurs wieder und erreichte in der Vorwoche eine neues Allzeithoch. M.E. stehen die Zeichen nun gut, dass der Kurs des S&P500 die psychologische Marke von 2000 Punkten in der kommenden Woche überrschreitet. Danach könnte ein zusätzlicher Schub entstehen, der den Kurs um nochmals 100 oder mehr Basispunkte nach oben ziehen könnte.
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