Fundamentale Nachrichten
Die Fed hat entschied, wie erwartet, die monatlichen Anleihekäufe um weitere 10 Milliarden Dollar ab Februar zu drosseln. Damit senkt die Fed den monatlichen Erwerb von langfristig laufenden US Staatsanleihen um 5 Milliarden Dollar und ebenso den Ankauf von verbrieften Hypothekarkrediten. Ben Bernanke meinte schon im Dezember, dass die Fed eine solche Verringerung an jeder kommenden Sitzung beabsichtige, soweit sich die Konjunkturlage nicht drastisch verändern würde. Im Pressebericht wurde festgehalten, dass sich das Wachstum in den letzten Quartalen beschleunigte, und dass die Konsumausgaben von Privatpersonen und Investitionen von Unternehmen zugenommen hat. Im Gegenzug erkennt der Offenmarktausschuss, dass die Arbeitsmarktlage ein gemischtes Bild abzeichnet. Der nächste Arbeitsmarktreport wird am nächsten Freitag veröffentlicht.
Interessanterweise sind die Folgen des Taperings (Drosselung der Anleihekäufe) vor allem in den Schwellenländern bemerkbar, und nicht in der USA selber. Dort führt das Tapering der amerikanischen Notenbank zu Turbulenzen an den Devisenmärkten, unter anderem in der Türkei, in Indien, in Süd Afrika und in Russland. Stanley Fisher, der mögliche zukünftige Vize-Präsident der Fed, hat auf die Konsequenzen des Taperings für Schwellenländer bereits im August an der Jackson Hole-Konferenz hingewiesen.
In der Türkei griff die türkische Notenbank zu aussergewöhnlichen Massnahmen und hob den Leitzins in der vergangen Woche von 4% auf 10% an.
Es sind genau diese Turbulenzen bei den Devisenmärkten der Schwellenländer, welche die Märkte verunsichern und die Stimmung an den Märkten momentan senkt.
Europa
Die Deflation bleibt weiterhin eine Gefahr für Europa. Der internationale Währungsfond beziffert die Wahrscheinlichkeit einer Deflation in Europa mit 20%-30%. Aktuelle Zahlen belegen, dass die Inflation in Europa weiter sinkt. Dies könnte Mario Draghi dazu führen, an der nächsten Sitzung (am kommenden Donnerstag) in die Märkte zu intervenieren.
Wochenausblick
Eine ereignisreiche Woche steht uns bevor, die einige Volatilität in die Märkte bringen könnte. Drei Notenbanken veröffentlichen den Leitzins und der US Arbeitsmarktreport wird am Freitag erwartet.
In den USA dreht sich diese Woche alles um den Arbeitsmarktreport, welcher zum ersten Mal Zahlen für das neue Jahr 2014 liefern wird. In Bezug auf den Arbeitsmarktreport, welcher die Arbeitslosenquote und den Beschäftigungsreport (Non-Farm Payroll) beinhaltet, werden einige Frühindikatoren erwartet. Am Montag um 16:00 wird der ISM Einfkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe veröffentlicht, am Mittwoch um 14:30 wird der Beschäftigungsreport der Firma ADP veröffentlicht und um 16:00 der Einkaufsmanagerindex für den dienstleistenden Sektor und am Donnerstag um 14:30 erwarten uns die wöchentlichen Arbeitslosenhilfe-Anträge sowie die Handelsbilanz. All die beschriebenen Veröffentlichungen sind nur Frühindikatoren des eigentlichen Arbeitsmarktreports am Freitag um 14:30
Aus Australien wird vor allem der Leitzinsentscheid und die anschließende Pressekonferenz am Dienstagmorgen um 4:30 interessieren, wobei auch die Einzelhandelsumsätze und die Handelsbilanz am Donnerstagmorgen um 1:30 den Aussie nochmals zum laufen bringen könnte.
Neben verschiedenen Einkaufsmanagerindexen aus der Eurozone während der ganzen Woche wird die Leitzinsentscheidung und die anschließende Pressekonferenz der europäischen Zentralbank EZB am Donnerstag um 13:45 bzw. um 14:30 im Fokus der Anleger stehen. Die EZB könnte in Zugzwang geraten, nachdem die Inflationsdaten weiterhin auf eine sinkende Inflation hinweisen.
Auch in England werden der Einkaufsmanagerindex für das dienstleistende Gewerbe (am Mittwoch um 10:30) und der Index für das produzierende Gewerbe (Am Donnerstag um 10:30) erwartet. Aber das wirkliche Interesse liegt in der Leitzinsentscheidung und einer möglichen Pressekonfere z im Anschluss der Bank of England am Donnerstag.
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Technische Analyse
EURUSD
Nachdem sich der EURUSD auf Tagesbasis seit dem März 2013 mehr oder weniger in einem steigenden Trend befunden hat, zeichnen sich nun einige Punkte ab, der diesen steigenden Trend in Frage stellt
- Der EURUSD bildet bei 1.3820 einen starken Widerstand, an dem der Preis am 25. Oktober, am 11. Dezember, am 18. Dezember und am 29. Dezember abgeprallt ist- nur am 27. Dezember vermochte der Kurs auf Intraday Basis diesen Widerstand überwinden. Da dies jedoch in der Schrottzeit (27. Dezember – 6. Januar) geschehen ist, also bei niedrigen Volumen, ist dieser „Ausrutscher“ mit Vorsicht zu geniessen.
- Der Kurs verlässt einen langfristigen Aufwärtskanal nach unten.
- Der Kurs generiert zwei aufeinanderfolgende tiefere Hochs und tiefere Tiefs auf Tagesbasis.
Damit könnte man auf Tagesbasis nun eigentlich short gehen. Es gibt jedoch auch Punkte zu bedenken:
- Der steigende Trend seit März zeichnet sich durch starke Korrekturen aus. Zudem ist der Kanal schon im Juli gebrochen worden, nur um nachher weiter zu steigen.
- Die Trendwende ist im COT-Report nicht klar ersichtlich, das heisst, dass Kommerzielle und Spekulanten nicht eindeutig Position ergreifen.
Wegen den genannten Bedenken bleibe ich persönlich im Moment noch auf der Seitenlinie, aber dies könnte sich mit der Pressekonferenz am Donnerstag (Siehe Sektion „Wochenausblick“) ändern. Es bleibt auf jeden Fall interessant.
USDCAD
Der steigende Trend ist immer noch intakt. Nach dem Ausbruch aus der Dreieckskorrektur ist der Preis praktisch ohne Erholung nach oben geschossen. In den letzten zwei Wochen entwickeln sich endlich Erholungen, die sich für Neueinstiege eignen. Der Anstieg wurde zudem stark vom COT-Report unterstützt, was eine gesunde Basis für die Trendentwicklung darstellt. Ich spekuliere daher weiter auf steigende Preise.
Bund
Der Bund ist kein Währungspaar, aber bildet ein wunderschöner Trend (das Produkt kann über FXCM getradet werden). Es wäre eine Schande, sowas nicht handeln zu wollen. Seit Anfang Jahr und dem Beginn des Taperings der amerikanischen Notenbank steigt der Kurs in wunderschönen Wellen. Korrekturen können für neue Long-Einstiege genutzt werden. S/L sollten dann jeweils unterhalb das vorige Tief gesetzt werden.
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