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Das Drama um Alpari und anderen STP Broker, und wie es dazu kommen konnte

17. Januar 2015 Von: Pipsologe10 Kommentare

Die drastischen Ereignisse durch die Aufhebung des Mindestkurses und den darauffolgenden Anstieg des Schweizer Frankens haben einige STP-Broker in eine finanzielle Schieflage gebracht. Alpari hat am Freitag Insolvenz beantragt, während FXCM, IG und weitere Broker horrende Verluste verbuchen mussten. Die Verluste von FXCM zum Beispiel werden mit 225 Millionen US Dollars beziffert. In Anbetracht der Verluste musste FXCM einen Kreditgeber suchen, um aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen der amerikanischen Regulierung zu erbringen. Kurz vor Börsenschluss am Freitag wurde bekannt, dass Leucadia National Corp. (LUK) FXCM mit einer Investition von 300 Millionen US Dollars FXCM gerettet hat.

Wie konnte es zu diesen Verlusten bei STP-Brokern kommen?

Durch den Mindestkurs des Schweizer Frankens an den Euro spekulierten viele Kunden auf einen schwächeren Franken. Als echte STP-Broker hielten die in die Schieflage geratenen Broker dieselben Positionen gegenüber ihren Liquiditäts-Providern. So sichern sie sich durch die Spekulationen von Kunden ab.

Die Absicherung von STP-Brokern von Positionen von Kunden

Der STP-Broker sichert die Spekulationen der Kunden mit eigenen Positionen bei Liquiditäts-Providern ab

Wie sieht das konkret aus? Wenn ein Kunde gegenüber dem Broker einen Gewinn von 100 Pips ausweist, dann weist auch der Broker gegenüber dem Liquiditäts-Provider einen Gewinn von 100 Pips auf. Der Gewinn des Brokers gegenüber dem Liquiditäts-Provider wird dann an den Kunden weitergegeben – der Broker verdient nur am Spread oder an der Kommission. Verliert ein Kunde 100 Pips, dann verliert auch der Broker gegenüber dem Liquiditäts-Provider 100 Pips. Der Verlust des Brokers wird dann vom Kapital des Kunden an den Liquiditäts-Provider weitergegeben. Wenn der Kunde einen Verlust in der Höhe seiner Kapitaleinlage erreicht, schliesst der Broker automatisch alle Positionen des Kunden, damit dieser nicht in den Minusbereich gerät – dieses Szenario nennt sich Margin Call. Die Kapitaleinlage des Kunden wird dann an den Liquiditäts-Provider weitergeleitet. Soweit so gut – bei normalen Marktsituationen kann also der Broker nichts verlieren, gewinnt jedoch konstant am Spread oder an der Kommission.

Was wir jedoch am Donnerstag mit der Aufhebung des Mindestkurses erlebten, war keine normale Marktsituation. Der Schweizer Franken wertete sich innerhalb eines Momentes drastisch auf, wobei es zu einem sehr grossen Gap kam.

Das Gap im USDCHF nach der Aufhebung des Mindestkurses

Das Gap im USDCHF nach der Aufhebung des Mindestkurses

Das Gap führte dazu, dass Margin Calls von Kunden nicht ausgeführt werden konnten, und Kunden somit ins Minus rutschten. Die Broker erlitten denselben Verlust, konnten diese aber nicht mehr durch die Kundengelder decken, und mussten das entstandene Minus mit eigenen Mitteln begleichen – und genau das führte zu den horrenden Verlusten bei den STP-Brokern.

Und bei den Market Makern?

Forex Market Maker hatten das obengenannte Problem der STP Broker nicht. Der Market Maker leitet nämlich seine Positionen meist nicht an den Markt weiter –er ist der Markt. Dadurch konnte der Market Maker Margin Calls ohne weiteres ausführen, ohne selber ins Risiko zu geraten. Für eine genauere Beschreibung über Brokertypen können Sie meinen Artikel über die Brokerwahl lesen.

Fazit

STP-Broker sind bei normalen Marktbedingungen immer die besseren Broker als die Market Maker, vor allem auch, weil sie nicht die Gegenposition des Kunden einnehmen. In der extremen Marktsituation, die wir durch die Aufhebung des Mindestkurses durch die Schweizerische Notenbank erlebten, war es jedoch genau umgekehrt. Die Leidtragenden waren vor allem die grossen Broker, die die Orders der Kunden ordnungsgemäss weitergeleitet haben, während die Market Maker Gewinne erzielten.

Forex Magnates veröffentlicht übrigens ein Live Update über den Zustand der Broker.

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Dieser Beitrag wurde unter Forex veröffentlicht, und unter den Stichwörtern Broker, EURCHF, FXCM, USDCHF getaggt

Kommentare

  1. S. Gerber meint

    17. Januar 2015 um 12:09 PM

    Hallo, ich glaube nicht, dass das nur ein reines STP-Broker Problem ist. IG hat massive Verluste eingefahren, obwohl die m.W. Marketmaker sind. Vielleicht hatten die ja garantierte Stopps in den CHF-Paaren…

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    • Pipsologe meint

      17. Januar 2015 um 4:43 PM

      Ich habe keine Ahnung, ob IG Market Maker ist oder STP-Broker. Es ist jedoch ziehmlich sicher, dass sich IG gegen das Risiko eigentlich schützen wollte (und das darf ein MM auch tun), aber genau diese Absicherungen den eigentlichen Verlust erbracht haben.
      Die eigentliche Ironie der Geschichte ist, dass es diesmal vor allem „die Guten“ erwischt hat.

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  2. Diego meint

    17. Januar 2015 um 2:26 PM

    Fx-Globe ist ja auch ein STP Broker ,wie geht es den Broker nach dem Anschlag,denn anderes kann man es kaum beschreiben ???
    mein erstes Livekonto wollte ich nämmlich bei Fx Globe eröffnen, nun bin ich verunsichert ???
    Fxcm war im Vergleich eigentlich ein Kundenfreundlicher Broker,nun kann ich mir gut vorstellen das alle STP Broker dies zumindest überprüfen werden.

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    • Pipsologe meint

      17. Januar 2015 um 4:37 PM

      Hallo Diego, ich habe mich mit dem CEO von FXGlobe am Freitagnachmittag unterhalten, und er hat mir zugesichert, dass trotz kleiner Velruste keine finanziellen Schwierigkeiten entstanden sind. Ich habe selber ein Handelskonto bei FXGlobe (und eins bei FXCM) und werde mein Konto dort auch weiterhin führen. Hier geht es zu Link auf mein Live-Handelskonto bei FXGlobe: http://www.myfxbook.com/members/pipsologe/swiss-forex-swing/1059969

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  3. Manuela meint

    19. Januar 2015 um 7:47 PM

    Hallo, ich wollte mir gerade das Livekonto von FXGlobe angucken. Leider erhalte ich nur die Meldung „This system is private.“

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    • Pipsologe meint

      19. Januar 2015 um 9:31 PM

      Hallo Manuela, jetzt sollte es klappen. Wenn es mit dem Link immer noch nicht klappt, dann kann man die Adresse einfach kopieren und in die Leiste einfügen.

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  4. Manuela meint

    19. Januar 2015 um 9:41 PM

    Klappt jetzt. Danke und Respekt für den schönen Equityverlauf. 🙂

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    • Pipsologe meint

      19. Januar 2015 um 9:47 PM

      Danke 🙂

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Trackbacks

  1. Artikel über Wirtschaft, Finanzen und Devisen | Pipsologie sagt:
    18. Januar 2015 um 3:07 AM Uhr

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  2. Forex Market Maker versus STP-Broker | Pipsologie sagt:
    13. Februar 2015 um 1:31 AM Uhr

    […] Liqui­dity Pro­vi­der decken musste (Ich habe die Gründe für die Ver­luste bereits in einem frü­he­ren Arti­kel genauer beschrie­ben) . Mar­ket Maker dage­gen konn­ten die Posi­tio­nen des Kun­den bei […]

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Gil Paz (Jahrgang 1975) - Seit 1999 Börsianer, seit 2012 Vollzeittrader. Studierter Historiker und Politologe.
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