Im Folgenden einige Marktstudien. Vorweg möchte ich klarstellen, dass die folgenden Studien meine Ideen reflektieren, und keine Empfehlung darstellen.
Gewichteter US Dollar Index
Die Politik des sogenannten Taperings (Drosselung der Anleihekäufe) im Vorjahr und der Ausblick auf eine Zinsanhebung der amerikanischen Notenbank in diesem Jahr haben dem US Dollar in den letzten eineinhalb Jahren viel Rückenwind gegeben. Weiteres Aufwärtspotential des US-Dollars ist jedoch, vor allem in Anbetracht der niedrigen Inflationsrate in den USA, meines Erachtens sehr beschränkt. Es gibt sogar nennenswerte Argumente für eine weitere Lockerung der Notenbankpolitik, welche eventuell zu einer Schwächung der US Währung führen könnte.
Wenn wir das Chartbild des gewichteten US-Dollar-Indexes betrachten, dann lässt sich erkennen, dass der Preis bereits seit Februar auf hohem Niveau konsolidiert, und dementsprechend keinen Trend aufweist. Die trendlose Phase ist übrigens auch der Grund dafür, dass es dieses Jahr bis zu diesem Zeitpunkt für Trendfolger im Devisenhandel relativ schwer war, Gewinne zu generieren.
USDJPY und die japanische Wirtschaft
Im Dezember 2012 gewann der heutige japanische Ministerpräsident Shinzo Abe die Wahlen, hautsächlich wegen seinem Versprechen, die japanische Wirtschaft, die fast zwei Jahrzehnte in der Rezession war, wieder auf Wachstum zu trimmen. Sein Reformplan, der unter dem Begriff „Abenomics“ bekannt ist, war auf drei Pfeilern aufgebaut: Eine aggressive Geldpoltik der Notenbank (dafür nominierte Shinzo Abe seinen Gefolgsmann Haruhiko Kurda als Gouverneur der japanischen Notenbank), die zur langersehnten Inflation in Japan führen sollte, ein staatlich, massiv finanziertes Konjunkturprogramm und Strukturreformen.
Das Resultat der „Abenomics“ nach drei Jahren ist erbärmlich: Der japannischen Wirtschaft droht eine zweite Rezession seit drei Jahren, nachdem die Industrieproduktion im Vormonat gesunken ist und die Lagerbestände steigen. Zusätzlich konnte man die Inflation, trotz extrem aggressiver Notenbankpolitik, nicht herbei erzwingen. Der Konsumentenpreisindex fiel im Vormontag sogar wieder negativ aus. Die Staatschulden Japans könnten bald 300% des Bruttoinlandprodukts betragen, im Vergleich dazu sind die Schulden Griechenland von 177% des Bruttoinlandprodukts gerade mikrig. Zusätzlich
Die Erwartungen der Märkte 2012 waren hoch. Man glaubte, dass die „Abenomics“ zur lang erwarteten Inflation führen würde, woraufhin der japanische Yen gegenüber dem US Dollar seit 2012 um mehr als 66% fiel. Die nicht-eintretende Inflation führte jedoch dazu, dass die Divergenz des USDJPY zur Kaufkraftparität den höchsten Wert seit den 90er Jahren erreichte. Die Kaufkraftparität misst die Unterschiede der Inflation zweier Länder in einem Index.
Historisch gesehen schliesst sich die Divergenz zwischen Preis und Kaufkraftparität immer. Die Frage ist, ob der Preis zur Kaufkraftpariät korrigieren wird, oder die Kaufkraftparität zum Preis, oder ob sich die zwei Linien irgendwo in der Mitte treffen. Sicher ist, dass sowohl Shinzo Abe, als auch der Gouverneur der japanischen Notenbank die zweite Variante bevorzugen. Viele Experten erwarten darum, dass sowohl der japanische Ministerpräsident, als auch der Gouverneur der japanischen Notenbank zum Handeln gezwungen sind. Einige rechnen damit, dass dies bereits diesen Monat geschieht. Die japanische Notenbank hat dafür zwei Termine, den 7. und den 30. Oktober. Eine überraschender Entscheid könnte zu hoher Volatiltät an den Märkten führen, und den langfristigen Aufwärtstrend im USDJPY weiter nach oben treiben.
Technische Marktstudie
Wenn man den langfristigen Wochenchart des USDJPY betrachtet, erkennt man, dass der Kurs seit Herbst 2012 bis heute steigend ist, wobei der Markt immer etwa drei Monate dynamisch ansteigt, und danach viele Monate in einer Seitwärtsphase konsolidiert. Da ich Trendfolger bin, erwarte ich auch nach der aktuellen Konsolidierung einen Ausbruch nach oben.
Momentan befinden wir uns in einer fast 12-monatigen Konsolidation, wobei Kurse unter 119.00 meines Erachtens als Einstiegskurse genutzt werden können. Wie ich in meiner fundamentalen Analyse bemerkt habe, halte ich weitere geldpolitische Massnahmen der Notenbank bereits diesen Monat für wahrscheinlich. Bei einem solchen Szenario könnte der Kurs wieder nach oben explodieren. Einen Einstieg per Stop Buy bei der Marke 121.22 finde ich interessant.
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